von Dirk Meier
Wieder einmal ist der ASV Cham in der Bayernliga Nord leer ausgegangen. Am Samstag misslang am 14. Spieltag der Einstand für den neuen Trainer Stefan Riederer und seinen Assistenten Erich Hartl. Denn der Kreisstadtklub unterlag im Kellerduell beim bisherigen Schlusslicht Würzburger FV mit 0:1 (0:1). Der Treffer fiel nach nicht einmal 100 gespielten Sekunden per Freistoß. Cham lief dem Rückstand bis in die Nachspielzeit vergeblich hinterher, war aber insgesamt zu harmlos, um den Sieg der Unterfranken noch zu gefährden.
Groß war die Euphorie am ASV-Lager nach der rund vier Stunden dauernden Anreise. “Die Mannschaft in dieser Woche sehr gut trainiert, die Stimmung ist gut”, ließ der Sportliche Leiter Jürgen Kreipl vor dem Anpfiff wissen. Es sollte die Wende kommen beim Träger der roten Laterne, der in den letzten Woche eine große Zahl an eigenen Problemen erkennen ließ. Der Beginn dieser Partie im unteren Tabellenviertel war aus Chamer Sicht aber alles andere als erfreulich. Nach einem langen Ball des WFV kam die Kugel zu Dennie Michel, der bei der Ballannahme von Daniel Ettl gestört wurde. Bei diesem Tackling war der Ball dabei, der Schiedsrichter entschied aber auf Freistoß. Moritz Lotzen legte sich den Ball halbrechts rund 20 Meter vor dem Kasten zurecht, führte mit dem linken Fuß aus und zirkelte das Leder an der Mauer vorbei, traf direkt neben dem Pfosten einen Meter über dem Boden. ASV-Tormann Josef Jurasi machte sich lang, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Würzburg hatte noch eine Möglichkeit durch Lotzen der aus zwölf Metern vorbeischoss (18.). Cham, das in den letzten 20 Minuten vor der Pause stärker war, hatte die erste gute Gelegenheit nach einem Freistoß von Friedrich Lieder, aber der Kopfball von Daniel Ettl flog knapp über den Querbalken (33.). Cham hatte noch einen Freistoß durch Hamza Ech Cheikh, der zielte vorbei (42.).
In der Pause herrschte bei den Verantwortlichen Zuversicht das Blatt noch wenden zu können. Gleich nach Wiederbeginn hatte erneut Lotzen das leere Tor vor sich, schoss aber vorbei (47.). Lotzen war es auch, der aus 30 Metern abzog und Jurasi prüfte, doch der wehrte stark ab (69.). Nach einem Foul von Ech Cheikh an Simon Schäffer gab es Elfmeter, den Cristian Dan trat, den Jurasi aber abwehren konnte (74.). In der Folge spielte nur noch Cham, aber zumeist zu umständlich oder ohne den entscheidenden Pass. Christof Ostermayr hatte noch eine Gelegenheit (85.), aber sein Abschluss war zu ungenau. So blieb es beim sehr dürftigen 1:0 für Würzburg.
Nach dem Abpfiff dröhnte aus den Stadionlautsprechern das Vereinslied mit dem Text “Die Macht am Main ist der WFV allein”, fast zu Spott. Denn überzeugend war das, was die Unterfranken gezeigt hatten, beileibe nicht. Unter dem Strich hatte sich Würzburg den Sieg nicht verdient, ging aber mt drei Punkten nach Hause, nur, weil der ASV Cham viel zu harmlos aufgetreten ist. Neu-Coach Riederer war natürlich unzufrieden und enttäuscht: “Das war insgesamt zu wenig, das weiß die Mannschaft auch. Die ersten zehn Minuten waren nicht gut, dann haben wir uns gesteigert. Aber zwei gute Abschlüsse in 90 Minuten sind einfach zu wenig für drei Punkte.” Um in der Liga zu bleiben müssen sich beide Teams deutlich steigern. Cham hat am kommenden Freitag erneut auswärts beim Aufsteiger 1. SC Feucht die Chance auf einen Sieg, dazu bedarf es aber einer deutlichen Leistungssteigerung.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2021 08:44 Uhr