von spvgg-weiden.de
Die SpVgg SV Weiden hat es geschafft. Im Oberpfalz-Derby siegte die Mannschaft von Trainer Franz Koller mit 2:0 (0:0) über den FC Amberg. Die fast 900 Zuschauer erlebten im Weidener Spardabank Stadion eine kampfbetonte Partie die alles zu bieten hatte. Zwei rote Karten, einmal für Scott Kennedy (56.) und dann für Andreas Wendl (76.), zwei herrliche Treffer der Weidener Thomas Schneider (57.) und Johannes Scherm (61.), sowie ein verschossener Foulelfmeter durch den Amberger Jan Fischer (76.) – an Brisanz hatte dieses Derby einfach alles zu bieten. „Wir sind nun das vierte Spiel in Serie ungeschlagen und freuen uns über unseren Derby Sieg, mehr ist es aber nicht und wir müssen nach vorne schauen, um uns von unten freizuschwimmen“, betonte Weidens Trainer Franz Koller. Sein Kollege Lutz Ernemann: „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen und hätten bereits in der ersten Hälfte den Sack zumachen müssen. Dann kam es zur Fehlentscheidung des Schiedsrichters, der die rote Karte für Kennedy nach sich zog und so fiel das 1:0 durch Schneider“. Trotzdem hoffen die Amberger Vertreter, dass es am Ende für Weiden reicht. „Wir Amberger reisen nun mal lieber nach Weiden als nach Aschaffenburg“.
Es war ein echtes Derby das kampfbetont, intensiv von beiden Seiten ab der ersten Minute präsentiert wurde. Amberg hätte sehr früh alles klarmachen müssen. Denn Michael Dietl passte in den Strafraum auf Fischer und dieser verstolperte und sein Ball landete auf der Latte und sprang davon für die Füße von Yannik Haller, der aber nur das Außennetz traf (12.). Zwei Ecken von Schneider (14./15.) führten dagegen für Weiden zu keinem Führungstreffer. Einmal verpasste Hegenbart nur knapp und danach flogen Benjamin Werner und Andreas Wendl per Kopf am Ball vorbei.
„Wir haben so manche Chance der Amberger mustergültig vorbereitet, weil wir einfach jede Situation auf dem unruhigen Boden spielerisch lösen wollten“, so Koller. So geschehen als Scherm und Florian Reich einen Angriff schön auflösen wollten und am Ende dann Michael Busch frei abziehen konnte und Dominik Forster gerade noch retten konnte (29.). Trotz guter Chancen ebenso durch Christian Knorr (36.) wo erneut Forster brillierte, blieb es beim 0:0 zur Halbzeit. Weidens Coach fand her deutliche Worte und appellierte, dass die Bälle auch einfach mal weggehauen werden und man ganz im Team aufgehen solle. Dies gelang den Weidener danach immer mehr. Trotzdem wurden beide Teams daran gehindert wieder das Spiel zu beginnen, denn sogenannte Amberger Fans brannten Nebelkerzen ab und wurden von den Ordnern, sowie dem ersten Vorsitzenden Kurt Haas, sogleich zum Ausgang und zur Polizei gebracht.
Nach dieser Aufregung kam es bald auf beiden Seiten zu guten Chancen. Einmal durch Schneider der aus 16 Metern den Pfosten traf und der Abpraller den Werner zu nutzen versuchte landete dann in den Armen von Keeper Matthias Götz (50.). Drei Minuten später scheiterte Christian Knorr, dessen Schuss nur noch von Andreas Wendl von der Linie geholt werden konnte (53.).
„Die klare Fehlentscheidung zur roten Karte für Kennedy führte dann zum Führungstreffer der Weidener“, so ein enttäuschter Ernemann. Sein Kollege Koller sah dies nicht so und meinte das war schon ein Foul, ich war näher dran und habe es gesehen. „Den Freistoß hat Schneider herrlich verwandelt und dann hat uns natürlich die Unterzahl der Amberger recht zugesagt“, so Koller zum 1:0 (57.). Nur vier Minuten später dann ein 35 Meter Pass von Schneider auf den Kopf von Werner und dieser verlängert im Strafraum auf den freistehenden Scherm, der das 2:0 Endergebnis herstellte (61.).
Amberg erhöhte den Druck und brachte Sven Seitz als weiteren Stürmer. Dieser zog dann auch alleine durch und Andreas Wendl stoppte den davoneilenden Akteur im Strafraum per Foul und sah dafür die rote Karte (76.). Ein herber Verlust für die ausstehenden wichtigen Spiele der Weidener. Den fälligen Foulelfmeter verschoss Fischer und so nutzten die Gäste die Chance zum wichtigen Anschlusstreffer nicht. Das beste Geburtstagsgeschenk machte sich dann Keeper Dominik Forster selbst, er wurde an diesem Tag 28 Jahre alt, als er einen tollen Ball von Busch gerade noch aus der rechten oberen Ecke herauskratzte (87.). Weiden überstand dann noch die letzten sechs Minuten und alle jubelten, denn nun gelang es auf Platz zwölf zu springen. Die SpVgg ist noch lange nicht gerettet, denn bereits am Samstag muss man zu Hause gegen den Favoriten Aschaffenburg mindestens einen Punkt holen, aber mit dem Sieg gegen Amberg wurde ein Anfang gemacht.
Spielbericht eingestellt am 07.06.2017 20:14 Uhr