Der 18. Spieltag der Bayernliga Nord hielt mit dem Duell Karlburg gegen Seligenporten einen klassischen Abstiegskracher bereit. Wenn auch die Hausherren des TSV mit bis dato neun Unentschieden eine anscheinlich deutlich bessere Saison spielen, als es beim SVS der Fall ist, trennen die Mannschaften in der Tabelle vor dem Spiel lediglich sechs Zähler. Mit einem Sieg würde Seligenporten also ein wichtiger Schritt im Abstiegskampf gelingen.
Leon Rukiqi (vorn) im Duell mit Maurice Kübert.
Felix Maier
Die erste Hälfte begann auf beiden Seite mit einer gehörigen Portion Respekt vor dem Gegner und einer möglichen Niederlage. Der Ball lief in der ersten Viertelstunde nahezu ausschließlich in den jeweiligen Abwehrreihen von Außenverteidiger zu Außenverteidiger. Nichtsdestotrotz erspielten sich die Gäste aus Seligenporten nach und nach einige Vorteile und kam mit Giuliano Nyary (13.) und Bernd Rosinger (26.) zu ersten Chancen der Partie. Jedoch zeigte sich auch die klare Spielanlage der Hausherren. Der TSV wartete tief stehend ab und wollte nach Ballgewinnen schnell kontern.
Zu wirklichen Torchancen führten die Ansätze der Konter jedoch über die meiste Zeit nicht. Es fehlte am letzten Pass, womöglich litt die Partie auch unter dem früh einsetzenden Regen. Der Rasen wurde spürbar tiefer und konzentriertes Tempospiel ergab sich wenig. Daraus resultierte eine Partie mit viel Ballbesitz für die Gäste, jedoch gelang dem SVS bis zur 41. Minute auch schlussendlich nur noch eine weitere zwingende Torchance. Abermals versuchte sich Giuliano Nyary, der jedoch im Karlburger Abwehrbollwerk keinen Weg zum Tor fand.
David Vidovic (re.) einen Schritt zu spät gegen Jan Wabnitz (li.).
Felix Maier
Mit dem bisherigen Verlauf konnte der TSV-Trainer Markus Köhler irgendwie zufrieden sein, wobei Unentschieden Nr. 10 wohl auch ein wenig erstrebenswertes Ziel sein mag. Immerhin hielt die Defensive stand und Nadelstiche waren möglich. In der Halbzeitansprache fand Köhler wohl die richtigen Worte, denn gerade in den ersten Minuten nach dem Pausentee machte der TSV ordentlich Druck. In der 50. Minute lag der Ball dann plötzlich auch im Tor der Gäste, jedoch ging die Fahne der Unparteiischen hoch. Doch Karlburg wollte jetzt mehr.
Mit viel Druck erspielte sich die Heimmannschaft gefühlt zum ersten Mal in der Partie längere Ballbesitzphasen und setzte die Gegner über ein konzentriertes Flügelspiel unter Druck. Zudem schienen die in Weiß spielenden Karlburger jetzt deutlich gedankenschneller. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß im Mittelfeld war der TSV dann auch frei vor dem Gäste-Keeper Schötterl. Der finale Querpass und damit das letzte Quäntchen zum Tor misslang jedoch erneut und so verspielte sich Heim-Elf die Führung. Wachgerüttelt kam auch Seligenporten durch erneut Giuliano (65.) und Manfred Strobel (67.) zu Chancen. In der zweiten Partie passierte damit in den ersten 20 Minuten deutlich mehr, als in der gesamten Partie zuvor.
Andreas Rösch (li.) klärt gegen Manfred Strobel.
Felix Maier
Die Schlussphase hielt nach einer kurzen Verschnaufpause auf beiden Seiten Aufreger bereit. Jonas Leibold verpasste in der 89. Minuten, Sekunden nach seiner Einwechslung, den Führungstreffer und der SV Seligenporten bugsierte eine späte Ecke in der 91. Minute anstatt in den Strafraum, direkt ins Aus. Es hat offenkundig nicht sein sollen und der TSV Karlburg kann tatsächlich das zehnte Unentschieden in die Tabelle eintragen. Mit jetzt 19 Zählern auf dem Konto trennen den TSV Karlburg fünf Punkte von der Abstiegszone, während die Gäste aus Seligenporten mit jetzt zwölf Zählern auf Platz 16 bleiben.
Kommenden Freitag gilt es für den SV Seligenporten auf eigenem Rasen den ASV Neumarkt zu begrüßen, während der TSV Karlburg zum TSV Großbardorf reisen muss. Nach diesem Ergebnis bleibt es noch immer mehr als spannend im Tabellenkeller der Bayernliga Nord.
Spielbericht eingestellt am 30.10.2021 18:03 Uhr