von Frankenpost
Das war die Reaktion, die sich Trainer und Verantwortliche der SpVgg Bayern Hof gewünscht hatten: Am Samstag hatte der Fußball-Bayernligist noch etwas unglücklich 0:1 gegen Großbardorf verloren, doch am Ostermontag ärgerten sie den Titelaspiranten TSV Aubstadt gewaltig: Mit 2:0 (1:0) gaben sie den Unterfranken das Nachsehen. Der Hofer Torjäger Kyndl traf dabei ein Mal und war auch beim Eigentor des gegnerischen Keepers maßgeblich beteiligt. Mit diesem Heimsieg brach Hof auch eine Serie von vier sieglosen Spielen in Folge.
Der TSV Aubstadt war als Tabellenzweiter angereist, als Spitzenreiter wollte er wieder nach Hause fahren. Die Voraussetzung dafür wäre ein Sieg und die damit verbundenen drei Punkte gewesen. Und so begann die Mannschaft von Trainer Joseph Francic auch: Stürmisch, offensiv, zweikampf- und stark im Abschluss. Nur Treffer wollten nicht fallen.
Doch die Gäste hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Mannschaft von Trainer Alexander Spindler stemmte sich von Beginn an gegen anrennende Unterfranken. Die wurden zunächst vornehmlich über Standards gefährlich. Zwei Freistöße von deren Top-Torjäger Martin Thomann (3. und 8. Minute) verfehlten nur knapp ihr Ziel.
Doch dann kam es binnen weniger Minuten zu den beiden spielentscheidenden Schlüsselszenen: In der zehnten Minute bekam Tom Feulner einen Schuss im Sechzehnmeterraum an die Hand - und Schiedsrichter Knauer zeigte auf den Punkt. Doch Lang parierte den von Feser getretenen Handelfmeter. Seine Parade war ein Signal an seine Mitspieler, dass heute etwas gehen sollte. "Das war schon so was wie ein Türöffner für uns", kommentierte der Hofer Trainer Spindler die Szene, während sein Kollege Francic haderte, dass der Schütze ansonsten sehr sicher treffe.
Acht Minuten später fuhr der Aubstädter Grader dem Hofer Kavalir an der Mittellinie übermotiviert in die Beine. Schiedsrichter Knauer zückte sofort die Rote Karte. "Diese Entscheidung war für mich überzogen", meinte dazu der Aubstädter Trainer, während Spindler sagte, dass die Karte wohl auch der Gesamtsituation geschuldet gewesen sei: "Es war gerade eine sehr hitzige Phase im Spiel."
In Unterzahl machte Aubstadt aber dennoch weiter Druck. Doch Hof hielt dagegen und setzte Nadelstiche. SpVgg-Coach Spindler hatte die Mannschaft im Vergleich zum Samstag-Spiel offensiver aufgestellt. McLemore wirbelte als Spitze, dahinter zogen Kavalir, Feulner und Kyndl ihre Kreise. Ein gelungener Schachzug des Trainers: In der 25. Minute fand ein langer Pass von Schraps den auf der linken Seite durchgebrochenen Kyndl - und plötzlich hieß es 1:0 für Hof. Bis zur Halbzeit ließen die Gastgeber nichts mehr anbrennen, auch wenn Aubstadt weiter drückte.
Nach dem Seitenwechsel stellte Spindler erneut um: Der vielseitig einsetzbare Feulner rückte in die Viererkette, Knoll ersetzte Miranda und sollte mit seiner Geschwindigkeit für weitere Unruhe in der Gästeabwehr sorgen. Denn es sollten sich Räume öffnen: Weil Aubstadt trotz Unterzahl offensiv blieb, auf Dauer aber damit zu rechnen war, dass deren Kräfte nachließen.
Erneut war es Kyndl, der die Gäste schockte: Ein Ball, halbrechts aus gut 30 Metern aufs Tor geschlagen, wurde lang und länger. Aubstadts Keeper Mack, von Kyndl attackiert, griff nicht richtig zu und der Ball lag im Netz - 2:0 (58.). TSV-Trainer Francic war klar in seiner Aussage: "Der Torwart darf doch eigentlich im Fünfmeterraum nicht angegangen werden. Ich gestehe, ich bin heute nicht glücklich mit den Schiedsrichterentscheidungen."
Spindler und seiner Mannschaft konnte das egal sei. Hof blieb nach der Zwei-Tore-Führung am Drücker und erarbeitete sich weitere gute Einschussmöglichkeiten. McLemore, Kyndl und Knoll stürzten die Abwehr des Tabellenzweiten ein ums andere Mal in Verlegenheit. Und der Gästekeeper, der beim zweiten Gegentreffer noch so unglücklich aussah, verhinderte mehrmals den vorentscheidenden dritten Hofer Treffer. Spindler: "Ich habe nach dem 2:0 von Minute zu Minute mehr an unseren Sieg geglaubt. Ich freue mich für meine Elf, dass sie sich für ihren Aufwand mal wieder belohnt hat."
Aubstadt gab sich aber zu keinem Zeitpunkt auf. Die Unterfranken wollten keinesfalls mit leeren Händen die Heimfahrt antreten. Hof tat den Gästen aber nicht den Gefallen, einen Gang zurückzuschalten. Die Mannen von Trainer Spindler wollten den Sieg, wollten wohl auch die Revanche für die 0:4-Klatsche im Hinspiel.
Der Hofer Mannschaft gebührt für ihre kämpferische, leidenschaftliche und auch spielerische Leistung ein Gesamtlob. Am Ende gab es verdienten Beifall der gut 400 Zuschauer im weiten Rund der Grünen Au.
Spielbericht eingestellt am 23.04.2019 07:17 Uhr