von sva01.de
Die Viktoria hat im Spitzenspiel gegen den Tabellendritten SC Eltersdorf auf den Punkt genau eine souveräne Leistung abgerufen und mit einem klaren 3:0-Sieg die ohnehin nur noch theoretischen Meisterschaftschancen der Quecken begraben. Die Weiß-Blauen stehen dadurch mit mehr als einem Bein in der Regionalliga und benötigen nur noch einen Punkt – in Form eines Ausrutschers des letzten verbliebenen Konkurrenten Würzburger FV oder einen eigenen aus den letzten drei Partien –, um den Aufstieg perfekt zu machen. Feuchte Kehlen gab es also noch nicht am Freitagabend, wohl aber feuchte Augen angesichts der Bayernliga-Rekordkulisse von 2.434 Zuschauern.
Diese hatten sich mal wieder unverdrossen am Schönbusch eingefunden, in Erwartung großer Dinge. Eines war auch klar: Sie waren wegen der Gastgeber gekommen. Schließlich kam an diesem Abend nicht der TSV 1860 München, sondern der SC Eltersdorf. Zeigten sich die Weiß-Blauen in der Vergangenheit des Öfteren mal irritiert von zu viel heimatlicher Zuwendung – „wir spielen lieber auswärts“ – , so schienen sie an diesem Abend geradezu darin zu baden. Die offensive Spielweise der Quecken machte ihnen den Einstieg in die Partie sehr leicht. Es war von Beginn an ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften suchten ihr Heil in der Offensive. Bei der ersten zielgerichteten Aktion der Viktoria in der 9. Spielminute fand das Leder sofort den Weg in die Maschen. Nach einem Pass von Björn Schnitzer von rechts konnte Daniele Toch in der Mitte völlig unbedrängt einschieben. Schnitzer hatte nach einem Konter in der 15. Spielminute das 2:0 auf dem Fuß, doch sein Abschluss verfehlte knapp das gegnerische Gehäuse.
Beide Teams gingen ein hohes Tempo, auch die Quecken bestachen durch schnelles Umschaltspiel und gefällige Offensivaktionen, konnten die sehr aufmerksame Abwehr der Gastgeber – mit dem rechtzeitig wieder fitten Hamza Boutakhrit in der Startformation – aber nicht entscheidend aushebeln. Dies tat Daniele Toch auf der Gegenseite mustergültig mit der Abwehr der Quecken, als er in der 42. Spielminute nach innen zog und den ihm zur Verfügung stehenden Platz zu einem überlegten, trockenen Flachschuss ins linke Eck nutzte. Der SVA hatte im ersten Durchgang die klareren Offensivaktionen, während der SCE mit Ausnahme zweier Chancen durch Göbhardt aus seinem hohen läuferischen Aufwand kein Kapital schlagen konnte.
Schnippeln vom Punkt: Der „Freistoß“ war zu nah…
Dies sollte sich auch nach Wiederanpfiff nicht ändern, als sich beide Teams zwar weiterhin intensiv beharkten, aber doch dem Kräfteverschleiß zunehmend Tribut zollen mussten. Gegen die gleichwohl nie aufsteckenden Gäste schalteten die Weiß-Blauen einen Gang zurück, ohne freilich die Spielkontrolle abzugeben. Nachdem Schnitzer in der 54. Minute Keeper Tugay Akbakla mit einem Schuss geprüft hatte, legte sich der Sturm der Hausherren für eine Weile. Bezeichnenderweise war es mit Gökhan Aydin eine frische Kraft, die ihn in der Schlussphase noch einmal anfachte und in der 89. Minute nach einer schönen Einzelleistung Keeper Akbakla mit einem plazierten Schuss ins linke Eck keine Chance ließ. Björn Schnitzer hätte eine Zeigerumdrehung später sogar noch das 4:0 nachlegen können, doch scheiterte er nach klarem Foul im Strafraum an Daniel Cheron mit dem fälligen Elfmeter an Akbakla. Freistoß kann er wie kein anderer, der Björn. Vielleicht sollten seine Mitspieler den Satz beherzigen: Wer sich zu spät hinlegt, den bestraft das Leben. Ein bisschen Spaß muss sein, bei 3:0 tut`s schließlich keinem weh…
Meister ist der SVA – das hat der Schrecken aller Feiermeier, SVA-Coach Jochen Seitz, in der PK noch einmal fast genüsslich betont – damit immer noch nicht, rein rechnerisch ist noch alles drin, sogar dass man in der Relegationshölle landet. Allein, selbst den größten Schwarzmalern fehlt wohl allmählich der Glaube…
Spielbericht eingestellt am 20.05.2018 12:57 Uhr