Die Rahmenbedingungen für das Grabfeldderby zwischen dem TSV Großbardorf und dem TSV Aubstadt am Samstagnachmittag waren nahezu perfekt. Bei 23°C Außentemperatur und Sonnenschein kamen 920 zahlende Zuschauer nach Großbardorf in die Bionenergie-Arena. Doch rechnet man die Jugendspieler und Helfer mit, so weilten wohl weitaus über 1000 Leute auf dem Sportgelände und ließen sich das im Vorfeld groß thematisierte Match der beiden Lokalrivalen nicht entgehen. Vorher noch sprach André Betz von einem Spiel bei dem "die Tagesform ein ausschlaggebender Faktor sein wird." Und fügte hinzu: "Das Derby ist wie immer ein besonderes Spiel, auf das wir uns alle freuen." Aus Aubstadt kam die Info, dass alle Mann wieder mit an Bord seien. Auch Regions-Cup-Teilnehmer Michael Kraus war wieder im Kader.
David Bauer im weißen Aubstädter Dress wird hier von Björn Schönwiesner attackiert.
Jakob Fischer
Doch er stand nicht von Beginn an in der Aubstädter Elf. Dafür gab es eine kleine Überraschung auf Großbardorfer Seite. Marcel Röder, der sein zweites Bayernligaspiel in der Startelf absolvierte, ersetzte den vorher fraglichen Marcel Hölderle, Mert Topuz stand erst gar nicht im Kader. Und dieser Röder hatte auch die erste Möglichkeit auf Seiten der Gastgeber zu bieten. Nach Ecke von Moriz Heusinger setzte er den Ball per Kopf aber über den Querbalken. Christian Mack im Aubstädter Tor musste da aber nicht eingreifen. Und so kam es, dass es in der ersten halben Stunde bis auf einen Gewaltschuss von André Rieß, gelegentlichen Aktionen von Simon Snaschel, die aber nicht in einem Abschluss aufs Tor endeten und zwei Aubstädter Halbchancen wenig passierte. Das erste Raunen ging dann durchs Publikum, als die Bundesliga-Halbzeitergebnisse und die Pausenführung für den FC Augsburg gegen Borussia Dortmund bekanntgegeben wurde. Und auch im gallischen Dorf sollte es vor der Pause noch einmal klingeln. Der junge Innenverteidiger Ronny Mangold, der im Übrigen ein gutes Bayernligaspiel ablieferte, war gerade im Begriff den Ball kurz vor der Außenlinie zu klären. Doch er wartete einen Moment zu lange und ehe man gucken konnte, hatte Christoph Schmidt das Leder am Fuß. Schmidt schaltete schnell und spielte den Ball von der rechten Seite in die Mitte. Dort stand Martin Thomann, der zum 0:1 einschob und sein zwölftes Saisontor erzielte. Ob die Roten sich das Tor aufgrund der Spielanteile verdient hatten, war fragwürdig, hatten die Großbardorfer doch minimal mehr vom Spiel gehabt in dieser ersten Hälfte. Bevor es zum Pausentee für die Spieler beziehungsweise zum Pausenbier und der Pausenbratwurst für die Zuschauer ging, gab es noch den Hauch einer weiteren Chance für die Gäste. Eine Kombination über die Stationen Daniel Leicht und Michael Dellinger vereitelte Moriz Heusinger rechtzeitig.
Die Bardorfer Simon Snaschel und Björn Schönwiesner kommen sich hier fast in die Quere.
Jakob Fischer
Flott ging es weiter in der Bioenergie-Arena. Nur drei Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff hätte es fast 1:1 gestanden, doch Gallier-Kapitän Stefan Piecha zögerte zu lange und vergab die große Möglichkeit zum Ausgleich. Fast im Gegenzug brachte Martin Thomann eine scharfe Hereingabe in die Mitte. Dort prallte der Ball zu Ingo Feser, der wohl nicht damit gerechnet hatte den Ball zu erhalten und ihn aus sechs Metern über den Kasten schoss. Es folgten zwei Abschlüsse von Snaschel auf der anderen Seite, doch auch diese brachten keinen Erfolg ein. Nach 56 Minuten nahm Josef Francic den ersten Wechsel vor. Der bei Moriz Heusinger weitestgehend abgemeldete Michael Dellinger machte Platz für Max Schebak, der auch gleich mit einem Torschuss auf sich aufmerksam machte. Im Vergleich zum ersten Abschnitt gab es nun mehr und mehr Chancen, vor allem Großbardorf drückte auf den Ausgleich, während Aubstadt versuchte mit ihren schnellen Stürmern in die Tiefe zu gehen. Den Bardorfer Ausgleich hatte auch Dominik Zehe auf dem Fuß, sein Dropkick flog aber rechts am Tor vorbei. Danach setzte Christoph Schmidt den eingewechselten Markus Thomann in Szene. An der nächsten Aktion war wiederum Domi Zehe beteiligt. Christian Mack lief aus seinem Tor um den Winkel gegen Björn Schönwiesner zu verkürzen. Das gelang, doch der Ball hüpfte wieder zu Schönwiesner, der jetzt ins Zentrum flankte, wo Zehe zu wenig Druck hinter seinen Kopfball bekam und den Ball in die Arme von Mack köpfte, der gerade noch rechtzeitig ins Tor zurückgekehrt war. Die Grün-Weißen hatten mittlerweile nachgelegt. Mit Filip Lijesnic, Lukas Dinkel und Flo Dietz kamen drei frische Offensivkräfte ins Spiel. Aubstadt verstärkte sich noch mit Rückkehrer Michi Kraus. Eine Schlussoffensive gab es von den Galliern trotzdem keine, auch wenn "wir alles gegeben haben noch ein Tor zu erzielen" so Betz. Stattdessen kam Abscht zu Chancen und zeigte nun seine spielerische Überlegenheit. Mangold vereitelte nicht zum ersten Mal am heutigen Tage eine eins gegen eins Situation, bevor dann doch das entscheidende Tor zum 0:2 fiel. Eine raffinierte Freistoßvariante mit einem Lupfer über die Mauer, und der Weiterleitung in die Mitte, vollendete Dominik Grader unter dem Jubel seiner Teamkameraden.
Auf und davon: Martin Thomann geht vorbei an Xaver Müller.
Jakob Fischer
Mit den drei Punkten kommt der TSV Aubstadt auf 32 Punkte und bleibt somit an der DJK Gebenbach dran, die bei 37 Punkten stehen. Dahinter lauert der WFV, der zwar einen Punkt, aber auch zwei Spiele weniger hat.
Für Großbardorf ist die Niederlage zwar ein Rückschlag, doch mit einem Sieg im ausstehenden Spiel könnte man dem heutigen Gegner zumindest etwas auf den Fersen bleiben. Bevor es schon am 17.11. diesen Jahres zur Neuauflage des Grabfeldderbys kommt, stehen vorher wegweisende Partien an.
Aubstadt trifft in den nächsten beiden Spielen auf Don Bosco Bamberg und Sand. Am 10.11. geht es gegen Gebenbach. Bardorf tritt nun zweimal auswärts an. Erst geht die Fahrt zur DJK Ammerthal, bevor es unter der Woche zum ATSV Erlangen geht.
Spielbericht eingestellt am 07.10.2018 10:37 Uhr