Nach zuletzt drei ungeschlagenen Spielen in Folge, in denen die DJK Don Bosco Bamberg zudem noch ohne Gegentreffer blieb, stand der Elf von Trainer Rolf Vitzthum an diesem Samstagnachmittag die SpVgg Ansbach gegenüber, die ihrerseits neun Punkte aus den vergangenen vier Partien einfahren konnte. „Uns erwartet ein schwieriger Gegner, der vor allem in der Offensive seine Stärken hat. Deshalb sind wir zunächst einmal auf defensive Stabilität bedacht, um dann über das Umschaltspiel zu kommen und unser Tempo auszuspielen“, gab der Wildensorger Übungsleiter die Marschroute für das Spiel gegen den Tabellenneunten vor, den die DJK mit einem Sieg überholen konnte. „Die letzten Leistungen waren gut – jetzt gilt es, nachzulegen, damit wir die Abstiegszone verlassen können“, gab sich Vitzthum vor Spielbeginn kampfbetont. Beide Teams waren gut aufgestellt – es konnte eine packende Bayernligapartie erwartet werden.
Niklas Seefried (li.) trennt sich vom Ball, den der Bamberger Nicolas Esparza (re.) nicht aus den Augen lässt.
Niklas Dotterweich
Die Erwartungen wurden in der Anfangsphase keinesfalls enttäuscht, denn von Beginn an war ein enorm hohes Tempo im Spiel. Sowohl die heimische DJK als auch die gastierende SpVgg schalteten nach Ballgewinn blitzschnell um, wodurch sich das Geschehen innerhalb weniger Sekunden von der einen in die andere Hälfte verlagerte. So kam es relativ zeitnah zu Torannäherungen, deren erste die Gastgeber verbuchten – und die hatte es in sich: Denn nachdem Nico Geyer auf dem rechten Flügel schön freigespielt wurde und umso schöner auf den eingelaufenen Sayko Trawally querlegte, stand es bereits nach vier gespielten Minuten 1:0 für die DJK Don Bosco, die diesen frühen Treffer natürlich dementsprechend feierte. Dieses schnelle Tor tat dem Spiel in der Folgezeit richtig gut, denn so waren die Gäste gezwungen, ihre Offensivbemühungen zu intensivieren, um den sofortigen Ausgleich wiederherzustellen. Aber auch die Heimelf, die sich nicht auf ihrer Führung ausruhte, suchte weiter den Weg in die Spitze. So spielten beide Mannschaften ziemlich geradlinig nach vorne und gaben dabei richtig Gas – da sich aber die Ungenauigkeiten im Passspiel etwas häuften, blieben weitere Torchancen vorerst aus. Bis zur 21. Minute, in der DJK-Linksverteidiger Jannik Fippl zum 2:0 treffen konnte, nachdem er zuvor goldrichtig stand und aus wenigen Metern nur noch einschieben musste. Ein Spiegelbild des ersten Treffers, bei dem erneut Don Boscos Nico Geyer das entscheidende Zuspiel gab. Ein absoluter Traumstart für die Vitzthum-Elf, die sich in den Anfangsminuten eiskalt präsentierte und die Unordnung in der Gäste-Defensive sofort auszunutzen wusste. Diese konnte sich nicht wirklich stabilisieren, sodass Nico Geyer wenig später zu einer weiteren Großchance kam, die Ansbachs Keeper Sebastian Heid jedoch per Fußabwehr entschärfen konnte (26.). Unmittelbar zuvor hatte das Team um Interims-Spielertrainer Christoph Hasselmeier die Riesenmöglichkeit auf den Anschlusstreffer, den Sven Landshuter – nachdem ihm zuvor DJK-Keeper Michael Edemodu den Ball in die Füße gespielt hatte – aber nicht herstellen konnte (25.). Eine von vielen Einschussmöglichkeiten für die Ansbacher, die aus ihren Chancen einfach zu wenig Kapital schlugen. Zu sehen war dies in Spielminute 28, als Michael Sperr nach einem klasse Laufpass von Patrick Kroiß frei durch war, allerdings am glänzend parierenden Edemodu scheiterte. Auf der Gegenseite stellte kurz darauf auch Sebastian Heid seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis, als er zunächst einen Trawally-Schuss stark entschärfen konnte, um dann beim Rebound von Esparza abermals auf seinem Posten zu sein (31.). Da zeigte sich die DJK etwas zu ineffizient, was sich prompt rächen sollte, denn im Gegenzug gelang Patrick Kroiß der Anschlusstreffer: Dabei schloss er aus acht Metern wuchtig ab und konnte unter gütiger Mithilfe des Querbalkens auf 1:2 aus Gäste-Sicht stellen (32.). Ab diesem Moment war es für kurze Zeit ein Spiel auf ein Tor – die SpVgg erlangte natürlich an Oberwasser, dem die Wildensorger nicht viel entgegenzusetzen hatten. Dadurch kam die Hasselmeier-Elf noch zu drei absoluten Topchancen vor der Halbzeitpause: Begonnen haben diese in Minute 34, als Kroiß überragend in den Lauf von Landshuter spielte, der seinen Heber jedoch zu hoch ansetzte. Zwei Zeigerumdrehungen später war es Niklas Seefried, der sich stark durchsetzen konnte, aber im gut aufgelegten Edemodu seinen Meister fand. Chance Nummer Drei gehörte dann erneut Landshuter, der allerdings zu lange im Abschluss zögerte und deshalb noch von einem Heim-Verteidiger fair abgegrätscht werden konnte (39.). Für die Gäste war es zum Haareraufen, denn solche Tormöglichkeiten darf man eigentlich nicht liegen lassen. Die Quittung dafür sollte seitens der DJK aber vorerst nicht erfolgen, da Simon Allgaiers Kopfball knapp drüberging und Trawally eine Geyer-Flanke um einen Schritt verpasste (42., 45.). Damit war die erste, vielversprechende Hälfte beendet, deren Fortsetzung man sich als neutraler Zuschauer in Durchgang zwei nur wünschen konnte.
Im Zweikampf mit Michael Belzner (hi.) kommt Sayko Trawally (vo.) zu Fall.
Niklas Dotterweich
Allerdings sollte es dazu nicht wirklich kommen, denn das hohe Tempo des ersten Abschnitts konnten die Akteure nicht aufrechterhalten – stattdessen mussten sie diesem mit zunehmender Spieldauer Tribut zollen. Das war vor allem auf Seiten der SpVgg Ansbach zu erkennen, die in der ersten Halbzeit ein ziemlich hohes Pressing vollzog und damit die Wildensorger oftmals im Spielaufbau unter Druck setzte. Jene Herangehensweise konnte das Hasselmeier-Team im zweiten Durchgang nicht weiter fortsetzen, wodurch die DJK ihr Spiel sicher aufbauen konnte, ohne dabei wirklichen Druck der SpVgg-Angriffsreihe zu verspüren. Diese war nämlich nahezu abgemeldet, wobei sicherlich auch die Systemumstellung der Hausherren von einem 4-2-3-1 auf ein 4-1-4-1 nicht unerheblichen Anteil hatte. Denn mit dem eingewechselten Nicolas Wunder, der eine zusätzliche defensive Absicherung darstellte, machte die Heimelf das Zentrum schön eng und ließ dadurch kaum Räume für das Konterspiel der Ansbacher entstehen. Den ersten Abschluss vermerkte letztlich Simon Allgaier, der sich einmal aus der Distanz versuchte, das Ziel aber um gut zwei Meter verfehlte (54.). Aus ähnlicher Entfernung probierte es auch SpVgg-Kapitän Tobias Dietrich, dessen Abschluss von Edemodu sicher aufgenommen werden konnte (56.). Damit war die erste, zugleich aber auch einzige Torannäherung der Gäste in Halbzeit zwei passé, denn in der Folgezeit war die DJK die aktivere und spielbestimmende Mannschaft. Allerdings kam der Vitzthum-Elf die offensive Gefahr etwas abhanden, denn wirklich gefordert wurde SpVgg-Schlussmann Heid Mitte des zweiten Abschnitts nicht. Die besten Chancen hatten da noch Allgaier, der abermals einen Kopfball drübersetzte, und Johannes Rosiwal, der das Leder aus spitzem Winkel nicht im gegnerischen Kasten unterbringen konnte (63., 65.). Sodann plätscherte das Geschehen etwas vor sich hin, ehe die Schlussviertelstunde nochmals brisanter wurde. In Minute 75 hätte Rosiwal das 3:1 markieren können, wäre sein Abschluss nicht knapp am langen Eck vorbeigegangen. Wie man es besser macht, zeigte dann der eingewechselte Marco Haaf in der 83. Minute, als er eine Ablage von Wunder mit links abfasste und den Ball zur Vorentscheidung ins kurze Eck hämmerte (3:1). Damit aber noch nicht genug: DJK-Neuzugang Geovannie Lake stellte gar auf 4:1 (87.). Das hat er erstklassig gemacht, nachdem er auf Zuspiel von Timo Slawik – eine weitere Neuverpflichtung Don Boscos – ein Solo startete, drei bis vier Gegenspieler stehenließ und dieses per Schuss durch die Beine des Gäste-Keepers finalisierte. Jener Spieler hätte mit der letzten Aktion des Spiels auch noch auf 5:1 erhöhen können, was aber vermutlich zu viel des Guten gewesen wäre.
Sayko Trawally (vo.) versucht aufzuziehen, wird aber vom Ansbacher Michael Belzner (hi.) gut gestellt.
Niklas Dotterweich
Mit 4:1 ging die DJK Don Bosco Bamberg als Sieger dieser Partie hervor. Ein Sieg, der durchaus verdient war, betrachtet man die überlegene Leistung der Wildensorger in den ersten zwanzig sowie in den gesamten 45 Minuten des zweiten Durchgangs. Zwischenzeitlich waren die Ansbacher oben auf und hatten genügend Topchancen, um den Ausgleich zu erzielen. Diese ließen sie allerdings liegen, wodurch die DJK weiter in Führung blieb, die dank der Systemumstellung und des schwächelnden Auftritts der SpVgg in Hälfte zwei sicher über die Runden gebracht werden konnte. Am Ende gelang es der Vitzthum-Elf noch zwei Tore draufzupacken, die das Endergebnis letztlich deutlicher erscheinen lassen, als das Spiel eigentlich war. Danach wird aber vermutlich keiner mehr fragen – schlussendlich zählen nämlich die drei Punkte, die dafür sorgten, dass Don Bosco punktemäßig mit Ansbach gleichzog, sich aber aufgrund des bislang gewonnenen direkten Vergleichs einen Platz weiter vorne im Tableau ansiedelt. Damit stehen die Wildensorger aktuell auf Rang zehn – zudem konnte die DJK die Serie von ungeschlagenen Spielen auf vier ausbauen.
Spielbericht eingestellt am 29.09.2019 00:40 Uhr