Die Mannscahft von Trainer Christian Springer wollte noch zwei Unentschieden zum Auftakt nun den ersten Dreier der Saison einfahren. Dafür setzte der Coach auf neues Personal. Für Hagen und Jäckel begannen Uttinger und Grinjuks. Die größte Überraschung gab es aber im Tor. Hier begann Geburtstagskind Bergmann.
Auch die Ansbacher waren gewillt, die letzte 1:5-Klatsche gegen Erlangen-Bruck vergessen zu machen. Dafür war Neuzugang Tom Abadjiew zurück in der Startformation. Das fränkische Duell zwischen Ober- und Mittelfranken konnte also beginnen.
Adrian Grinjuks versetzt Max Störzenhofecker.
Stefan Stark
Beide Mannschaften gingen in das Spiel sofort rein, ohne Abtastphase. Es entwickelte sich ein Duell mit offenem Visier. Sowohl Forchheim als auch die Gäste aus Ansbach versuchten schnell in die Spitze zu spielen. Daraus ergab sich für die Zuschauer ein schnelles Spiel ohne viel Mittelfeldgeplänkel. Allerdings, wegen mehrerer Abstimmungsprobleme auf beiden Seiten kam es zunächst zu keinen größeren Torchancen, sondern vielmehr zu Ballverlusten, schnellen Kontern und Abseitsstellungen. Den ersten Abschluss der Partie kreierten die Ansbacher, aber Routinier Bergmann war auf dem Posten. Kurz darauf war auch der Jahn dran. Mit einem Freistoß wurde Keeper Heid geprüft und dieser lieferte und lenkte den Ball über die Latte. Die anschließende Ecke wurde erneut gefährlich. Güngör fand den Kopf von Müller, dessen Kopfball nur knapp übers Gehäuse strich. Beim Jahn ging anfangs sehr viel über die rechte Seite mit dem quirligen Grinjuks. Bei der SpVgg aus Ansbach war es die linke Offensivseite, auf der Landshuter und Störzenhofecker immer wieder gute Angriffe initiierten. So war es Pech für die gute gefüllte Tribüne, dass sich das Spiel die ersten 20 Minuten vermehrt vor den beiden Trainerbänken abspielte. Aus dem Spiel heraus wollte es aber noch nicht so ganz klappen mit guten Chancen. So musste eben wieder ein Standard her. Diesen bekamen die Ansbacher auch zugesprochen. Kroiß führte von rechts aus und am langen Pfosten hatte sich Kapitän Hasselmeier davon geschlichen. Dieser brachte aber lediglich ein Schüsschen zustande, das Bergmann vor keine großen Probleme stellte. Kurz darauf war es wieder der trickreiche Kroiß, der, sich mehrfach drehend, vier Jahn-Verteidiger narrte, aber dann den Schuss etwas verzog. Just als man sich fragte, ob der Jahn auch noch am Spiel teilnehmen wollte, schlug dieser zu. Ein herrlicher Pass von Wartenfelser gab Nagengast die Chance, alleine vor Keeper Heid aufzutauchen und zum 1:0 für die Hausherren zu treffen. Ansbach war noch am gedanklichen Sortieren der Situation, als die Forchheimer erneut zuschlugen. Tischler hatte sich den Ball erkämpft und erneut war es Nagengast, der durchbrach. Aus spitzem Winkel hatte er noch die Übersicht und legte quer auf Goldammer, der am Torwart und am Verteidiger vorbei das Leder in die Maschen schob. Kurz mal aufs Gaspedal getreten und eine 2:0-Führung herausgeschossen. Mit dieser Führung im Rücken konnte es in die Pause gehen. Allerdings hatten die Ansbacher in Person von Landshuter etwas dagegen. Er war es nämlich, der mutterseelenalleine gelassen wurde bei einer Störzenhofecker-Flanke. Dieses Geschenk wurde dankend angenommen und Ansbach verkürzte per Kopf zum 1:2.
Jerundow klärt in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Abadijew.
Stefan Stark
Die zweite Spielhälfte begann deutlich schleppender als die erste. Diesmal waren es die Forchheimer, die den ersten Warnschuss der Halbzeit abgaben. Aber Goldammer verzog doch klar. Kurze Zeit später Aufregung im Strafraum des Jahn. Die Kugel konnte zunächst nicht geklärt werden und fiel Kroiß vor die Füße, dieser fackelte nicht lange und ließ einen Strich los. Ein Forchheimer Verteidiger konnte diesen aber blocken. Mit was war hier nun die Frage. Ging es nach der Ansbacher Bank, so war es ein klares Handspiel. Schiedsrichterin Haupt entschied jedoch anders und ließ weiterlaufen. Ansbach kam jetzt besser rein, bei Forchheim war irgendwie der Faden verloren gegangen. Die Aktionen wurden fahriger und die Bälle zu schnell verloren. Aber man hatte ja hinten im Kasten eine echte Waffe. Die musste nun langsam entsichert werden. Denn Torwart Bergmann geriet zunehmend ins Visier der Forchheimer Angreifer. Kroiß war der erste, der das Können des Keepers auf die Probe stellte. Mit einer klasse Direktabnahme aus 25 Metern prüfte er den Forchheimer Schlussmann. Diese Prüfung bestand Bergmann aber mit Bravour und konnte den Ball samt toller Flugeinlage über die Latte lenken. Kurze Zeit später war aber auch er machtlos. Abadjiew wurde auf die Reise geschickt und dieser schob unter dem herauseilenden Schlussmann zum verdienten Ausgleich ein. In der Folge wurde das Spiel etwas hitziger, auch bedingt durch Abseitsentscheidungen, die naturgemäß von der jeweiligen Bank lautstark kommentiert wurden. Ansbach blieb weiterhin am Drücker, aber auch Forchheim versuchte zurück ins Spiel zu kommen. Dann kam die entscheidende Szene des Spiels. Abadijew kam im Strafraum zu Fall und Schiedsrichterin Haupt zeigte auf den Punkt. Doch Bergmann machte sich selbst ein Geburtstagsgeschenk und hielt den Elfmeter bravourös. Das war so etwas wie das Hallo-Wach-Erlebnis der Forchheimer.
Jetzt wollte Trainer Springer nochmal die Offensive stärken und brachte mit Jäckel eine echten Sturmtank. Wie bestellt, lieferte dieser sofort. Eine schöne Flanke von Wartenfelser nahm er direkt und ballerte das Runde ins Eckige zur erneuten Führung für den Jahn. Die letzten zehn Minuten war es nun ein Spiel mit ausgebauten Bremseinheiten, ähnlich wie in der Anfangsphase der ersten Halbzeit. Ansbach wollte den Ausgleich und Forchheim die Entscheidung. Letztlich ging der Wunsch der Heimmannschaft eher in Erfüllung, denn Kapitän Nagengast legte quer auf Wartenfelser, der zum 4:2-Endstand traf.
Schiedsrichterin Haupt pfiff die Partie danach gar nicht mehr an. So erspielte sich der Jahn den ersten Saisonsieg und konnte das nun auf dem Annafest gebührend feiern. Ein gutes Bayernligaspiel sahen die Zuschauer in Forchheim, das sicherlich auch unentschieden enden hätte können, denn Ansbach war mindestens gleichwertig aufgetreten.
Der Routinier im Forchheimer Kasten konnten den Elfmeter parieren.
Stefan Stark
Spielbericht eingestellt am 22.07.2018 20:00 Uhr