von sva01.de
Sonniges Herbstwetter und 826 Zuschauer in Erwartung des siebten Heimsiegs in Serie: Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss der Hinrunde hätten besser kaum sein können. Doch was die Zuschauer anschließend „geboten“ bekamen, hätte manch einer am liebsten postwendend wieder zurückgehen lassen. Mit der 1:2-Niederlage gegen die wie erwartet sehr spielstark auftretende SpVgg. Ansbach riss die Erfolgsserie der Weiß-Blauen, die nun Gefahr laufen, dass sich der Abstand zur Tabellenspitze wieder vergrößert.
Jochen Seitz hatte im Sturmzentrum Nils Herdt von Beginn an aufgeboten. Beginnend im 4-4-2-System erarbeitete sich die Viktoria in der Anfangsphase einige kleinere Gelegenheiten durch Nils Herdt und Hamza Boutakhrit, während auf der Gegenseite die Mittelfranken früh ihr variables Angriffsspiel andeuteten, das die Viktoria fortan vor Probleme stellen sollte. Vor der Führung der Gäste in der 16. Spielminute ruhte allerdings der Ball. Bei einem Eckball stimmte die Zuordnung überhaupt nicht, so dass Ansbachs Sebastian Beck das Leder über den Scheitel ins lange Eck verlängern konnte. „…und wir rennen wieder einem Rückstand hinterher“, sollte Jochen Seitz nachher lakonisch kommentieren. Doch die Grün-Weißen ließen sich nicht lumpen und zeigten sich gerade einmal sechs Minuten später in Geberlaune. Nach einem haarsträubenden technischen Fehler eines Ansbachers stahl Daniele Toch den Ball, woraufhin der Unglücksrabe seinen Sabotageakt vollendete, indem er Toch elfmeterreif fällte. Keine Diskussion, Schiedsrichter Roman Potemkin zeigte sofort auf den Punkt. Björn Schnitzer hatte nach seinem erst im Nachschuss verwandelten Elfmeter im Ammerthal auch dieses Mal Probleme, Ansbachs Keeper war dran, konnte aber den Einschlag letztlich doch nicht verhindern. Es entwickelte sich nach dem Ausgleich ein offener Schlagabtausch. Philipp Beinenz, in der ersten Halbzeit auf der rechten Seite sehr agil, zog einige gefährliche Flanken vor das Tor der Ansbacher, die eine bessere Wertschöpfung verdient gehabt hätten. Auf der Gegenseite ragte aus der gewitzten Offensive der Gäste der technisch starke Goalgetter Patrick Kroiß hervor, dessen beste Chance in der 28. Minute vom glänzend reagierenden Ricardo Döbert zunichte gemacht wurde.
In 30 Sekunden zum Siedepunkt: das schafft nicht mal Nils Herdt
In der Halbzeitpause nahm Jochen Seitz eine taktische Änderung vor: „Wir wollten das Zentrum dicht bekommen, weil die Sechserpositionen von Ansbach zu viel Spielraum hatten. Ich habe Björn Schnitzer auf die Außenbahn gezogen, Philipp Beinenz in die Mitte und so auf 4-1-4-1 umgestellt.“ Von dieser Änderung sicherlich noch unberührt war eine Situation, die sich unmittelbar nach Wiederanpfiff ereignete. „Es waren gerade 30 Sekunden in der zweiten Halbzeit gespielt, da läuft Nils Herdt alleine auf den Torwart zu, das hätte das 2:1 sein müssen“, trauerte Jochen Seitz der Szene hinterher, in der das Spiel eine andere Wendung hätte nehmen können. In der 49. Minute lief ein Konter der Gäste, in dessen Verlauf das Leder von der rechten auf die linke Seite verlagert wurde. Die Viktoria-Defensive verschob viel zu behäbig und Lukas Schmidt bedankte sich mit einem Flachschuss ins linke Eck zur 2:1-Führung. „Da haben wir nicht mitgearbeitet gegen den Ball“, übte Jochen Seitz Kritik. Die Ansbacher verlegten sich mit zunehmender Spieldauer auf das Halten des Ergebnisses und zeigten kein gesteigertes Interesse daran, einen Konter zu Ende zu spielen, um für die endgültige Entscheidung zu sorgen. „Es wurde dann etwas wild, mit zunehmender Spieldauer lief uns ja die Zeit davon. Aber wir hatten noch sehr gute Möglichkeiten“, sah Jochen Seitz das Potenzial für zumindest einen Punkt. Für den hätte auf jeden Fall Björn Schnitzer sorgen können, als er nach einem Pass des eingewechselten Christian Breunig in der 81. Minute alleine auf Ansbachs Keeper Heid zulief, der sich nicht verladen ließ und mit einer Fußabwehr klären konnte. Weitere Chancen gingen auf das Konto von Christian Breunig, der per Kopf an Heid scheiterte, und des eingewechselten Roberto Desch, der kurz vor Schluss im Fallen das Tor um Haaresbreite verfehlte.
Spielbericht eingestellt am 11.12.2017 18:43 Uhr