von Tobias Schneider, Fränkischer Tag
Trotz deutlicher Leistungssteigerung: Die DJK Bamberg verliert am Freitagabend in der Bayernliga auch gegen den SC Eltersdorf und bleibt Tabellenletzter. Es gibt aber auch positive Aspekte.
Vom Gegner gab es Schulterklopfer nach dem Schlusspfiff, die Punkte gehen aber auf das Konto des SC Eltersdorf: Die DJK Bamberg kommt in der Bayernliga nicht aus der Krise und verliert auch gegen das Spitzenteam mit 1:2. Besonders die erste Halbzeit macht aber Mut für die nahe Zukunft.
Wer mit dem Rücken zur Wand steht, hat wenig zu verlieren. Getreu diesem Motto zeigte die DJK einen couragierten Auftritt, Wille und Einsatzbereitschaft waren den Gastgebern nicht abzusprechen. Die ersten zehn Minuten litten noch unter dem Starkregen, danach legten beide Teams aber ihre Zurückhaltung ab und setzten auf schnelles Umschalten. Längere Ballbesitzphasen gab es im gesamten Spiel weder hüben noch drüben. Dem Unterhaltungswert hat es im ersten Durchgang jedenfalls nicht geschadet: Nach elf Minuten hatte Tobias Herzner die erste Chance und brachte von Max Pfister bedrängt nur noch einen Kullerschuss zusammen, den geforderten Elfmeterpfiff verweigerte aber der Unparteiische. Im Gegenzug ging es vor dem SC-Tor rund: Philipp Hörnes schlenzte den Ball mit links auf das lange Eck, doch Keeper Tugay Akbakla wischte den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke. Aus dieser Situation hätte eigentlich der Ausgleich resultieren müssen, als sich Simon Allgaier von seinem Bewacher löste, den Kopfballaufsetzer aus sieben Metern aber unbedrängt neben den Kasten setzte (14.). Das Raunen war kaum verstummt, da führte der Gast: Alexander Piller und Manuel Stark kombinierten sich über links durch, das Zuspiel in die Mitte drückte dann Moritz Fischer über die Linie (16.). Kein Vorwurf an Keeper Enis Izbudak, der bei seiner Startelfpremiere den verletzten Michael Edemodu vertrat und ein sicherer Rückhalt war. In der 20. Minute hätte aber auch er wohl nur dem Ball hinterherschauen können: Maxi Göbhardt fehlte bei seinem Kopfball aus wenigen Metern das richtige Timing, sonst hätte es 0:2 gestanden (20.). Die DJK setzte aber auch trotz Rückstand weiter Nadelstiche: Sayko Trawally verpasste eine flache Hereingabe von Luis Grasser knapp (23.), Marc Eckstein legte einen Kopfball knapp neben den Pfosten (28.). Auch Izbudak war da, wenn gefordert: Den Schuss von Stark parierte er mit dem Fuß (30.). Und sieben Minuten später gelang der DJK der nicht unverdiente Ausgleich: Ein Verteidiger spielte Hörnes den Ball direkt in den Fuß, seine Flanke aus dem Halbfeld nagelte Grasser aus acht Metern unter die Latte – 1:1, das erste Saisontor des Neuzugangs (37.).
Die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatte wieder der SCE, den 23-Meter-Freistoß wehrte Izbudak zunächst unorthodox mit beiden Schienbeinen ab, sicherte den Ball aber im Nachfassen (51.). Der Druck der Gäste wuchs jetzt und schlug sich in der 2:1-Führung nieder: Hörnes wollte im Strafraum den Ball mit dem Kopf klären, legte das Spielgerät auf diese Weise aber perfekt für Julian Konrad auf: Aus fünf Metern war es dann keine schwere Aufgabe mehr, den Ball wuchtig zu versenken (56.). Das Gegentor versetzte den Gastgebern einen sichtbaren Schlag; die Aktionen wurden hektischer, die Abschlüsse ungefährlicher – und die Zweikämpfe ruppiger. So tickten die Minuten hinunter, ohne dass die knappe Eltersdorfer Führung in Gefahr zu geraten schien. Andererseits erweckten auch die Gäste nicht den Eindruck, unbedingt noch ein weiteres Tor an diesem Abend erzielen zu müssen – das Wichtigste waren die drei Punkte nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg. Diese Inkonsequenz hätte die DJK beinahe aber noch bestraft: Eckstein köpfte den Ball nach punktgenauer Allgaier-Flanke aber direkt in die Arme des Keepers (83.) – da hatte so mancher Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. So groß die Gelegenheit auch war: Es war zeitgleich die letzte Chance, die vierte Pleite am Stück zu verhindern.
Spielbericht eingestellt am 15.10.2022 20:17 Uhr