von Dirk Meier
Das Spiel des Spiele hat der ASV Cham am Samstag in der Bayernliga Nord gewonnen. Durch den 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten Würzburger FV sind die Chamer nicht nur zurück ans rettende Ufer geschwommen, sie dürfen durch den Kopfballtreffer von Michael Plänitz auch vom Klassenerhalt träumen. Sollte Cham am morgigen Dienstag die Auswärtspartie beim SV Seligenporten gewinnen, dann sollte die Klasse zu mindestens 80 Prozent gehalten sein. Der direkte Vergleich endete mit einem Unentschieden, weil der WFV im Hinspiel 1:0 gewonnen hat. Für den Fall der Fälle zählt nun die Tordifferenz, doch darauf wollen die Chamer es nicht ankommen lassen.
Schon vor dem Anpfiff stand fest: Weil Schlusslicht SV Seligenporten am Freitagabend beim ATSV Erlangen mit 1:2 verloren hatte, war der Direktabstieg für Cham und Würzburg schon vor dem Anpfiff vermieden. Andreas Kalteis war am Tag seines 25. Geburtstages wieder einer der auffälligsten Spieler bei den Gastgebern. Sehr erfreulich war auch, dass Friedrich Lieder, der bei der 0:2-Auswärtsniederlage in Abtswind eine Woche zuvor schmerzlich vermisst worden war, in die Startelf zurückkehren konnte. Somit war eigentlich alles gerichtet, um den Würzburger Fußball-Verein in die Schranken zu weisen.
Es war das erwartet umkämpfte Endspiel um den Klassenerhalt der beiden direkten Konkurrenten. Dazu hatte der Verband mit Thomas Ehrnsperger extra einen Regionalliga-Schiedsrichter eingeteilt, der aber nach Meinung der Gastgeber nicht immer der Allerglücklichste mit seinen Entscheidungen war. So beispielsweise bei einem Rettungsversuch von ASV-Schlussmann Julio Peutler, der außerhalb des Strafraumes klären wollte, dem der Ball dabei aber an den Arm sprang. Unnachgiebig zückte der Referee in dieser Situation die rote Karte (23.). Ab jetzt spielten die Hausherren nur noch mit zehn Mann, Flügelspieler Dustin Weikl musste weichen, für ihn kam der junge Torhüter Lukas Faltermeier auf den Platz.
In diesem Moment, also 67 Minuten vor dem regulären Ende, sahen die Hausherren ihre Felle davonschwimmen, weil aufgerechnet in diesem Schlüsselspiel nun Unterzahl herrschte. Aber der ASV steckte dieses Handicap bestens weg, zeigte noch mehr Laufbereitschaft und so zahlte sich die numerische Überlegenheit der Unterfranken nicht aus. Nach einer chancenarmen ersten Halbzeit versuchte es Cham nach der Pause. Klar war aber auch, dass bei der aktuellen Konstellation Würzburg unter Zugzwang war, Cham hätte, weil sie ein Spiel weniger absolviert haben, auch mit einem Unentschieden leben können.
Auch nach der Pause ging es hitzig weiter. Cham war mit Nadelstichen immer wieder gefährlich und das sollte sich auszahlen. Geburtstagskind Kalteis hatte die erste Topchance am Fünfmetereck, aber er schoss ganz knapp drüber (53.). Eine Ecke von links von Friedrich Lieder köpfte der einlaufende Michael Plänitz zum Siegtor ein (69.). In der Folge wurde es eine Abwehrschlacht gegen Würzburger, denen nicht recht viel einfiel. Nur hohe Bälle flogen in den Strafraum, die Plänitz & Co fast alle wegköpfen konnten. Eine dicke Chance hatte der WFV noch, als Lukas Imgrund von halblinks auf die lange Ecke zielte, Keeper Faltermeier aber mit einem Hecht zur Stelle war (74.). Auch die vier Minuten Nachspielzeit überstand Cham ohne größere Probleme. Mit Glück, Geschick und Können brachten die Hausherren den knappen Vorsprung nach Hause. Mit einem Auswärtssieg am morgigen Dienstag beim Schlusslicht in Seligenporten wäre Cham der Klassenerhalt schon sehr nahe.
Spielbericht eingestellt am 01.05.2022 12:32 Uhr