Das Fernduell der Eintracht mit den Karlburgern nimmt immer mehr Fahrt auf. Inzwischen beträgt der Vorsprung der Bächer-Elf zum Tabellenletzten nur noch drei Punkte und die Unterfranken konnten zuletzt immer wieder einmal punkten. Deshalb war Münchberg gegen die Oberpfälzer schon massiv unter Druck. Doch gerade in diesem Schlüsselspiel fehlten mit den gesperrten Marvin Nöske und Jonas Köhler sowie den langzeitverletzten Julian Ott wichtige Offensivkräfte. Zudem nagte die späte und auch etwas unglückliche Niederlage in Ammerthal am ohnehin schon lädierten Selbstvertrauen. Doch die Eintracht konnte sich in der Vergangenheit immer wieder aus schwierigen Situationen befreien und darauf hoffte auch Trainer Markus Bächer.
Torschütze Timo Fank (re.) lässt sich feiern.
Hans Wunder
Die Gastgeber begannen mutig und nach wenigen Minuten jagte Lucas Köhler das Leder flach durch den Fünfmeterraum, aber es fand sich kein Abnehmer. Auffällig war, dass die Gäste im Schnitt deutlich größer und körperlich robuster waren. Die Eintracht gewann trotzdem das eine oder andere Kopfballduell. So etwa Matteo Kolb, der danach einen Eckball herausholte. "Eine Führung täte so gut", meinte ein Zuschauer mit seherischen Fähigkeiten. Und als die Kugel durch den Strafraum segelte, schraubte sich Timo Frank hoch und köpfte ins kurze Eck zum 1:0 (11.) ein. Torwart Guttenberger war noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. "Haha, ausgerechnet der kleinste Spieler auf dem Platz ", klang es fröhlich aus dem Eintracht-Block. Aber der Freude sollte bald banges Hoffen folgen. Denn nun machten die Oberpfälzer ernst. Aber als Mittelstürmer Maximilian Bergler alleine auf den Kasten stürmte, war Jonas Lang mit Fußabwehr zur Stelle und auch beim Hammer von Elias Meyer war der Keeper bravourös zur Stelle. "Er war der Held der ersten Hälfte mit seinen Paraden", lobte Gästecoach Jochen Strobel. Die Gastgeber hatten nur noch eine nennenswerte Toraktion, als Kapitän Lucas Köhler flach abzog, aber der Kugel zu wenig Wucht mitgab. Insgesamt waren die Oberpfälzer nicht nur spielerisch stärker, sondern gewannen immer wieder die Zweikämpfe. "Normal musst du in der Pause schon mit 3:1 oder 4:1 führen", klagte Strobel.
Klares Foul: Matteo Kolb (li.) wartet vergeblich auf den Pfiff.
Hans Wunder
"Irgendwie hatte man den Eindruck, dass Kraft und Konzentration schon nach einer halben Stunde weg waren", bemängelte Eintracht-Coach Markus Bächer. Zudem griffen die Umstellungen der Neumarkter, die in der Pause zweimal gewechselt hatten. Morris Adelabu wechselte nun in die Spitze, fühlte sich dort scheinbar pudelwohl und als eine Rechtsflanke auf das zweite Eck gezirkelt wurde, war er mit dem 1:1 (48.) zur Stelle. Die linke Abwehrseite der Eintracht erwies sich auch als Schwachstelle, als die Partie komplett gedreht wurde. Der umtriebige Leon Gümpelein kam viel zu leicht vorbei und sein Flachpass in der Mitte wurde vom aufgerückten Philipp Majewski zum 1:2 (54.) ins lange Eck gelenkt. "Damit haben wir den Gegner geknackt", freute sich der Gästecoach. Zumal ein Aufbäumen der Platzherren in der Folgezeit ausblieb. Vielmehr hätte Neumarkt die Führung deutlich ausbauen können. Alleine Morris Adelabu scheiterte zweimal an Jonas Lang, als er alleine auf den Keeper zusteuerte. Und Kapitän Jonas Marx liess sogar einen Strafstoß ungenutzt, verfehlte den Kasten knapp. So führte letztlich ein böser Abwehrschnitzer für die Vorentscheidung - ein Eintracht-Verteidiger verlor das Leder als letzter Mann und Leon Gümpelein krönte seine starke Leistung zum 1:3 (67.). Danach verzeichnete Münchberg zumindest etwas mehr Spielanteile und Timo Frank prüfte den ASV-Torwart mit einem gelungenen Distanzschuss. Eine Wende war dennoch in weiter Ferne, denn mit dem Endergebnis war die Heimelf im Grunde gut bedient.
Ohne Fortune: Lucas Köhler (Mitte).
Hans Wunder
Die Gäste konnten mit dem hochverdienten Dreier die Niederlagenserie beenden. Auf ein Ende der Sieglosserie hofft man auch bei der Eintracht, denn noch hält der Drei-Punkte-Vorsprung gegenüber Karlburg, die an diesem Tag ebenfalls eine klare Heimniederlage hinnehmen mussten. Allerdings müssen die Münchberger etwas giftiger Auftreten, wenn sie den Trend stoppen wollen - letztlich war die Vorstellung besonders im kämpferischen Bereich zu brav.
Spielbericht eingestellt am 12.04.2025 19:08 Uhr