von Rudi Dümpert
Der goldene Oktober hält an beim TSV Aubstadt. Diesmal spielten sogar die zwei Teams, die sich vor ihm in der Tabelle eingerichtet hatten, durch ihre Niederlagen mit und bereiteten den Weg Richtung Anschluss zur Spitze ein Stück weit vor. Solche Angebote konnten die Aubstädter in der Vergangenheit aber öfters nicht nutzen. Und so war für diesen 2:1-(1:1)-Sieg in der Fußball-Bayernliga Nord gegen die DJK Don Bosco Bamberg ein hartes Stück Arbeit und vielleicht auch ein bisschen Glück nötig. „Wir haben zuletzt zwei Mal gegen sie 0:0 gespielt“, gab Josef Francic zu bedenken. „Sie sind ein sehr unangenehmer Gegner, der uns durch seine zwei kopfballstarken Spieler Müller und Kettler bei Standards immer wieder in Verlegenheit gebracht hat.“
Matchplan auf die Probe gestellt
In der Tat waren die Gastgeber in den ersten 20 Minuten noch gar nicht richtig auf dem Platz. Sie ließen den Gegner schalten und walten, wie sie es schon öfter am Anfang in Heimspielen machten. Nur diesmal nutzten die Gäste ihre Vorteile auch zu einer Führung, die den Matchplan des TSV mit einem 4-4-2-System arg auf die Probe stellte. Bereits in der elften Minute war die Aubstädter „Macht im Grabfeld“ ziemlich ohnmächtig. Ingo Feser, Dominik Grader und Patrick Kirsten überließen unschlüssig einer dem anderen den wendigen Simon Allgeier. Der konnte den Ball innerhalb dieses Dreiecks annehmen, fackelte nicht lange und überwand Christian Mack zum 1:0. Es war allerdings auch der erste Schuss aufs TSV-Tor. Vorher hatte Mack nur einige Flankenbälle herunterpflücken müssen.
Drei Großchancen
Weitere zehn Minuten Schockstarre und dann erst in der 21. Minute der erste Schuss aufs DJK-Tor durch Martin Thomann nach Vorarbeit von Max Schebak. Der aufmerksame Keeper Julian Glos parierte. Aber jetzt waren die Einheimischen wenigstens hellwach und produzierten die Gefahr für das Bamberger Tor, die zumindest erst mal drei Großchancen ergab: Erst landete Dellingers Kopfball an der Latte (23.), dann gewann Dellinger (25.) ein Luftduell mit Glos und der DJK-Kapitän Nicolas Wunder kratzte den Ball von der Linie. Und als Martin Thomann gleich drei Bamberger ausgetanzt hatte, setzte er seinen Schuss neben den Pfosten. Das waren nur die drei besten von vielleicht doppelt so vielen Ausgleichsmöglichkeiten.
In der 40. Minute war es endlich soweit: Nach einem schönen Spielzug legte Max Schebak für Dellinger auf und der stocherte mit seinem zweiten Versuch den Ball über die Linie zum 1:1. „Das war der Knackpunkt“, sah es Josef Francic, „dass wir das noch vor der Halbzeit schafften. Es hätte sonst ein schwieriges Anrennen geben können. So hatten wir noch 45 Minuten für den Siegtreffer.“
Doch der zweite Abschnitt begann wie der erste. Wie abgeschnitten war die Dominanz der Aubstädter vor der Halbzeit und wieder bestimmten die Gäste das Geschehen auf dem Feld. Wenn man nicht wüsste, wie gut die Hausherren Fußball spielen und auch die Dosis bestimmen können, wann sie auf Geduld spielen und wann sie das Tempo noch einmal anziehen, hätte man ihre defensive Einstellung auch provokativ sehen können. Bamberg war aber wirklich so stark und hatte gespannt, dass auch der Tabellendritte an diesem Tag Federn lassen könnte.
Aber doch nicht stark genug, um diesem Martin Thomann am 13. Oktober sein 13. Saisontor zu verwehren, das aber auch irgendwie aus dem Nichts kam. Thomann ist nun mal Torjäger und man darf ihn keine Sekunde aus den Augen lassen. Genau das schaffte die DJK-Abwehr nicht, als er bei einer Flanke von der rechten Seite irgendwie aus der Umzingelung heraus exakt im richtigen Bruchteil einer Sekunde hoch stieg und den Ball mit dem Kopf ins untere Eck setzte. Thomann ist eben einer, der seltener die einfachen Tore macht, bei denen man nur die Breitseite hinhalten muss, sondern die schwierigeren.
Zwei Platzverweise
Josef Francic sah sich in seiner Einschätzung des Gegners, der drei Mal zuvor verloren hatte, bestätigt. „Sie haben uns 90 Minuten lang nicht in Ruhe gelassen.“ In der Tat war sogar nach den zwei Platzverweisen, Rot und Gelb-Rot für die Gäste in der Schlussphase, das Spiel erst mit dem Abpfiff entschieden. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit Zeit genug, geduldig zu sein und noch mal Gas zu geben. Das haben wir mit einer sehr guten Einstellung echt prima gemacht“, so der TSV-Coach, und phasenweise blitzte dabei auch die brillante Spielkunst auf, mit der das Team in dieser Saison schon öfter die Zuschauer begeisterte.
„Ich bin froh, dass wir jetzt mit Max Schebak und Julian Grell zwei völlig unterschiedliche Stoßstürmer haben. Als bei Max, der viel Wirbel gemacht hat, die Beine schwer wurden, kam Julian rein, der die Bälle sehr gut gehalten und verteilt hat. Das hat der Mannschaft gut getan, ebenso, dass ich Michi Kraus ins Mittelfeld zurück ziehen konnte.“
Spielbericht eingestellt am 31.10.2018 13:51 Uhr