Irgendwie hatte das nichts zu tun mit dem Aufeinandertreffen drei Wochen zuvor. Beim Madinger-Cup fertigten die Abtswinder über nur 60 Minuten die gastgebenden Euerbacher mit 5:0 ab. Diesmal stand die Null auf beiden Seiten. Und der Neuling blieb auch im zweiten Match ohne Gegentor nach etwas überraschenden Auftaktsieg bei Schwebenried-Schwemmelsbach. Nach Spieltag Eins wäre das Sonntagsduell das Gipeltreffen Zweiter gegen Erster gewesen. Doch schon am Samstag zogen einige Teams vorbei. Vach, Höchberg und Lengfeld führen nun vor dem Titelanwärter die Tabelle an.
Abtswinds Adrian Graf (vorne) drängt den Euerbacher Thomas Heinisch ab.
Michael Horling
Und warum? Weil vor den fast 300 Zuschauern Pascal Kamolz früh Irnes Husic nicht überwinden konnte und nach einer Stunde bei einem Konter das auch Adrian Dußler nicht gelang. Da ließ Euerbachs Keeper den Ball nach vorne prallen, wo Kamolz und auch Philipp Hummel aber nicht nachsetzen konnten. Ansonsten blockten die Hausherren alles ab, die mit Alexander Zirkel und Philipp Hoherz zwei Reservespieler aus der letztjährigen A-Klassen-Mannschaft an Bord hatten und die frühzeitig für den angeschlagenen Florin Popa mit Raphael Rogers einen Mann bringen mussten, der an sich kürzer treten wollte, seinen Pass aber beim Verein ließ. Rogers half auch in Halbzeit Zwei mit, als gerade mal zwei Szenen für die Euerbacher zu vermerken waren: Thomas Heinischs Kopfball nach 56 Minuten immerhin auf´s Tor, allerdings gefahrenlos, und Adrian Grafs Rückpass auf Keeper Julian Schneider, der für die beste Szene der Hausherren sorgte, weil der Keeper fast den Ball vertendelt hätte vor Thomas Heinisch. "Das war die gefährlichste Aktion. Ansonsten haben wir nichts zugelassen", weiß Petr Skarabela.
Dieses Laufduell verliert der Euerbacher Alexander Zirkel (links) gegen den Abtswinder Frank Hartlehnert.
Michael Horling
Steffen Barthel schoss, Nicolas Wirsching versuchte es zwei Mal, Frank Hartlehnerts Flankenball trudelte die Torlinie entlang, Daniel Endres wurde von Irnes Husic und Niko Papatzimos bedrängt - irgendwie hatten die Euerbacher bei allen Szenen der Abtswinder das bessere Ende für sich. Die Null hielt am Anrennen stand. "Wir bleiben aber bescheiden und wissen, dass nicht alles gut war, dass wir Verbesserungsmöglichkeiten und Luft nach oben haben", sagt Oliver Kröner. Immerhin ging es gegen zwei Teams, die der Euerbacher Coach "im oberen Siebtel der Tabelle" erwartet. Also unter den Top-Drei. Da darf man schon mal mit Fünfer- und davor einer Viererkette agieren. "Bitter, dass sowas einen Punkt bringt. Wir haben zwei verloren. Wir haben gute Chancen leichtfertig vergeben. Wir sind auch über die außen angerannt. Aber Euerbach hatte immer den Kopf oder einen Fuß dazwischen", weiß Petr Skarabela. "Die haben gebissen, gekämpft, gegrätscht. Wenn wir ein Tor machen, bekommen die Euerbacher noch zwei. Aber sowas gibt´s auch in der Bundesliga. Nur findet Bayern München dort in solchen Partien trotzdem immer eine Lösung. Wir heute nicht!"
Der Euerbacher Alexander Zirkel liegt am Boden, wird vom Abtswinder Philipp Hummel bearbeitet.
Michael Horling
Die Euerbacher haben kommenden Samstag schon wieder Heimrecht, wenn es im Aufsteigerduell gegen den ebenfalls mit vier Punkten gestarteten TSV Heimbuchenthal geht. "Mit diesem Gegner beschäftige ich mich unter der Woche, wenn ich Infos habe und auch unsere Personalsituation kenne", sagt Oliver Kröner. Gut möglich also, dass die Fünfer- und Viererkette nochmals zum Einsatz kommen. Was natürlich auch davon abhängt, ob die Spielberechtigungen für die beiden Rumänen Gheorghe Geanta und Lucian German (Kröner: "Beide können Fußball spielen!") sowie für Timo Pitter und Ronaldo Mucaj vorliegen. Dann können wir uns vielleicht neu definieren", so Kröner, der sich auch noch ein, zwei weitere Zugänge für den Kader vorstellen könnte. Die Abtswinder dürften am Freitag schon bei ebenfalls mit vier Zählern gestarteten Rimparern auf einen ähnlich agierenden Gegner treffen. Na dann: Gute Nacht!
Spielbericht eingestellt am 23.07.2017 19:09 Uhr