Die Tabellensituation sprach vor Beginn eine klare Sprache. Der TSV Aubstadt, seit Monaten mittendrin im Kampf um den Aufstieg, auf der einen Seite – die SpVgg Forchheim, am unteren Rand der Relegationsplätze nur zwei Pünktchen vor dem direkten Abstiegsplatz, auf der anderen Seite. Doch zuletzt taten sich die Jungs von Joseph Francic schwer. Ohne den rot-gesperrten Top-Torjäger Martin Thomann konnte der TSV nach der 1:3-Heimpleite gegen die U23 der Würzburger Kickers nur einen Punkt aus Erlangen-Bruck entführen. Thomann stand Francic auch gegen Forchheim ein letztes Mal nicht zur Verfügung. Die Jungs von Christian Springer haben die letzten beiden Partien nicht verloren. Sowohl in Hof (2:2) als auch gegen den ATSV Erlangen (1:1) stand am Ende ein Remis auf der Anzeigetafel.
Aubstadts Joker Markus Thomann wird entscheidend gestört von Forchheims Rechtsverteidiger Sandro Gumbrecht.
Johannes Wolf
Vom Anpfiff weg versuchten die Aubstädter vor 220 Zuschauern, ihrer Favoritenstellung gerecht zu werden. Nach sieben Minuten forderten einige TSV-Anhänger einen Foulpfiff und Rote Karte gegen Forchheims Innenverteidiger Christian Städtler im Zweikampfduell mit Aubstadts Sturmspitze Christoph Schmidt. Für Schiri Ehrnsperger war das Halten jedoch zu wenig. Oftmals fehlte dem Offensiv-Spiel der Gastgeber der letzte präzise Pass. So auch in der 16. Minute, als Dominik Graders Zuspiel von der Torauslinie in der Mitte keinen Abnehmer fand. Die Forchheimer kombinierten sich teilweise sehr ansehnlich aus der Defensive heraus. Gefährliche Torannäherungen blieben jedoch Fehlanzeige. Auf der anderen Seite begann nun die Chancenserie von Michael Dellinger. Erst setzte der 25-Jährige einen Kopfball nach einer Kleinhenz-Ecke knapp über das SpVgg-Gehäuse (23.). Auch sein Abschluss per Fuß nach einer Freistoßflanke von Ingo Feser war zu hoch angesetzt (26.). Ein technisch ansehnlicher Volley-Distanzschuss von Philipp Kleinhenz segelte ebenfalls knapp über den Querbalken (31.). Mit dem Halbzeitpfiff hätte Christoph Schmidt nach Zuspiel von Kleinhenz die Aubstädter noch beinahe jubeln lassen. Daniel Uttinger war im letzten Moment für die Forchheimer per Grätsche zur Stelle.
Und weg das Ding! Sandro Gumbrecht klärt vor dem heraneilenden Markus Thomann.
Johannes Wolf
Mit Max Schebak anstelle von Michael Kraus auf einer Position verändert, mühten sich die Hausherren auch nach Wiederanpfiff zunächst vergebens. Die gute Vorarbeit von Kapitän Daniel Leicht konnte Philipp Kleinhenz nicht ausnutzen. Sein Abschluss aus halblinker Position flog haarscharf am langen Pfosten vorbei (48). Kurz darauf nutzte der pfeilschnelle Mike Dellinger seinen Freiraum über die linke Angriffsseite, sein Abschluss war jedoch viel zu harmlos und kein Problem für SpVgg-Keeper Christian Bergmann. Einer der seltenen Forchheimer Schussversuche von Kapitän Patrick Hagen war zu hoch angesetzt (51.). Auf der Gegenseite wartete Mike Dellinger in aussichtsreicher Position zu lange, nachdem ihn Daniel Leicht in Szene gesetzt hatte (59.). Joseph Francic reagierte und brachte Markus Thomann für den glücklosen Dellinger (62.). Dann die Szene des Spiels: Der agile Jens Trunk wurde in einem Zweikampfduell in 22 Metern Torentfernung zu Fall gebracht. Den strittigen Freistoß aus halbrechter Position ließ sich Ingo Feser nicht nehmen. Der Ball segelte unhaltbar über die Forchheimer Mauer ins Dreieck (65.). Christoph Schmidt hatte in der Folge zweimal die Entscheidung auf dem Fuße. Die größte Chance nach 71 Minuten, als er völlig freistehend das Leder aus kürzester Distanz am SpVgg-Gehäuse vorbeischob. So wurde es doch noch einmal brenzlig auf der anderen Seite. Einen Eckstoß von links konnte die TSV-Abwehr erst im dritten Anlauf aus der Gefahrenzone löschen (82.). Das sollte jedoch die letzte gefährliche Aktion der Forchheimer bleiben. Dominik Grader hätte kurz vor dem Abpfiff noch den Deckel auf den Grabfelder Erfolg setzen müssen. Aus zentraler Position schob er nach Zuspiel von Max Schebak knapp am linken Pfosten vorbei (90.).
Aubstadts Stürmer Christoph Schmidt bringt die Kugel in dieser Szene nicht an SpVgg-Keeper Bergmann vorbei.
Johannes Wolf
Der verdiente Dreier der Aubstädter gewann beim Blick in die anderen Stadien der Bayernliga Nord noch an Wert. Denn der Tabellenführer aus Gebenbach verspielte gegen den FC Sand eine 2:0-Pausenführung. Am Ende hieß es 2:2, sodass die Aubstädter bei einem Spiel weniger nur zwei Punkte vom Tabellenführer trennen. Somit kann sich die Truppe von Joseph Francic bereits am Ostermontag in Hof den Platz an der Sonne zurückerobern. Für Christian Springer und seine Forchheimer gilt es nun – wie der Coach nach der Partie betonte – „die bevorstehenden Spiele zu nutzen, um sich in die entsprechende Verfassung für die Relegation zu bringen“. Hierfür muss die SpVgg jedoch den ASV Neumarkt hinter sich halten. Der Abstand beträgt nach der gleichzeitigen Niederlage der Neumarkter gegen den SV Seligenporten (1:3) weiterhin zwei Punkte. Weiter geht es für Forchheim am nächsten Samstag mit der Heimpartie gegen die DJK Ammerthal.
Spielbericht eingestellt am 21.04.2019 11:44 Uhr