Die Gäste aus Feucht standen als Aufsteiger im gesicherten Mittelfeld, dennoch reisten die ersatzgeschwächten Schützlinge von Trainer Florian Schlicker nicht nach Hof, um Geschenke zu verteilen. Bei den abstiegsbedrohten Saalestädtern wollte man vor allem die Auswärtsbilanz etwas auffrischen. Auch die Gastgeber um Trainer Roman Pribyl mussten auf einige Kicker verzichten. Besonders der Ausfall des zuletzt starken Keepers David Guyon, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde, wiegt auf Seiten der Gelb-Schwarzen schwer. Dennoch gab der Coach die Marschroute vor, "die Null muss hinten stehen und wir müssen alles für die Punkte geben". So wollte die SpVgg Bayern Hof einen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.
Yannick Frey (re.) sorgte auf der Seite von Niculae Oltean (li.) permanent für Stresssituationen.
Maik Schneider
Vom Anpfiff weg, merkte man den Gastgebern eine gewisse Vorsicht an. Schließlich stand der SC Feucht als Aufsteiger nicht umsonst zwölf Zähler vor den Hofern in der Tabelle. Nach nur zwei Minuten hatte Stephan König, nach Unordnung in der Hofer Hintermannschaft, die erste Chance. Zog das Leder jedoch über das Tor von Nico Preißler. Die junge Hofer Mannschaft versuchte den Spielaufbau der Gäste früh zu stören. So konnte Tom Feulner seinem Gegenspieler die Kugel abnehmen, scheiterte jedoch mit seinem Zuspiel. Auch Standards können die Gäste, denn einen Freistoß brachte Tim Ruhrseitz auf den nassen Rasen vor das Tor der Hofer. Nico Preißler hatte das Leder zwar im Nachfassen, doch auch der Assistent hatte wegen einer Abseitsposition die Fahne gehoben. Nachdem sich die Gastgeber aber fingen und die Defensive stabilisierten, ging auch in der Vorwärtsbewegung etwas. Kapitän Christian Schraps schickte Tizian Mittereder auf der Außenbahn. Der legte den Ball in den Rückraum, wo Yannick Frey angerauscht kam. Frey zog sofort ab, setzte das Spielgerät aber über den Querbalken. Die Gastgeber begannen nun eine starke Zwischenoffensive, die nach Chancen von Tom Feulner, Yannick Frey und Christian Schraps die Führung verdient gehabt hätte. SC-Keeper Andreas Sponsel warf sich in jeden Schuss und wirkte schon fast unüberwindbar. Kurz vor der Pause hatte nach einem Schraps-Eckball Verteidiger Noah Ismail den Führungstreffer auf dem Kopf. Doch der Abschluss des Hofer kam zu zentral und war erneut kein Problem für den Gäste-Schlussmann. Fast mit dem Pausenpfiff nahm Fabian Krantz sein Herz in die Hand und legte ein Solo über den halben Platz hin. Im Eins-gegen-Eins mit Gäste-Torwart Andreas Sponsel hatte der Mittelfeldmotor der Hofer Bayern jedoch das Nachsehen. Torlos, aber mit viel Zuversicht auf Seiten der Gastgeber ging es in die Pause.
Feucht’s Jonas Köstler (mi.) hatte bei Standards mit Yannick Frey (li.) und Tizian Mittereder (re.) alle Hände voll zu tun.
Maik Schneider
Viel musste Trainer Roman Pribyl seinen Schützlingen in der Kabine nicht erklären, denn die Hofer standen als erstes wieder auf dem Platz und machten deutlich, dass sie an die Leistung der ersten Halbzeit schnell anknüpfen wollten. So hatte Tom Feulner, nach einer Flanke von Ferdinant Seifert, per Kopf die Chance. Doch das Leder verfehlte knapp sein Ziel. Auch Kapitän Christian Schraps versuchte sein Glück mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, verzog jedoch deutlich. Auf der Tribüne merkten die Zuschauer, dass die eigene Mannschaft Unterstützung nötig hatte und sie peitschten ihre Farben nach vorne. Nach knapp einer Stunde lotete Yannick Frey aus der Distanz schon einmal seine Zielgenauigkeit aus, verfehlte das Tor von SC-Keeper Andreas Sponsel jedoch erneut. Nur drei Minuten später machte es der 21-Jährige besser. Nach einem langen Ball von Noah Ismail, war Frey auf und davon. Im Eins-gegen-Eins ließ er danach Andreas Sponsel keine Chance und netzte zur vielumjubelten Führung ein. Und die Gastgeber wollten gleich nachlegen. Wieder war es Yannick Frey, der den Gästekeeper mit einem Abschluss aus der Drehung prüfte. SC-Trainer Florian Schlilcker reagierte und brachte mit Philipp Spießl einen frischen Mann, der noch einmal für Gefahr im Hofer Strafraum sorgen sollte. Doch viel brachten die Gäste auch in der Schlussphase nicht aufs Tor von Nico Preißer. Im Verbund klärten der Hofer Torwart und die beiden Innenverteidiger Noah Ismail und Simon Kasper alles, was von den Feuchtern in den Strafraum kam. Auf der anderen Seite versuchte Yannick Frey mit viel Ballbesitz etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Versuchte aber auch den Torabschluss zu suchen. Als die Nachspielzeit lief, wurde es hitzig auf dem Platz. Nachdem SC-Stürmer Stephan König zwei Mal etwas härter von den Beinen geholt wurde, brannten ihm wohl die Sicherungen durch. Nachdem der Unparteiische auf Vorteil entschied, sprang König auf und checkte den Schiedsrichter in bester Eishockeyspieler-Manier um. Der folgerichtige Platzverweis war dann der Höhepunkt einer schwachen Gästeleistung. Die Hofer hingegen feierten den nächsten Heimerfolg und machten einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt.
Mit vollem Körpereinsatz ging Tizian Mittereder (re.) gegen Niculae Oltean (li.) zu Werke.
Maik Schneider
Für die Saalestädter war es ein wichtiger Heimsieg, denn gerade die Englischen Wochen sorgen für viel Rotation in den eigenen Reihen. Um so wichtiger ist es für die Pribyl-Elf, in den Heimspielen etwas Zählbares mitzunehmen. Drei Spiele haben die Hofer noch auf der Au und es damit in der eigenen Hand, den Klassenerhalt sicher zu stellen. Doch zuvor geht es für die Schwarz-Gelben zur DJK Ammerthal. Am Samstag wartet der Tabellensiebte, ehe es am darauf folgenden Mittwoche auf der grünen Au gegen die SpVgg Ansbach geht.
Beim SC Feucht braucht es auf jeden Fall eine Leistungssteigerung im Verhältnis zur heutigen Partie. Am Freitagabend empfangen die Schlicker-Schützlinge Mitaufsteiger ASV Neumarkt zum Flutlichtspiel. Auch die Feuchter haben noch zwei Englische Wochen und müssen wohl länger auf Stürmer Stephan König verzichten, der nach dem heutigen Platzverweis mit einer höheren Strafe rechnen darf.
Spielbericht eingestellt am 26.04.2022 23:56 Uhr