Im Vergleich zur 0:6-Klatsche in Erlangen-Bruck blieb die Startformation von FC-Trainer Dieter Schlereth gleich. Auf der anderen Seite zog Forchheims Trainer Christian Springer Konsequenzen aus der 0:1-Niederlage gegen Don Bosco Bamberg und wechselte auf zwei Positionen: Adrian Ginjuks und Timo Noppenberger spielten für Timo Goldammer und Tom Jäckel.
Wirbelwind Sebastian Wagner.
Felix Schwarz
Beide Teams suchten von Beginn an den Weg nach vorne, wirkten dabei aber sehr nervös. Sowohl die Sander als auch die Forchheimer liefen im 4-2-3-1 auf. Die Gäste aus Oberfranken hatten mehr Spielanteile und waren die bessere Mannschaft in der ersten Hälfte. Dennoch haderte Trainer Christian Springer mit der Einstellung seines Teams: "Das ist Bayernliga, nicht der Kindergarten", hörte man von der Forchheimer Bank – seine Spieler beschwerten sich oft über den nassen Platz. Oft wurde unnötig das Spiel verzögert und Kommentare über Schiedrichter und Rasen abgegeben. Die Botschaft nahmen anscheinend seine Schützlinge während des Spiels auf. Gleich am Anfang versuchte Timo Noppenberger sein Glück aus 16 Metern, ein Sander hielt den Fuß dazwischen und lenkte den Ball unhaltbar für Keeper Stefan Klemm zur Forchheimer Führung ins Tor. Die Gäste machten weiter Druck und kamen in der 18. Minute zu einer weiteren Großchance: Steffen Müller steckte zu Philipp Nagengast durch, der sofort aus acht Metern abzog und das Tor um einen Meter verfehlte - das musste es doch sein. Sand zeigte sich ebenfalls aktiv und so startete Thorsten Schlereth durch und scheiterte rund fünf Meter vor dem Tor an Keeper Christian Bergmann. Kurz danach zielte Wagner aus 25 Metern ab, Torhüter Bergmann hatte Mühe und lenkte Ball rechts zur Grundlinie ins Aus. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit schlugen die Gäste nochmal zu: Philipp Nagengast dribbelte zur linken Grundlinie durch und legte haargenau auf Adrian Grinjuks zurück, der zum 0:2-Pausenstand traf. Die Pausenführung war absolut verdient, Sand hatte Probleme in der Abwehr und nutzte seine Chancen in der Offensive nicht.
Pass-und Taktgeber: Sven Wieczorek.
Felix Schwarz
Die Sander zeigten nach der Pause ein unglaubliches Offensivpressing und gingen aggressiv auf den Gegner: Nach einer Doppelchance der Korbmacher kam der Ball zu Dominik Schmitt, der zu Sebastian Wagner flankte und durch Wagners Kopf seine Vollendung ins Tor zum 1:2-Anschlusstreffer fand. Nun hatten die Sander Blut geleckt, ein Sander wurde im gegnerischen Strafraum gefoult und der Schiri zeigte auf den Elfmeterpunkt. Dominik Rippstein trat an und verwandelte sicher zum 2:2-Gleichstand. Nach dem Ausgleichstreffer schäumten die Emotionen über. Die Heimmannschaft war nicht wieder zu erkennen und lieferte in dieser Phase ein beeindruckendes Powerplay ab. Thorsten Schlereth luchste dem Gegner am eigenen Strafraum den Ball ab, schoss daraufhin aber den Torhüter an - die Sander Führung lag in der Luft. Es hagelte mehrere Sander Großchancen in Folge: Sebastian Wagner traf durch einen direkten Freistoß an den Pfosten, Sven Wieczorek verfehlte aus 16 Metern nur knapp das Tor. "Ich weiß, dass ihr die heute schlagen könnt!", rief Dieter Schlereth seinen Spielern zu - und so drehten die Sander weiter auf. Die Forchheimer hatten etwas dagegen und wollten weiter am Spiel teilnehmen: Adrian Grinjuks dribbelte in den Strafraum und setzte den Ball kurz über die Querlatte. Forchheims Trainer hatte die Faxen dicke: "Jetzt reißt euch zusammen!" Der eingewechselte Drazen Misic ging dem gleich nach und haute rechts aus spitzem Winkel die Kugel knapp übers Tor. Was nun kam, ist Geschichte: Daniel Uttinger leitete mit seinem Tor den Auswärtssieg der Forchheimer ein. Thorsten Schlereth wollte dies nicht hinnehmen und hämmerte postwendend den Ball an den Pfosten. Die Gastmannschaft kreierte daraufhin einen Konter: Joker Drazen Misic raste durch, umspielte Stefan Klemm und traf zum 2:4 in der 90. Minute. Aber es kam noch schlimmer für den FC Sand: Nach einer Notbremse sah Simon Flachsenberger die Rote Karte und so spielten die Sander bis zum Spielende nur noch zu zehnt.
Jens Wartenfelser will den Ball.
Felix Schwarz
Daniel Uttinger legte sich den Ball sehr lange zurecht, circa 30 Meter vor dem Tor – eigentlich unmöglich aus dieser Position zu treffen. Doch Daniel Uttinger war das egal. Die Nummer 26 der Forchheimer nahm allen Mut zusammen und feuerte einen wunderschönen direkten Freistoß in Form einer Rakete zur 3:2-Führung ins Tor von Sands Keeper Stefan Klemm (88.). Torwart Stefan Klemm sah dabei nicht gut aus - die Führung traf die Sander ins Herz, dass Spiel schien zu Ende zu sein.
Letztendlich war der Sieg für die Forchheimer etwas glücklich. Die Gäste waren in der ersten Hälfte klar besser, brachen dafür in den zweiten 45 Minuten knallhart ein. Sand verpatzte die Anfangsphase und kam zu spät ins Spiel - das verpasste dritte Tor und die Rote Karte für Flachsenberger waren bitter. Nächste Woche geht es für die Sander nach Ansbach. Die Forchheimer treffen daheim auf Vach.
Spielbericht eingestellt am 04.08.2018 20:30 Uhr