von Rudi Dümpert
Nach dem Frust der Niederlagen gegen die Würzburger Klubs ist der TSV Aubstadt wieder in der Spur: Es war zunächst aber ein hartes Stück Arbeit zu erledigen, ehe die Grabfelder bei ihrem 3:0-(0:0)-Heimsieg in der Bayernliga Nord diesem kampfstarken und im Mittelfeld sehr gefällig spielenden FSV Erlangen-Bruck beikamen. Ein markanter Unterschied zwischen dem Tabellenvierten und dem Drittletzten war in dieser Phase nicht zu erkennen und höchstens an einer vergebenen Chance festzumachen.
Die Gäste, die sich acht Tage zuvor mit dem 3:1-Derbysieg gegen den ATSV Erlangen, dem die Aubstädter 0:1 unterlegen waren, aus einer sportlichen Depression zurückgemeldet hatten, waren 50 Minuten lang ein ebenbürtiger Gegner: Sehr agil, lauffreudig, zweikampfstark und vor allem hinten kompromisslos dazwischengehend und sehr dicht gestaffelt. Ebenbürtig auch in Sachen gelbe Karten: Zehn gab es insgesamt, je fünf für beide Teams. Dass man selber, um erfolgreich zu sein, auch mal ein Tor erzielen muss, das zu realisieren brauchten sie aber genau 75 Minuten. Und dazu war noch eine Fahrlässigkeit in der TSV-Abwehr nötig, dass Patrick Kirsten für seinen geschlagenen Keeper Christian Mack auf der Linie klären und die 2:0-Führung retten musste.
Wunsch Vater des Gedankens
In der 82. Minute trat Mack ein zweites Mal als Retter der 2:0-Führung in Aktion, als er sich in einer 1-gegen-1-Situation gegen Adem Selmani durchsetzte. Das allerdings war insgesamt schon alles, was die Gäste den Aubstädtern an Schrecken einjagen konnten. Weshalb die Einschätzung ihres Trainers Normann Wagner doch sehr mit dem Wunsch als Vater des Gedankens verbunden war: „Ein verdienter Sieg, die Tore leider geschenkt, mit ein bisschen Glück kannst du vielleicht sogar was mitnehmen.“ Allerdings erkannte er auch: „In den entscheidenden Situationen hat man aber auch den Qualitätsunterschied gemerkt.“ Eines muss man den Mittelfranken aber bestätigen: Sie sind, auch als sie in Rückstand geraten sind, nie in der Art eingebrochen wie zum Beispiel Neumarkt oder Vach vor ihnen.
Großer Aufwand
Die Aubstädter betrieben schon bis zu ihrem ersten Tor einen sehr großen Aufwand, um sich des hohen Pressings der Gäste durch Gegenpressing zu erwehren. Vielleicht wäre alles auch etwas leichter gefallen, wäre in der 20. Minute Martin Thomanns Schuss nicht an den Pfosten, sondern ins Tor gegangen und hätte Julian Grell mit dem zweiten Ball nicht so lange gefackelt. Kurz nach der Pause war aber auf einmal der Bann gebrochen. Daniel Leicht hatte abgezogen, FSV-Keeper Nicolas Herzig abgewehrt, Martin Thomann den Abpraller nicht direkt eingeköpft, sondern mit der Brust gestoppt und den Tormann erneut abwehren lassen. Christoph Schmidt machte es mit dem dritten Ball unkomplizierter: das 1:0.
Die Brucker spielten aber weiter nach vorne, jetzt aber riskanter, auch im Abwehrverhalten. Und sie bauten zwei Elfmeter, deren Berechtigung über jeden Zweifel erhaben war. Als Hayri Özdemir Martin Thomann gelegt hatte, verwandelte Ingo Feser zum 2:0. Und als der eingewechselte Marvin Skach völlig übermotiviert gegen Markus Thomann vorgegangen war, erhöhte Feser auf 3:0. Dazwischen und danach gab es noch drei, vier hochkarätige Konterchancen, die von den Gastgebern aber zu unsauber zu Ende gespielt wurden. So ergab auch der schönste Spielzug des Spiels mit Christoph Schmidt und Martin Thomann als letzten Stationen kein Tor, weil Thomanns Direktabnahme zu zentral angesetzt war und Torwart Herzig die Hände noch hochreißen konnte.
Mack trotzt der Kritik
„Dass es kein leichtes Spiel wird, das haben wir gewusst“, bekannte Waios Dinudis, der Josef Francic zu vertreten hatte. „Deshalb bin ich mit dem Ergebnis ja zufrieden. Sie haben als Mannschaft mit dem Rücken zur Wand auch mit allen Mitteln und vielen Nickligkeiten versucht, gegen uns anzukämpfen. Da musst du versuchen schnell in Führung zu gehen, was uns leider nicht gelungen ist. Dass man dann so einen Türöffner dazu braucht, ist auch normal. Ein Lob für unseren Torwart Christian Mack nach der Kritik, die er sich letzte Woche gefallen lassen musste. Er hat uns in den zwei gefährlichen Situationen unsere Führung festgehalten.“
Spielbericht eingestellt am 10.10.2018 21:31 Uhr