Personell hatten beide Coaches unter der Woche kleine Sorgenfalten. Jahn-Trainer Christian Springer musste um den Einsatz von Kapitän Sebastian Schäferlein und Patrick Titzmann bangen. Sein Gegenüber und einstiger Teamkollege beim FC St. Pauli, Bernd Eigner, bangte um Tobias Herzner. Während er und Titzmann sich auf der Bank wiederfanden, konnte Schäferlein von Beginn an mitmischen. Veränderungen gab es daher auf beiden Seiten nur wenige: Röwe begann für den SC anstelle von Herzner, Jahn-Co-Trainer Dennis Weiler rutschte für Dominik Friedrich in die Startformation und die Viererkette.
Einen starken Part lieferte Steffen Müller ab: Er hatte den Treffer auf dem Schlappen, scheiterte mit seinem Freistoß aber am Pfosten.
Andreas Bär
Dass die Gastgeber nach zehn Punkten aus den letzten vier Spielen trotz des bitteren Last-Minute-Ausgleichs beim 4:4 in Sand weiterhin eine breite Brust haben, zeigten sie von der ersten Minute an. Keck tankte sich Andreas Mönius auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch, Oliver Janz blieb nur ein Foulspiel übrig. Bitter für die Jahnler: Der bestens postierte Referee ließ zum Entsetzen der Gastgeber seine Pfeife stumm und verwehrte den Blau-Weißen einen klaren Foulelfmeter nach nicht einmal einer gespielten Minute. Und das Pech blieb den Hausherren treu. In einer flotten Partie mit Chancen auf beiden Seite hatte der Pechvogel einen Namen: Jens Wartenfelser. Der wieselflinke Offensivmann präsentierte sich nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Lindner hellwach, luchste Ex-Jahnler Tugay Akbakla das Leder vom Fuß, setzte energisch nach, um das Leder am Ende aus spitzem Winkel ans Außennetz statt ins leere Tor zu schieben (13.). Der Tabellenführer revanchierte sich auf seine Weise und präsentierte sich kaltzschnäuzig. Nach einem schönen Doppelpass mit Sven Röwe netzte Bastian Herzner ein und bestrafte das fahrlässige Defensivverhalten des viel zu zögerlich agierenden Jahn. Und noch einmal hatten die Hausherren die große Chance, zu treffen. Nach einer recht undurchsichtigen Situation. Sebastian Lindner ging gegen Vornamensvetter Schäferlein recht ungestüm zu Werke, den unverkennbaren Vorteil - Wartenfelser marschierte dynamisch durch die SC-Abwehrreihe - pfiff Schiedsrichter Söllner zurück. Den fälligen Freistoß von der Sechzehnmeterkante jagte Steffen Müller sehenswert über die Mauer - aber halt auch nur an den Pfosten, nicht in die Maschen (23.). Wie man es macht, zeigten die Eltersdorfer noch einmal: Manuel Starks Versuch wurde noch leicht abgefälscht und fand den Weg über die Linie (32.) - die halbe Miete für bis dahin alles andere als überzeugend auftretende Gäste war eingefahren. Dann hatten die Pech, als Schiedsrichter Björn Söllner nach Mais Aufeinandertreffen mit den agilen Grinjuks die Pfeife neuerlich stumm ließ (38.).
Maximilian Göbhardt und Andre Jerundow lieferten sich nicht nur ein Kopfballduell.
Andreas Bär
Noch einmal schnupperte der Jahn am Erfolg: Und wieder war es der an der Seite von Andi Mönius für die Eltersdorfer Hintermannschaft nur schwer greifbare Jens Wartenfelser, der knapp scheiterte (53.). Ganz bitter wurde es für den Jahn einige Minuten später. Der Ex-Eltersdorfer Patrick Hagen, gerade wieder genesen und nach vier Spielen wieder auf einem guten Weg zu einem absoluten Eckpfeiler, riss sich wohl einmal mehr das Außenband und wird neuerlich einige Wochen ausfallen - da wog das negative Spielergebnis fast nicht mehr viel. Glück hatte dagegen SCler Sven Röwe. Als Björn Söllner bei einer neuerlichen Elfmetersituation seine Pfeife erneut schweigen ließ, fällte er an der Außenlinie seinen Gegenspieler - und sah dafür nur den Gelben Karton. In der Schlussphase hätten die Gäste das Erebnis noch in die Höhe schrauben können: Das Jokerduo Patrick Schwesinger und Tobias Herzner verpasste es aber, nach einer insgesamt schwachen zweiten Halbzeit, in der die Eltersdorfer weitaus besser im Spiel waren als noch vor der Pause, das Ergebnis noch in die Höhe zu schrauben.
Dominik Friedrich hakt bei Tobias Herzner ein. Der kam nach seiner Pause in den letzten Tagen von der Eltersdorfer Bank.
Andreas Bär
Für den Tabellenführer aus Eltersdorf wartet nach dem Derbysieg schon das nächste Highlight: Die ambitionierte Viktoria aus Aschaffenburg, aktuell Tabellenvierter, gastiert am nächsten Wochenende bei den Grün-Weißen. Dazu darf sich der Jahn sicher sein, dass die Eltersdorfer ihnen nächste Woche alle verfügbaren Daumen drücken werden: Schließlich gastiert die Springer-Truppe bei SC-Hauptverfolger Würzburger FV.
Spielbericht eingestellt am 23.09.2017 23:48 Uhr