von infranken.de, Günter Madrenas
Das Spiel des Bayernligisten TSV Großbardorf gegen die Oberpfälzer aus Ammerthal, das nach 90 ereignisreichen Minuten 3:3 (0:1) endete, war beileibe nichts für schwache Nerven und bot für die neutralen Besucher wie die bisherigen Heimpartien der Grabfeld-Gallier gegen Ansbach (5:3) und Cham (4:1) wieder ein echtes Spektakel mit vielen Toren. Doch dieses Mal reichte es für die Mannschaft von Cheftrainer André Betz nicht zu einem Dreier, sondern man musste sich mit einem Punkt zufrieden geben. Und lange schien es sogar so, dass die Hausherren leer ausgehen würden.
Die Anfangsphase gehörte den Gästen, denn die Platzherren kamen wie schon bei der 1:2-Niederlage unter der Woche in Erlangen schwer ins Spiel, wie auch Betz kritisch anmerkte. Gästetrainer Dominik Haußner war dagegen mit den Seinen in dieser Phase sehr zufrieden: "Die ersten 15 Minuten gingen klar an uns. Leider haben wir unsere Möglichkeiten alle vergeben." Glück für die Bardorfer, dass ein Schuss von Christian Schrödl nur am Pfosten landete (7.). Haußner befand dann, dass die nächste Viertelstunde eindeutig an die Hausherren ging: "Da hat Großbardorf dominiert und ein Treffer der Einheimischen lag in der Luft."
Damit sprach der Gästecoach die drei TSV-Chancen durch den Kopfball von Valentin Reitstetter an, der aber genau in den Armen von Gästeschlussmann Josef Bäuml landete, den Abschluss nach einer schönen Kombination durch Simon Snaschel, der aber nur die Lattenoberkante traf. Da auch Dominik Zehe nach einem weit geschlagenen Reitstetter-Freistoß zwar gut annahm, aber an einem Gästespieler, der auf der Torlinie stand, scheiterte, musste TSV-Sportvorstand Andreas Lampert bilanzieren: "Wir haben es in dieser Druckphase versäumt, Tore zu machen." Besser machten es die Gäste, die kurz vor dem Pausenpfiff durch Daniel Gömmel, der überlegt ins lange Eck einnetzte, in Führung gingen.
Da die Bardorfer nach der Pause durch Dominik Zehe und Simon Snaschel zwei Chancen vergaben, stand es nach 60 Minuten immer noch 0:1. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Als Zarko Poznic im Mittelfeld das Leder vertändelte, machte sich Christoph Bellmann auf und ließ mit seinem Schuss TSV-Keeper Julian Schneider keine Abwehrchance, die DJK führte mit zwei Toren. Aber die Gastgeber gaben noch lange nicht auf und kamen auch durch den von Stefan Piecha sicher verwandelten Foulelfmeter nach einem Foul an André Rieß zum Anschlusstreffer. Aber kurz danach der nächste Nackenschlag. Denn die Eingabe von Bernhard Neumayer prallte von einem Bardorfer ins eigene Tor. Wieder führte der Gast mit zwei Toren und es waren nur noch 15 Minuten zu spielen.
Jeder dachte zu diesem Zeitpunkt, dass damit das Match gelaufen sei, auch der DJK-Coach. "Nach diesem zweiten Zwei-Tore-Vorsprung glaubte ich schon, dass wir die Punkte mitnehmen können", sagte Haußner. Nicht so aber die Grabfelder. Angestachelt von ihrem Trainer - "Wir bekommen sicher noch zwei oder mehr Chancen" - bekamen die Hausherren die zweite Luft und wurden schnell belohnt. Nach einem Rieß-Freistoß verlängerte der eingewechselte Adrian Reith das Leder und Simon Snaschel mit seinem achten Saisontreffer drückte den Ball zum 2:3 über die Linie. Der Anschluss war wieder geschafft. Als sich die Gäste noch selbst dezimierten, ihr Kapitän Bernhard Neumayer sah die gelb-rote Karte, begann ein Sturmlauf der Hausherren.
"Jeder hat in der Schlussphase auch nach den zwei Rückständen mit jeweils zwei Toren immer an einen Punktgewinn geglaubt. Das zeigt die Moral, die in meiner Mannschaft steckt. Sie hat eine super Mentalität. Da gibt keiner auf", zeigte sich Betz stolz auf die Seinen, die in der Nachspielzeit belohnt wurden. André Rieß legte das Leder für Valentin Reitstetter auf und dieser versenkte den Ball aus 14 Metern im DJK-Gehäuse: Der kaum mehr für möglich gehaltene Punktgewinn war doch noch geschafft.
Trotzdem waren Betz wie auch die Protagonisten des Ausgleichs nicht richtig froh. "Wenn du drei Tore in einem Heimspiel erzielst, muss das einfach für den Dreier reichen", sagte Betz und Reitstetter freute sich zwar über sein erstes Bayernligator ("Das ist ein schönes Gefühl"), räumte aber ein, dass man zu viele Gegentreffer kassiert habe: "Die zu erzielen, fiel unserem Gegner viel zu leicht. Daran müssen wir arbeiten."
Spielbericht eingestellt am 05.08.2019 19:10 Uhr