Gleich neun Mann fehlten den Bambergern an diesem Mittwochabend. Aber die Heimmannschaft hat einen tiefen Kader und stellte so immer noch eine schlagkräftige Truppe, bei der Manuel Hümmer neben Manuel Müller den zweiten Innenverteidiger spielte. Aufgrund der defensiven Ausfälle verpflichteten die Bamberger den 22-jährigen Nico Ott, der zuletzt beim ASV Vach spielte und am Wochenende spielberechtigt sein soll.
Die Sander um Trainer Matthias Strätz kamen mit der Empfehlung eines 4:0-Heimsieges gegen den WFV nach Bamberg und wollten zumindest nicht verlieren, um die Gastgeber in der Tabelle weiterhin hinter sich zu lassen.
Tim Dotterweich (re.) klärt vor dem Bamberger Dominik Sperlein, der über die rechte Außenbahn für Tempo sorgen sollte.
Markus Schütz
Die Partie war lange ereignislos, was etwaige Chancen betrifft. Beide Coaches justierten immer wieder von außen nach. Die Gäste aus Sand hatten mit Seitenverlagerungen und schönen Flugbällen - meist entweder von Innenverteidiger Joe Bechmann oder Basti Wagner geschlagen - zwar immer wieder Raumgewinne, aber eine Spielfortsetzung bis hinein in den Sechzehner gab es kaum. Die Bamberger selbst konnten sich vor allem dann in Szene setzen, wenn es nach Ballgewinnen in der eigenen Hälfte schnell ging. Manchmal vernachlässigten die Sander ihre defensive Absicherung, so dass die Gastgeber ein paar Mal gut Tempo aufnehmen konnten. Aber lange war gerade der letzte Pass, das finale Zuspiel in die Spitze zu lang oder zu ungenau. Die jeweiligen Stoßstürmer Strasser hier und Eckstein dort waren meist zugestellt und kamen so kaum ins Spiel. So dauerte es eine halbe Stunde, bis die Zuschauer Torgefahr zu sehen bekamen. Marc Eckstein, der sich wie seine Kameraden nun mehr und mehr in die Partie hineinbiss, visierte die lange Ecke an, aber Keeper Alessandro Burkard tauchte ab und klärte gut nach außen weg. Es war so etwas wie der Auftakt für die Bamberger zu mehr Zielstrebigkeit und Mut nach vorne. Simon Allgaier lief nach Ballgewinn durchs komplette Mittelfeld und bediente Marc Eckstein, aber der konnte am Sechzehner noch zur Ecke geblockt werden. Diese zog Michael Pfänder direkt und mit Zug aufs Tor, aber Burkard konnte gerade noch abwehren. Obwohl auch der Abschluss von Trawally knapp am langen Pfosten vorbei ging, nahmen die Bamberger als letzten Eindruck in die Kabinen mit, jetzt am Drücker zu sein.
Der Sander Christopher Gonnert (re.) will verhindern, dass Pascal Schneider an der Außenlinie davonzieht.
Markus Schütz
Und bestätigten dies nach dem Seitenwechsel nicht nur, sondern wandelten es auch in Zählbares um. Michael Pfänder bediente den einlaufenden Dominik Sperlein, Keeper Alessandro Burkard kam raus und nach einem Zusammenprall des Offensivmanns mit dem Keeper lag der Ball frei - Marc Eckstein sagte danke und schob ihn aus etwa 14 Metern an zwei Verteidigern in die Maschen. Aber auch Sand entwickelte nun mehr Torgefahr. Und zwar nach einem Angriff über die linke Seite, als Sebastian Wagner aus leicht spitzem Winkel abzog und das lange Eck nur knapp verfehlte. Nur, wenn in dieser Szene oder nach einer Stunde beim Schlenzer von Sven Wieczorek der Ausgleich gefallen wäre, hätte da Spiel eine andere Wendung für Sand nehmen können. Denn weiterhin aggressiver in den Zweikämpfen und in den Duellen um die zweiten Bälle waren die Bamberger um den am Boden und in der Luft überragenden Innenverteidiger Manuel Müller. Und sie waren auch das nach vorne gefährlichere Team. Dominik Sperlein scheiterte nach starkem Hümmer-Pass frei vor dem Gehäuse am toll reagierenden Keeper Burkard. Oft waren die Zuspiele oder Standards von Michael Pfänder dabei Ausgangspunkt für Offensivaktionen. Wie beim ersten, so dann auch beim zweiten Tor etwas mehr als eine Viertelstunde vor Schluss. Wieder ging so ein Lückenpass, wieder war Sperlein durch - und vollendete diesmal zum 2:0. Der Treffer fiel genau in die Phase hinein, in der Sand offener agierte und mehr Risiko nach vorne ging. Der Gast stellte nach dem zweiten Treffer um auf Dreierkette, Joe Bechmann ging mit nach vorne, Sand dadurch größer und wuchtiger nach vorne. Aber es reichte nur noch zu einer nennenswerten Aktion, als nämlich Timm Strasser acht Meter vor dem Gehäuse einen Fallrückzieher ansetzte, der geriet aber zu zentral und wurde eine sichere Beute von Keeper Julian Glos. Sicher brachte dann auch die DJK Don Bosco den Vorsprung über die Zeit.
Kopfballduell an der Außenlinie zwischen Bambergs Sayko Trawally (li.) und dem Sander Marc Fischer.
Markus Schütz
Der Sieg von Don Bosco geht in Ordnung. Weil sich die Heimelf nach einem etwas holprigen Start ins Spiel biss, nach vorne zielstrebiger und gefährlicher war und den Gegner meist gut vom Tor weghielt. Sand begann zwar kompakt, offenbarte dann aber immer wieder Lücken und wurde dafür bestraft. Dazu fehlte, gerade nach dem Rückstand, die Durchschlagskraft nach vorne.
Spielbericht eingestellt am 26.08.2021 00:06 Uhr