von infranken.de
Was sich bereits abgezeichnet hatte, bestätigte sich am Samstag: Sands Torhüter Stefan Klemm kam auch beim 1:1 gegen Eltersdorf zum Einsatz und bleibt vorerst im Kasten des FC Sand. Klemm bestätigte das Vertrauen seines Trainers auf beeindruckende Art und Weise. Dieter Schlereth staunte nicht schlecht, als Klemm zu einer Heldentat schritt und den Elfmeter von Tobias Herzner phänomenal parierte (62.).
Es war die vierte Partie in Folge für Klemm - Schlereth legt allerdings keinen großen Wert auf "Stammtorhüter". Es gebe keine Garantie für diese Position. "Wir haben einen großen Kader, der Begriff Stammtorhüter gefällt mir nicht. Stefan hat super Leistungen gezeigt. Wenn nichts weiter passiert, bleibt er erst einmal im Tor."
Neben dieser Gewissheit kam es aber auch zu einigen Veränderungen in der Startelf der Sander. Die Rolle des Rot-gesperrten Kapitäns André Karmann übernahm Danny Schlereth, der die Kapitänsbinde trug und in der Innenverteidigung zum Einsatz kam. Der bisherige Mittelfeldspieler Kevin Steinmann rückte auf die linke Außenverteidigerposition. Gegen den Favoriten Eltersdorf wählte Dieter Schlereth ein kompaktes 4-4-2, so dass es zu einer Doppelspitze mit Shaban Rugovaj und Philipp Markof kam.
Von Anfang an war klar, wer das Spiel bestimmte. Eltersdorf hatte mehr Ballbesitz und die besseren Chancen. Calvin Sengül verpasste aus 16 Metern den frühen Führungstreffer (2.). Nach brillantem Durchstecken von Oliver Janz versemmelte Sengül seine zweite Großchance (18.). In der 29. Minute war es Oliver Janz, auf dessen Fuß das erste Tor für den Viertplatzierten der Bayernliga lag.
Die Sander standen defensiv sehr stabil, was den Gästen gar nicht in den Kram passte. Die Elf des ehemaligen Sander Cheftrainers Bernd Eigner dominierte, ohne im letzten Drittel echte Durchschlagskraft zu entfalten. Auch wenn sich die Schlereth-Elf vor allem auf das Verteidigen verstand, setzten sie vereinzelt Akzente in der Offensive: Der von Philipp Markof in Szene gebrachte Shaban Rugovaj hätte gleich in der 13. Minute mehr aus seiner Chance machen müssen. Thorsten Schlereth hämmerte die Kugel aus 17 Metern nur knapp über die Querlatte (22.).
Zunächst zahlte sich das Engagement der Hausherren nicht aus. Ganz im Gegenteil: Eltersdorfs Manuel Stark fasste sich kurz vor dem Strafraum ein Herz und traf zum 1:0 der Gäste ins rechte Eck (32.) - bis dato überzeugten die Mittelfranken. "In der ersten Halbzeit hatten wir etwas Glück, dass wir nicht noch deutlicher in Rückstand geraten sind", musste auch Schlereth eingestehen.
Doch die Sander steckten nicht auf. Thorsten Schlereth zog erneut von links an die Strafraumkante und zwang durch einen satten, aber ungenauen Schuss Eltersdorfs Keeper Tugay Akbakla zum Eingreifen (55.).
Kurios wurde es auf der Gegenseite: Der Schuss von Eltersdorfs Karim Said knallte vom Pfosten zurück zu Kevin Woleman, dessen Schuss Danny Schlereth in größter Not auf der Linie mit der Stirn entschärfte (64.).
Nun wollten es die Hausherren wissen: Adrian Reith hätte in der 69. Minute den Ausgleichstreffer markieren müssen, wenig später vergab Sebastian Wagner eine gute Möglichkeit (71.). Von einem Spiel im Stil von David gegen Goliath war nichts mehr zu sehen.
Der Einsatz der Hausherren wurde belohnt: Nach einem hohen Ball köpfte der eingewechselte Oliver Gonnert vor Keeper Akbala Tugay den Ball in die Mitte. Adrian Reith stand richtig, schob zum Ausgleichstreffer ein und legte einen Jubelsprint zur Sander Bank hin - dieses Tor war mehr als verdient (76.).
Daraufhin waren die Sander dem Führungstreffer näher als die Gäste. Knapp 15 Minuten vor Schluss ging den Sandern allerdings die Konzentration flöten, so dass einige vielversprechende Spielzüge nicht mehr sauber zu Ende gespielt wurden. Nichtsdestotrotz war Schlereth mit dem Punktgewinn zufrieden: "Wir haben heute wieder Moral bewiesen und uns das Unentschieden redlich verdient. Meine Mannschaft hat sich gegen einen sehr starken Gegner ins Zeug gelegt und eine super Reaktion auf die 0:2-Niederlage gegen Vach in der Vorwoche gezeigt."
Vergangene Woche verlor der FCS noch gegen den Tabellenletzten, nun steht ein Remis gegen den Viertplatzierten auf dem Papier. "Manchmal macht es wirklich den Anschein, dass wir uns gegen starke Gegner etwas leichter tun. Wenn heute noch mehr präzise Flachpässe angekommen wären, wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Im 4-4-2 tun wir uns gegen spielstarke Teams etwas leichter", so Schlereth. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt trotz des Punktgewinns: Sand rutscht auf Platz 16 ab, weil Vach 1:0 gegen Seligenporten gewann.
Spielbericht eingestellt am 15.04.2019 17:23 Uhr