von infranken.de, Hendrik Kowalsky
Einen Auftakt nach Maß feierte der Bayernliga-Neuling FC Eintracht Bamberg: Vor 730 Zuschauern bezwangen die Gastgeber den TSV Karlburg mit 2:0 und gehen mit Rückenwind ins Stadtderby am kommenden Mittwoch.
Die Vorfreude auf den Ligaauftakt war nicht nur bei Trainer Michael Hutzler und seinem Team groß. Die gut gefüllte Tribüne im Bamberger Fuchs-Park-Stadion bildete einen würdigen Rahmen für den Start ins Abenteuer Bayernliga, das Spiel wurde den Erwartungen zunächst jedoch kaum gerecht.
Beiden Mannschaften war die Nervosität anzumerken, lediglich in Ansätzen waren die Stärken der beiden Landesligameister des Vorjahres zu erkennen.
"Wir haben in der Anfangsphase kaum zu unserem Spiel gefunden. Karlburg stand taktisch diszipliniert, uns fehlte die Passgenauigkeit", fasste Hutzler die ersten 25 Minuten zusammen. Einzig ein frecher Heber von Nicolas Görtler in Minute 18 ließ ein Raunen durch das Stadion hallen, aus fast 30 Metern setzte der Angreifer seinen Abschluss aber zu hoch an. Neben Görtler standen mit Armend Elshani und Steffen Müller insgesamt drei Neuzugänge in der Startformation der Domreiter, die in der 26. Minute etwas überraschend in Führung gingen.
Traumtor als Brustlöser
Protagonist des 1:0 war Nicolas Görtler, der in rund 25 Metern Torentfernung ein Foulspiel zog. Zum fälligen Freistoß trat der Torjäger selbst an, sein Kunstschuss senkte sich unhaltbar in den linken Giebel. Das Führungstor sollte sich als Dosenöffner entpuppen, denn die Gastgeber übernahmen nun das Kommando. Zwar musste FCE-Schlussmann Fabian Dellermann nach einer halben Stunde bei einem satten Distanzschuss von Jan Wabnitz sein ganzes Können aufbieten, die folgenden Szenen gehörten jedoch den Domreitern. So verpasste Gabriel Jessen eine Hereingabe von rechts nur knapp (37.), ehe Jessen nach direktem Zuspiel von Görtler freistehend an TSV-Schlussmann Marvin Fischer-Vallecilla scheiterte (43.).
Ähnlich ging es nach dem Seitenwechsel weiter. In der 47. Minute wurde der starke Robin Renner von Lukas Schmittschmitt freigespielt, Fischer-Vallecilla verhinderte das 0:2. Die Hausherren wirkten weiterhin besser, der TSV Karlburg kam nur sporadisch zu Abschlusssituationen. Richtig gefährlich wurde es in der 56. Minute, als David Machau per Zuspiel in die Tiefe eingesetzt wurde. Am herauseilenden Dellermann war Machau bereits vorbei, ehe Müller in höchster Not klärte und der Nachschuss von Sebastian Fries geblockt wurde.
Kurz darauf hatte Nicolas Görtler die Vorentscheidung auf dem Fuß. Die scharfe Hereingabe von Jessen, den Schmittschmitt per Hacke auf dem rechten Flügel bediente, setzte Görtler allerdings über den Querbalken. "Wir hätten das zweite Tor früher erzielen können, die Chancen waren da. Stattdessen blieb es bis zuletzt spannend", sagte Hutzler.
Schmittschmitt macht alles klar
Beinahe hätte sich die fahrlässige Chancenverwertung gerächt. Eine Unachtsamkeit im Spielaufbau verschaffte Pascal Jeni in der 71. Minute die Chance zum Ausgleichstreffer, Keeper Dellermann bügelte den Fehler seiner Vorderleute jedoch aus. Und als Renner zwei Zeigerumdrehungen später Schmittschmitt mit einem Traumpass in die Gasse einsetzte, markierte der Spielmacher mit Übersicht das 2:0. Damit war das Spiel so gut wie entschieden, die Gäste gaben sich zwar nicht auf, kamen aber nicht mehr gefährlich vor das Tor. Den unrühmlichen Schlusspunkt setzte Karlburgs Jeni, der für ein grobes Foulspiel an Marco Schmitt von Schiedsrichter Thomas Ehrnsperger mit der Roten Karte bedacht wurde.
"Bis zuletzt wirkten wir nie komplett souverän, man hat uns die Nervosität angemerkt. Dennoch bin ich soweit zufrieden, wir haben einen kompakten Gegner verdient geschlagen", erklärte Hutzler. "Wir haben gut dagegen gehalten, aus unseren Chancen aber zu wenig gemacht. Das 1:0 fiel quasi aus dem Nichts, bis dahin war es ein ganz offenes Spiel. Das Tor hat bei den Bambergern ein Stück weit die Blockade gelöst. Wir wissen, woher wir kommen und können die Niederlage einordnen", sagte TSV-Coach Markus Köhler.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2019 21:06 Uhr