In der Landesliga Nordwest empfing der 1. FC Lichtenfels den 1. FC Fuchsstadt. Mit fünf Punkten aus sieben Partien stand das Team der Hausherren vor dem achten Spieltag noch über dem ominösen Strich, der die Plätze der Abstiegsrelegation ankündigt. Nach Gegnern aus dem oberen Tabellenfeld gastierte mit dem Team von Martin Halbig eine Mannschaft auf Augenhöhe bei den Korbmachern, wenngleich der FCF bereits einen „Dreier“ mehr verbuchen konnte. Während die Hausherren unter Leitung von Alexander Grau mit nur einem Torerfolg mehr als die schwächste Offensive der Liga im Angriff noch nach ihrer Form suchten, war die mit 18 Gegentreffern bisher schwächste Defensive aus dem Landkreis Bad Kissingen einem „zu Null“-Gastspiel sicherlich nicht abgeneigt – im Duell des Meisters der Bezirksliga Oberfranken West gegen den erfolgreichen Relegationsteilnehmer aus der Bezirksliga Unterfranken Ost.
Auf und davon zieht Daniel Oppel (re.) an Nikolai Wolf vorbei Richtung Strafraum.
Benjamin Hofmann
Von Beginn an war der 1. FC Fuchsstadt darum bemüht, das Spiel ruhig zu gestalten und zunächst den Gastgeber zu locken. So verstrichen die ersten Minuten, während die Viererkette der Gäste ordentlich Ballkontakte sammelte – die Grau-Truppe ließ sich nicht locken, sondern wartete auf den richtigen Moment für das Pressing. Bereits nach sieben Minuten verletzte sich der Lichtenfelser Schlussmann Florian Roßbach, als er einen Querpass abfing, doch nach weiteren 20 Minuten musste er dennoch aus dem Spiel. Bis dahin versuchten sich die Hausherren am Führungstreffer. Nach einer guten Einzelaktion von Lukasz Jankowiak am rechten Strafraumeck spielte dieser den Ball auf Hönninger. Trotz enger Manndeckung konnte sich der Lichtenfelser Spielmacher drehen und aus der Drehung einen kräftigen Flachschuss auf das lange Eck abfeuern. Fuchsstadt-Keeper Sven Eyrich lenkte den Ball entscheidend ab, sodass letztendlich ein Verteidiger knapp vor der Torlinie im letzten Moment noch zum Eckstoß klären konnte. In der Folge plätscherte das umkämpfte Spiel vor sich hin, bis der Unparteiische einen Elfmeter aus der Kategorie „kann man geben“ pfiff. Ein Gäste-Verteidiger ließ Jankowiak auflaufen und Steffen Hönninger verwandelte rund zehn Minuten vor der Pause sicher zur Führung. Weiterhin waren die Gastgeber aktiver, bis aus dem Nichts der Ausgleich in der Luft lag: Im Anschluss eines Eckballs brachte Dominik Halbig im zweiten Versuch eine Flanke aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum. Johannes Feser setzte die Kugel aus acht Metern wuchtig gegen die Laufrichtung des Lichtenfelser Keepers Köster auf das rechte Eck, doch (un-) glücklicherweise stand noch ein Verteidiger auf der Linie und klärte für seinen bereits geschlagenen Keeper. Im Gegenzug eine klasse Aktion von Daniel Oppel: Einen aufspringenden Ball hätte er an der Strafraumgrenze durchaus Richtung Fuchsstadt abfeuern können, steckte jedoch schön auf Jankowiak durch, der das Spielgerät aus zwölf Metern an die Oberkante der Latte nagelte – ein Weckruf knapp vor der Halbzeit.
Nachdem sich Florian Roßbach verletzte, kam Ersatzkeeper Hannes Köstner ins Spiel.
Benjamin Hofmann
Direkt nach Wiederanpfiff hatte die Grau-Truppe die Möglichkeit zu erhöhen. Jankowiak setzte sich auf der linken Seite durch und legte quer auf Steffen Hönninger. Dessen flache Direktabnahme konnte Gästekeeper-Eyrich jedoch mit Bravour parieren, da er den ‚Tunnel‘ rechtzeitig schloss. Auf der anderen Seite grätschte Lukas Dietz den von Dominik Halbig in Szene gesetzten Johannes Feser im Strafraum riskant, aber vollkommen fair, den Ball ab. Dieser vielversprechende Start in die zweite Hälfte wurde jedoch nicht fortgeführt. Bälle zischten nach dem Motto ‚hoch und weit bringt Sicherheit‘ auf sowie über die Tribünen und lediglich die Sanitäter konnten sich noch in Szene setzen – der Unparteiische löste diese Phase durch sachliche Ansprachen sowie die nötigen Karten. In der Schlussviertelstunde wurde dann auch wieder Fußball gespielt. Nach einem Eckstoß der Gäste brachte Harald Bayer die Kugel erneut in den Strafraum. Der durchgestartete Johannes Feser nahm diese sehenswert mit und verwandelte aus sieben Metern halblinker Position halbhoch an Torhüter Köster vorbei zum Ausgleich. Wenngleich weiterhin die letzten Pässe nicht ankommen sollten, war wieder Schwung in der Partie und beide Teams wollten sich merklich nicht mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Dominik Halbig von den Gästen hatte dabei die beste Möglichkeit, nachdem er von Simon Häcker durch die Gasse bedient wurde, aber per Flachschuss aus acht Metern im Lichtenfelser Ersatzkeeper Hannes Köster seinen Meister fand. In der fünfminütigen Nachspielzeit hatte die Grau-Truppe noch den ‚lucky punch‘ auf dem Fuß – genauer auf dem Kopf – doch der Aufsetzer von Hönninger aus acht Metern sprang über die Latte.
Lukasz Jankowiak (li.) zieht an Philipp Pfeuffer und Johannes Feser (re.) vorbei.
Benjamin Hofmann
Der 1. FC Lichtenfels verpasste es, sein bis zur Halbzeit spielerische Übergewicht und das Gros an Torchancen in eine beruhigende Führung umzumünzen. Am Ende sollte sich diese Nachlässigkeit rächen und der 1. FC Fuchsstadt kam zum verdienten Ausgleich. In den Schlussminuten hatten beide Teams nochmal den Siegtreffer auf Fuß und Kopf, doch ein Remis hielten Torhüter sowie Sturmreihen an diesem Tage für angemessen.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2016 21:38 Uhr