von Stefan Landgraf
Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden ist auch im elften Spiel in Folge ungeschlagen geblieben. Allerdings verpassten es die Schützlinge um Trainer Tomas Galasek am Samstagnachmittag vor 350 Zuschauern im Sparda-Bank-Stadion beim 0:0 gegen den Tabellenzweiten SV Seligenporten den Rückstand auf die vordere Spitze zu verkürzen.
Die Teams schenkten sich auf dem tiefen Rasen über 90 Minuten nichts. „In den ersten 45 Minuten hatten wir bei so manchen Chancen der Gäste Glück und in der Pause habe ich meinen Akteuren klar gemacht, dass wir nur gemeinsam und über den Kampf in diesem wichtigen Spiel bestehen. Diese Teamleistung verdient ein Lob“, so Galasek. Sein Kontrahent Florian Schlicker betonte, dass es ihm sehr wohl bewusst gewesen sei, dass seine Mannschaft eine von Galasek taktisch top eingestellte und ausgebildete Truppe erwarten wird. „Wir konnten auf Grund des Bodens spielerisch unser Können nicht unter Beweis stellen. Aber ich bin stolz auf meine Jungs, die in diesem intensiven Spiel auf beiden Seiten, sehr viele Zweikämpfe angenommen und gewonnen haben“.
Weiden startet wie beim Sieg gegen Alemannia Haibach, Seligenporten stellte um und hatte Stanislaus Herzel und Kai Neuer für Rico Röder und Bastian Herzner neu in der Startelf. Unter den Zuschauern auch über 20 Flüchtlinge, die in der benachbarten Mehrzweckhalle untergebracht waren. Sie wurden von der Vorstandschaft der SpVgg SV Weiden, unter dem Motto des Bayerischen Fußball-Verbandes, „BFV gegen Rassismus“, eingeladen.
Gleich in der ersten Minute war Coach Schlicker und sein Trainerkollege Serdal Gündogan davon überzeugt, dass Patrick Hobsch unsanft im Strafraum gelegt wurde. „Da wurde klar der Knöchel gestreift, aber der Pfiff des Unparteiischen blieb aus“, so Schlicker. Aber auch Weiden startete seine Konter und Josef Rodler scheiterte nur zwei Minuten später mit einem fulminanten Schuss. Zu einer echten Glanztat forderte danach (11.) Marco Christ Weidens Keeper Dominik Forster heraus, der mit einer tollen Parade rettete. Zuvor kamen Kai Neurer und Lino D‘Adamo gefährlich in den Strafraum, doch Andreas Wendl war zur Stelle (9.).
Die Zuschauer erlebten ein sehr rasantes, kampfbetontes Spiel. „Das ist nun mal ein Männersport und da soll keiner ohne blaue Flecken rausgehen“, erklärte Trainer Schlicker. Möglichkeiten ergaben sich auf beiden Seiten. So verpasste Rafael Wodniok per Freistoß aus 23 Metern (25.) und ein gefährlicher Rückpass des Weidener Keepers landete genau bei Hobsch und dessen Ball kullerte langsam auf der Torlinie entlang, bis er vom Innenpfosten wieder ins Spielfeld sprang (35.).
Die Gäste hatten klar die besseren Möglichkeiten in der ersten Hälfte. Weiden setzte aber nach und Josef Rodler wusste sich immer wieder in Szene zu setzen, so auch in der 38. Minute, wo er auf rechts alle schwindelig spielte und sein Pass auf Thomas Wildenauer nur knapp das Ziel verfehlte (38.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann wieder Hobsch, doch dessen Schuss konnte Forster gerade noch an den Pfosten lenken, den Abpraller bekam Fabian Klose aus kurzer Distanz nicht unter Kontrolle (41.). So hatte Weiden Glück, dass es beim 0:0 blieb.
Nach dem Seitenwechsel kamen beide Teams unverändert auf den Platz. SpVgg SV-Coach Galasek hatte deutliche Worte in der Kabine gefunden und so erhöhten die Gastgeber den Druck. Doch die tolle Kombination von Rodler auf Stefan Graf und dieser auf Wildenauer brachte nichts ein, der Ball flog volley über die Latte (57.). Ebenso verpasste Ralph Egeter, der nach Zuspiel von Neuzugang Lukas Hudec über das Tor zielte (67.). „Weiden neutralisierte nach dem Seitenwechsel die Leistung in der ersten Hälfte meiner Mannschaft“, so der Gäste-Trainer.
Seligenporten hatte dann eine weitere sehr gute Chance, als D`Adamo aus vier Metern seinen Kopfball zu hoch ansetzte (73.), aber auch der Eckball von Christoph Heckenberger, den Hudec super mitnahm und dessen Abpraller von Johannes Scherm über die Latte ging (77.) hätte ein Erfolg sein müssen. In den letzten Spielminuten tauchte Rodler unermüdlich vor dem Tor von Christopher Pfeiffer auf, aber er und Egeter hatten kein Glück und so blieb es beim gerechten 0:0.
„Wir müssen einfach gegen andere Mannschaften gewinnen, dieses Unentschieden war enorm wichtig, um im oberen Tabellendrittel Fuß zu fassen“, so Trainer Galasek. Ein besonderes Lob verdiente sich in dieser Partie Andreas Wendl. „Ihm scheint es so richtig gut getan zu haben, dass er noch ein Jahr bei uns verlängert hat. Es war einfach nur eine Klasseleistung, die er in dieser Partie gezeigt hat“, so Galasek.
Spielbericht eingestellt am 18.03.2016 01:11 Uhr