von Dirk Meier
Die DJK Vilzing hat es verpasst Platz zwei in der Bayernliga Nord zu verteidigen. Am Samstag verloren die Huthgarten-Kicker zum Start in die Rückrunde im Manfred-Zollner-Stadion vor knapp 400 Besuchern gegen den TSV Großbardorf mit 1:2 (1:1). Die Schwarz-Gelben waren zwar über weite Strecken spielbestimmend, aber die Grabfeld-Gallier erwiesen sich bei gelegentlichen Angriffen immer wieder als gefährlich. Zwei individuelle Fehler in der Innenverteidigung führten zur zweiten Heimniederlage für die DJK Vilzing. Damit riss die Serie von acht ungeschlagenen Spielen und weil die anderen fünf Teams aus dem Spitzensextett ihre Spiele allesamt gewannen, waren die Vilzinger der große Verlierer des 18. Spieltages, rutschten in der Tabelle von Rang zwei auf drei ab.
Bei den Gastgebern fiel kurzfristig Tobias Hoch aus, der über Nacht erneut erkrankt war, seinen Posten als rechter Außenverteidiger nahm Mario Kufner ein. Großbardorf, das fünf 19-Jährige in der Startelf aufbot, trat erstmals in der Geschichte in Vilzing an. Die erste Gelegenheit für die Gastgeber hatte Kapitän Fabian Trettenbach, der den Schuss aber zu hoch ansetzte (5.). Nach einer Viertelstunde ein Schreck für die Heimelf, denn bei einer Abwehraktion verletzte sich Innenverteidiger Nico Dantscher schwer, der mit Verdacht auf eine Achillessehnenblessur gestützt vom Feld geführt wurde, er wurde durch Christian Kufner ersetzt. Ansonsten war Vilzing zwar überlegen und bestimmend, aber in den Strafraum des TSV kamen sie nur selten.
Besser machten es die Unterfranken, die immer wieder zu Kontergelegenheiten kamen und dabei stets gefährlich wurden. Als Maximilian Wolf den Ball schon unter Kontrolle zu haben schien, da kam Tim Strohmenger heran, luchste Wolf das Leder ab und schoss links unten unhaltbar für Tormann Max Putz zum 1:0 ein (24.). Vilzing hatte das Kommando, bestimmte das Geschehen, aber es gab fast keine Abschlüsse. Als Trettenbach in den Strafraum eindrang, beim Schuss aber gefoult wurde, blieb die Pfeife des Unparteiischen aus der Mauth noch stumm (40.). Zwei Minuten später schickte Jim-Patrick Müller den Kollegen Andreas Jünger in den Strafraum und der wurde kompromisslos von Ronny Mangold abgeräumt. Es gab unzweifelhaft Strafstoß, den André Luge sicher zum 1:1 verwandelte (43.).
Das war der Halbzeitstand und zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass die anderen fünf Teams im oberen Tabellendrittel ihre Spiele gewonnen hatten. Gleich nach Wiederbeginn der nächste Schock. Wieder war es Wolf, der den Ball gegen Niklas Schories verlor. Dessen Flachschuss konnte Keeper Putz gerade noch abwehren, aber gegen den Nachschuss von Strohmenger war er machtlos (47.). Die Schwarz-Gelben rannten nun immer wieder an, wollten ausgleichen und die Entscheidung herbei führen, aber ihnen fehlten im letzten Drittel Lösungen, um die Grabfeld-Gallier in Gefahr bringen zu können. Zwar hatten die Hausherren gefühlt 70 Prozent Ballbesitz, aber mehr als ein Pfosten-Kopfball von Ivan Milicevic kurz vor Schluss sprang nicht heraus. So verlor Vilzing im Meisterschaftsrennen an Boden, fiel auf Rang drei zurück. “Die Niederlage ist nicht unverdient, weil bei uns einige Spieler nicht Normalform erreicht haben. Wir konnten uns heute nicht wie gewünscht durchsetzen und hatten in vielen Situationen keine Lösungen parat”, stellte Vilzings Trainer Beppo Eibl enttäuscht fest.
Der Großbardorfer Kollege Andreas Brendler war außer sich vor Freude: “Der Sieg kommt völlig unerwartet. Wir sind natürlich überglücklich, dass wir hier gewinnen konnten. Klar, Vilzing hatte mehr Spielanteile, das hatten wir auch so erwartet. Aber wir haben immer wieder Nadelstiche setzen können. Hut ab vor den Jungs.”
Spielbericht eingestellt am 31.10.2021 06:15 Uhr