von Rudi Dümpert
Der TSV Aubstadt wurde nach sieben Siegen in Serie durch die spät zustande gekommene Niederlage beim Verfolger und nunmehr punktgleichen DJK Gebenbach wieder geerdet, womit das Geschehen an der Tabellenspitze wieder Spitz auf Knopf steht. Bis zur 86. Minute hatte es noch nach einem „hoch verdienten Unentschieden“, so TSV-Trainer Josef Francic, ausgesehen. Dann genügte der Bruchteil einer Sekunde von Unachtsamkeit des in dieser Situation verantwortlichen David Bauer. Nicht er, sondern einen Meter hinter ihm Nico Becker stieg nach einem schnell ausgeführten Freistoß zum Kopfball hoch und drückte den Ball ins kurze Eck zum 2:1 für die Oberpfälzer. 600 Gebenbach-Fans jubelten und 50 mitgereiste Aubstädter sahen die Felle, zumindest für dieses Spiel, davon schwimmen.
Gegner zeigt seine Qualität
DJK-Trainer Faruk Maloku hob sich zwei seiner drei Wechsel bis in die Nachspielzeit auf, so dass man dadurch, mit Verletztenversorgung und Ball-ins-Aus-Schlagen dem finalen Anrennen der Gäste immer wieder den Stecker ziehen konnte. „So wie es abgelaufen ist“, befand Francic, „wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Ich kann der Mannschaft aber keine großen Vorwürfe mache, denn es war sehr schwierig zu spielen gegen diesen sehr bissigen Gegner. Eine Mannschaft, die immer mit langen Bällen gespielt und unsere Abwehr beschäftigt hat. Es war aber auch ein Gegner, der Qualität hat. Und wir haben besonders unseren Martin Thomann mit seiner Durchschlagskraft und Torgefährlichkeit vermisst.“
Thomann nicht zu ersetzen
Es war das erste Mal in den siebeneinhalb Jahren als Trainer in Aubstadt, dass Francic in einem Statement nach einer Niederlage von einem verletzt fehlenden Spieler sprach. „Auf der rechten Seite hat Michael Dellinger viel Wirbel gemacht. Aber auf der linken Seite hatten wir kaum eine Antwort. Da konnten wir, egal wie wir umgestellt oder gewechselt haben, den Martin mit seiner Schnelligkeit nicht ersetzen.“ Seine Mannschaft habe aber alles gegeben. „Wir hatten aber auch Phasen, in denen wir durch das schnelle Konterspiel des Gegners in Schwierigkeiten geraten sind.“
Es hätte natürlich vieles anders laufen können, wenn Aubstadt seine zwei Großchancen in den ersten 20 Minuten genutzt hätte. Ein Mal, als Max Schebak in einen Fehlpass beim Spielaufbau der Gastgeber lief, zu Daniel Leicht weiter leitete und der für Michael Kraus auflegte. Doch der Routinier verzog aus sechs, sieben Metern knapp neben den Pfosten. Aus der gleichen Entfernung köpfte Patrick Kirsten nach einem Standard über das Tor. „Dann passierte uns das Gleiche wie im letzten Jahr“, sah Francic das 1:0 kommen. „Ein langer Ball in den Strafraum, Christian Köttler erwischte den Ball nicht sauber, Marco Seifert bekam ihn auf den Bauch und stand auf einmal allein vor Felix Reusch – 1:0. Bis zur Halbzeit habe ich dann auf beiden Seiten keine Chance gesehen.“
Starker Druck
Danach lief es durch die Auswechslungen etwas besser, Aubstadt war präsenter. „Die ganze Situation war aber sehr stressig für uns, weil wir anrennen mussten und der Gegner immer wieder gefährliche Konter setzen konnte. Wir übten zwar starken Druck aus, die entscheidende Qualität beim letzten Pass, um echte Torchancen zu kreieren, fehlte uns aber.“ Bei einem dieser Konter vergab der DJK?ler Dominik Haller eine Hundertprozentige, so dass Aubstadt auf einmal doch wieder im Spiel war. Nach einer schönen Kombination von Dellinger und Bauer stand Christoph Schmidt goldrichtig – 1:1, das aber nur bis zu jener 86. Minute Bestand hatte.
„Im Endeffekt“, so Josef Francic, „wenn der Gegner aus drei Chancen zwei Tore machen kann und wir aus vier eine, dann hat er auch verdient gewonnen. Passiert ist natürlich nichts. Ärgerlicher ist, wenn du dreimal besser bist und verlierst. Diesmal war das Spiel auf des Messers Schneide, und die haben halt den einen Zug mehr gemacht als wir und uns geschlagen.“
Spielbericht eingestellt am 27.12.2018 22:32 Uhr