Breiter hätte die Chamer Brust vor dem Gastspiel in Karlburg kaum sein können: Mit satten vier Siegen in Folge reisten die Oberpfälzer am Ostermontag in den Spessart. Insgesamt war die Elf von Faruk Maloku sogar sechs Partien ungeschlagen. Dabei war der ASV zur Winterpause mit nur neun Punkten abgeschlagen Letzter, justierte aber im Winter mit fünf namhaften Neuzugängen nach, von denen nur Ahmed Ahmedov verletzungsbedingt nicht in der Startelf stand.
Aber auch die Karlburger hatten am Gründonnerstag Selbstvertrauen getankt und ein Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt gesetzt. In Feucht gelang der Köhler-Elf nach zwölf sieglosen Spielen ein verdienter 1:0-Erfolg, dem gegen Cham der nächste Dreier folgen sollte. Schließlich winkte nach der Niederlage des Würzburger FV gegen Abtswind, wie auch den Chamern, der Sprung über den Strich.
Rüde legt Marco Faltermeier Karlburgs Sebastian Fries.
Alexander Rausch
Diesen wollten die Hausherren mit einer sicheren Defensive schaffen. Eine Herangehensweise, die die ersten 30 Minuten hervorragend aufging. Aus dem Spiel fiel den spielstarken Chamern nämlich kaum etwas ein. Lediglich Marco Pfabs Freistoß aus rund 20 Metern klatschte an den linken Außenpfosten (7.). Die Karlburger spielten zudem gefällig nach vorne und stellten die ASV-Abwehr vor einige Probleme. Jan Wabnitz‘ Schuss von der Strafraumkante ging drüber (10.), Marvin Schramms Kopfball nach Martin Freistoß geriet zu harmlos (13.).
Nach rund 20 Minuten schepperte es aber auch am Chamer Gehäuse. Erneut fand Jan Martin per Eckball Marvin Schramm, dessen Kopfball am Außenpfosten landete (20.). Für Diskussionsstoff sorgten aber nicht nur die Tormöglichkeiten, sondern auch zwei Fouls von Marco Faltermeier an Sebastian Fries. Das erste an der Seitenlinie wurde verdientermaßen mit Gelb geahndet (19.). Das zweite hätte auch eine Verwarnung verdient gehabt, wurde aber zum Unmut der Hausherren gegen den Karlburger gepfiffen (39.). Über einen Platzverweis hätte sich der Chamer nicht beschweren dürfen.
Nach einer halben Stunde machten die Gäste, als sie erstmals etwas Platz hatten, dann den Führungstreffer, als Andreas Kalteis per Hacke eine Hereingabe Jonas Weikl verwertete. Ein Schock für die Gastgeber, dem mit dem Pausenpfiff der nächste folgte. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schalteten die ASV-Kicker erneut schnell um und Ilhami Medinelli verwertete durch die Beine Marvin Fischer-Vallecillas zum 0:2 (45.).
Friedrich Lieder geht zwischen Sebastian Fries und Jan Wabnitz (re.) durch.
Alexander Rausch
Wirklich unzufrieden war TSV-Coach Markus Köhler beim Kabinengang aber nicht und rechnete sich für den zweiten Durchgang weiterhin etwas aus. Aber die Chamer hatten andere Pläne und auch das Quäntchen Glück auf seiner Seite. Eine Hereingabe Dustin Weikls landete abgefälscht im Karlburger Gehäuse (49.). Keine vier Minuten waren gespielt. Und keine Minute später schlenzte Friedrich Lieder das Leder aus 18 Metern sehenswert in den rechten Winkel (50.). Alle Karlburger Hoffnungen waren dahin und Cham strebte einem deutlichen Sieg entgegen.
Die Heimelf versuchte alles. Jan Martins Freistoß aus 30 Metern ging links vorbei (57.). Wenig später brachte Markus Köhler mit Jari Heuchert und Jonas Leibold (59.). Alleine es brachte nichts. Stattdessen war es erneut der bärenstarke Friedrich Lieder, der von rechts in Richtung Strafraum dribbelte, sah, dass Marvin Fischer-Vallecilla zu weit vor seinem Kasten stand und das Leder fein ins lange Eck lupfte (61.).
Karlburg musste aufpassen, nicht noch deutlicher unter die Räder zu kommen. Ans Aufgeben dachten die Hausherren aber keineswegs und belohnten sich zumindest mit dem Anschlusstreffer. Nach einer Fries-Ecke köpfte Marvin Schramm – Julio Peutler war unter dem Ball durchgeflogen – zum 1:5 (71.). Zwei weitere Male fand Sebastian Fries nach einem Eckball in den darauffolgenden Minuten Marvin Schramm, aber ohne Erfolg (74., 76.).
Marvin Schramm stoppt Christof Ostermayr.
Alexander Rausch
Genug hatten die Chamer aber immer noch nicht. Nach einem katastrophalen Rückpass von Jonas Leibold hielt Marvin Fischer-Vallecilla stark gegen Friedrich Lieder. Der zweite Ball landete bei Christof Ostermayr, der ans Aluminium schoss (81.). Das halbe Dutzend machte wenig später Leon Reisinger dann aber doch voll, als er eine abgefälschte Leutner-Hereingabe verwertete (84.). Es war der Schlusspunkt der Partie und einer starken Vorstellung der Gäste. Mit diesem springen die Oberpfälzer über den Strich und setzen ihre fulminante Serie mit dem fünften Sieg in Folge fort.
Spielbericht eingestellt am 18.04.2022 23:26 Uhr