Jan Gernlein, Trainer der Heimelf, bekam im Laufe der Woche die Hiobsbotschaft, dass Björn Schönwiesner einen Kreuzbandriss erlitten hat und lange ausfallen wird. Den Ausfall des Stoßstürmers, der schnell eine wichtige Rolle im Spiel des FCE einnahm, wolle man im Kollektiv auffangen. Beim Spitzenspiel fehlte zudem auch Marc Reischmann, der privat verhindert war.
Auch Bernd Eigner auf der Gegenseite fehlte der eine oder andere wichtige Akteur, aber der Verfolger hatte natürlich vor, mit einem Sieg am Konkurrenten vorbei zu ziehen.
Marco Schmitt (re.), der als linker Verteidiger der Dreier-Kette eine starke Partie ablieferte, spielt hier den Ball vor dem angreifenden Eltersdorfer Julian Konrad.
Markus Schütz
Beide Mannschaften zeigten einen verhältnismäßig wilden Beginn, der Ballbesitz wechselte ständig - und dauerte dann jeweils nicht lange an. Die Spielkontrolle hatte so in der Anfangsphase keines der beiden Teams. Die Eltersdorfer wählten ihren Angriffspunkt sehr variabel, griffen aber meist erst kurz vor der Mittelinie an. Sie lauerten so auf Balleroberungen und schnelles Umschalten. Vor allem über ihre rechte Seite und über Julian Konrad gab es da immer wieder Ansätze, aber kaum ein Angriff konnte konsequent zu Ende gespielt werden. Die erste große Gefahr gab es nach elf Minuten, allerdings war Fabian Dellermann gegen den 25-Meter-Schuss von Manuel Stark auf dem Posten und klärte zur Ecke. Bei Bamberg nahm dann das Tempo nach einer Viertelstunde deutlich zu. Vor allem über links und über Tobias Linz und Philipp Hack ging es zwei, drei Mal bis an die Grundlinie, aber im Zentrum wurde bei diesen aussichtsreichen Versuchen kein Abnehmer getroffen. Nach einer Ecke war es dann Luca Ljevsic, der volley abzog, den Ball aber drüber setzte. Bamberg bekam nun ein optisches Übergewicht, dass sich kurz darauf in Zählbarem niederschlug. Zwei Mal war es Philipp Hack, der die Violetten jubeln ließ. Zunächst nach einem Doppelpass mit Tobias Linz, nachdem er nach innen zog, sich den Ball nochmal vorlegte - und ihn mit rechts aus etwa 16 Metern ins lange Eck schlenzte (1:0, 32.). Der gleiche Spieler legte - aus fast identischer Position - nur drei Minuten später das zweite Bamberger Tor nach. Der auf der linken Verteidigerposition in der Dreierkette sehr stark agierende Marco Schmitt fraß einen Ball ab - und ließ ihn sofort in den Lauf des lauernden Hack fliegen. Die aufgerückten Eltersdorfer bekamen keinen Zugriff mehr, der Bamberger ging auf und davon und schlenzte das Leder erneut aus etwa 16 Metern neben den rechten Pfosten ins Tor. Dadurch bekam das Spiel natürlich ein anderes Gesicht. Eltersdorf musste nun höher stehen und seine Angriffsbemühungen steigern. Es gab auch Abschlüsse für die Gäste, allerdings kaum aus dem Spiel heraus. Da standen die Bamberger einfach zu kompakt und agierten zu aufmerksam. So war es Tobias Herzner, der es mit direkten Freistößen aus der Distanz versuchte. Einer davon ging allerdings drüber, den anderen lenkte Fabian Dellermann zur Ecke. Dazu setzte sich Maximilian Göbhardt nach einer Ecke in der Luft durch, aber sein Kopfball ging über die Querlatte.
Eltersdorfs Robin Renner (vo.) wird von Fabio Reck (verdeckt) bei der Ballannahme gestört.
Markus Schütz
Aufregung dann gleich nach Wiederbeginn. Nach einem steilen Zuspiel lief David Lang in Richtung Eltersdorfer Tor. Unmittlelbar vor Tugay Akbakla bekam er einen kurzen Zupfer des verfolgenden Abwehrspielers und kam so nicht mehr zum kontrollierten Abschluss. Proteste auf Bamberger Seite, aber für Schiri Tiedeken war das zu wenig, um auf Strafstoß zu entscheiden. So setzte der nachgerückte Moritz Kaube nach, aber ein Eltersdorfer klärte in höchster Not per Kopf. Auf der Gegenseite kam nach einer Manuel Stark aus 14 Metern zum Abschluss. Er traf den Ball auch gut - allerdings schloss er zu zentral ab, so dass Fabian Dellermann sicher halten konnte. Ein schneller Beginn also in diese zweite Hälfte. In der es dann allerdings für eine gewisse Zeit keine echten Höhepunkte mehr gab. Weil Eltersdorf zwar gute Ansätze hatte, aber gegen weiterhin sehr kompakte Gastgeber nicht durchdrücken konnte. So ging mehr und mehr Zeit von der Uhr. Eltersdorf musste nun mehr Risiko gehen und machte etwas mehr auf. Erst dann gab es auch konkrete Kontermöglichkeiten für den FCE. Aber sowohl Luis Schneider als auch Moritz Kaube kamen nicht durch. Dazu musste Keeper Tugay Akbakla nach einer Ecke gegen Felix Popp eingreifen und lenkte den Abschluss aus kurzer Distanz noch um den Pfosten. Darüber hinaus konnte man Eltersdorf zwar das Bemühen nicht absprechen, aber an dem Tag fehlten einfach die Ideen, um die Bamberger nochmal ernsthaft in Gefahr zu bringen. Einzig Lukas Schmittschmitt kam gegen seinen Ex-Verein nochmal vielversprechend zum Abschluss, aber er zielte zu hoch. In der restlichen Spielzeit brachte der FC Eintracht seine Führung abgeklärt über die Runden.
Vor dem Bamberger Johannes Gebhart (li.) springt hier Matthias Löblein in den Ball.
Markus Schütz
Es war ein verdienter Erfolg für die Bamberger, die eine geschlossene Mannschaftsleistung auf hohem Niveau ablieferten. Sie brauchten zwar ein wenig, um in ihr Spiel zu finden. Nahmen dann aber mehr und mehr Tempo auf und erzielten in dieser Phase die beiden Treffer in Person von Philipp Hack. Mit denen im Rücken arbeitete die komplette Mannschaft stark gegen den Ball, machte die Räume eng und ließ so kaum mehr etwas zu. Dellermann war ein Rückhalt, der Ruhe ausstrahlte. Die Dreierkette Kettler, Popp, Schmitt war enorm aufmerksam. Linz machte viel Druck über links, Ljevsic machte rechts gegen Piller dicht und im Zentrum spielte Fabio Reck defensiv wie offensiv sehr intelligent. Dazu agierten bereits die Stürmer als erste Verteidiger. Eltersdorf war bis zum Rückstand gleichwertig und hatte ebenfalls Aktionen nach vorne, ohne allerdings durchzudrücken. Nachdem sie hinten lagen, wurden die Räume allerdings noch enger für sie. Ein Durchkommen gab es dann kaum mehr.
Spielbericht eingestellt am 24.09.2022 20:27 Uhr