von dme
Das war sehr ärgerlich: Der 1. SC Feucht hat am Samstag die Auswärtspartie in der Bayernliga Nord bei der als Topfavorit ein gestuften DJK Vilzing mit 0:2 (0:1) verloren. Feucht spielte durchaus gut mit, hatte einige Möglichkeiten, war aber letztlich nicht zwingend genug. Nur gut mitzuspielen, das war letztlich doch etwas zu wenig. Allerdings bleibt festzuhalten, dass der Aufsteiger keineswegs enttäuschte und Vilzing das Leben streckenweise schwer machen konnte. Letztlich aber waren die Platzherren abgezockter und holten sich nach drei Niederlagen in Folge ohne eigenes Tor wieder einen Dreier landen. Ivan Milicevic, erstmals in dieser Saison in der Startelf aufgeboten, beendete in Minute 35 die bis dahin in der Liga 343 Minuten andauernde Torflaute der Schwarz-Gelben. Rechnet man den Pokalauftritt gegen den Regionalligisten SpVgg Bayreuth (0:2) noch dazu, dann hatten die DJK-Akteure 433 Minuten nicht mehr getroffen, eine für einen Fußballer halbe Ewigkeit.
Die vorige Woche begann nach der peinlichen 0:3-Schlappe beim bis dato punktlosen Schlusslicht in Aschaffenburg für Vilzing im Krisenmodus. Am Montagabend hatte es eine Aussprache mit Mannschaft, sportlicher Leitung und Trainerstab gegeben. Damit war das Thema dann aber auch abgehakt. Für die Partie gegen die Mittelfranken hatte Coach Beppo Eibl ordentlich durchgemischt. Milicevic neu in der Startelf, Nico Dantscher und Ben Kouame kehrten nach Verletzungen in die Anfangsformation zurück. Eigentlich hätte André Luge beginnen sollen, doch der fiel beim Aufwärmen wegen einer Wadenverletzung aus, humpelte vom Platz, für ihn durfte Kouame anfangen. Aber auch die Gäste aus Feucht hatten fünf Mann aus der ersten Garde zu ersetzen, unter anderem fehlte Spielmacher Fabian Klose wegen Bandscheibenbeschwerden.
Die Hausherren begannen schwach, die ersten 15 Minuten liefen in etwa im Aschaffenburg-Modus ab. Viele Abspielfehler kennzeichneten den Verlauf aus Sicht der Heimelf. Feucht hingegen trat unerschrocken auf, war richtig mutig und kam auch zu ein paar Halbchancen. Ein Kopfball von Stephan König war gefährlich (5.). Bei einer Flanke von Salim Ahmed verpasste vor dem Tor Nico Wessner knapp (10.). Vilzing hatte seine erste Möglichkeit mit einem Freistoß durch Milicevic, der aus 17 Metern abzog, aber Keeper Andreas Sponsel konnte den Ball mit den Fäusten klären (20.). Auf der anderen Seite hatte Philipp Spießl aus 20 Metern abgezogen, aber Max Putz im DJK-Tor glänzte mit Faustabwehr, hielt seinen Kasten sauber (23.). In Minute 35 dann aus Sicht der Gastgeber die Erlösung. Mario Kufner tankte sich auf dem linken Flügel in Luge-Manier durch, passte von der Grundlinie vor das Tor und da stand Milicevic, der aus wenigen Metern zum 1:0 einschießen konnte. Groß war der Jubel unter den meisten der rund 550 Zuschauern. “Da haben wir nur Begleitschutz geleistet, haben nicht richtig gestört”, monierte SC-Trainer Florian Schlicker.
Auch nach der Pause gehörte die Anfangsviertelstunde dem SC aus Feucht. Aber die Abschlüsse der Gäste waren nicht zwingend genug. Immerhin hatte König mit einem Freistoß aus zentraler Position Pech, denn Putz blieb Sieger (58.). Insgesamt war es zu wenig, was Feucht auf den Platz brachte: “Wir hatten acht Halbchancen, daraus hätten wir mal ein Tor machen müssen”, stellte Schlicker fest. Vilzing verteidigte gut, und hatte noch ein paar Möglichkeiten. Bei einem Ausflug von Tormann Sponsel verpasste es Milicevic den Heber mit richtiger Länge zu spielen (65.). Als die Hausherren dann ihren Spielmacher Jim-Patrick Müller sowie die beiden Außenstürmer Tobias Kordick und Andreas Kalteis auf den Rasen brachten, wurde das Offensivspiel der Hausherren druckvoller. Erst war es Jünger, der noch an Sponsel scheiterte (81.). Aber als Müller über halblinks kam und dann nach rechts auf den frei einlaufenden Kalteis passte, war das 2:0 per Schuss aus zehn Metern perfekt. In der Folge gab es im Vilzinger Strafraum nach einem Foul von König an Christian Kufner noch ein Gerangel, in deren Folge König und Dantscher mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurden.
“Das war heute ein Arbeitssieg. Wir haben in den Drucksituationen des Gegners gut verteidigt, haben keine klaren Chancen zugelassen. Ich muss Feucht loben, sie haben es gut gemacht und so war es schwer für uns. Wir sind natürlich überglücklich, dass wir heute drei Punkte eingefahren haben”, bilanzierte der Vilzinger Trainer Beppo Eibl. Schlicker war sichtlich enttäuscht: “Wir haben in beiden Halbzeiten gut begonnen, hatten einige Halbchancen. Aber uns ist leider kein Tor gelungen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir aufgrund der Spielanteile und der Chancen einen Punkt verdient gehabt hätten.” Unter dem Strich war es ein glanzloser Sieg der Bayerwäldler, der nicht unverdient war.
Spielbericht eingestellt am 05.09.2021 18:56 Uhr