von Reinhold Badura
Die Sportanlage in Ammerthal glich einem Tollhaus, als Dominik Siebert in der 94. Minute mit einem sensationellen Tor aus exakt 52 Metern den Siegtreffer für die DJK Ammerthal gegen einen bärenstarken SSV Jahn Regensburg II markierte. Es war schlichtweg der pure Wahnsinn, denn Sekunden vorher glichen die Gäste, die zuvor neun mal in Folge keine Partie in der Bayernliga mehr verloren hatten aus. „Ich bin sehr lange im Fußballgeschäft dabei, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. “ sagte Gästetrainer Illija Dzepina nach dieser mitreisenden und hart umkämpften Partie „Wir konnten in der ersten Halbzeit unser Spiel gegen eine aggressive Ammerthaler Mannschaft nicht durchsetzen, doch im zweiten Durchgang hatten wir die besseren Aktionen und zahlreiche Chancen die wir leider nicht verwerten konnten, der Ausgleich Sekunden vor Schluss war da mehr als verdient“.
Ammerthal überzeugte erneut im Kollektiv mit einer überragenden kämpferischen Mannschaftsleistung, man versuchte den Gegner von Beginn weit an vom Tor wegzuhalten, was auch gelang. Dennoch wirkten die Gäste optisch durch ihren technischen sehenwerten Fußball überlegen, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Die DJK war in der Defensive einmal mehr sehr bissig und hatte über die gesamte Spielzeit mit Kevin Schmidt einen Keeper zwischen den Pfosten der die Gäste schier zur Verzweiflung brachte. Die ersten nennenswerten Torchancen hatten auch die Platzherren durch Carmine De Biasi (3.) und Tobias Wiesner (10.).
Regensburg weiter mit der etwas reiferen Spielanlage, der Ball lief gekonnt durch die eigenen Reihen, die besseren Torchancen hatten aber im ersten Durchgang die Ammerthaler. In er 25. Minute schickte TW Kevin Schmidt den durchstartenden Bastian Leikam mit einem weiten Ball über die rechte Seite auf die Reise, der passte nach innen zu Dominik Siebert der noch zwei Gegenspieler stehen lies und zum 1:0 einlochte. Wenige Minuten später holte Gästeschlussmann Daniel Hanke einen gefährlichen Schuss des erneut stark aufspielenden Tom Lincke aus dem bedrohlichen Eck. Wichtig war in dieser Partie, dass Petrit Djonbalic den Regensburger Spielmacher Ünal Tosun fast gänzlich aus dem Spiel genommen hatte. Dennoch hatte Regensburg vor dem Seitenwechsel zweimal die Chance durch Thomas Hierlmeier (35.(42.) auszugleichen, doch Schmidt hielt seinen Kasten sauber. Nach dem Wechsel nahm der Druck der Gäste zu, nachdem Dzepina in der Offensive umgestellt hatte. Es entwickelte sich eine Abwehrschlacht, dem die DJK durch ein immenses Zweikampfverhalten entgegenwirkte und hier förmlich über sich hinauswuchs. Allerdings hatte Sautner in er 47. Minute den Ausgleich machen müssen, der Ball ging knapp vorbei. Auf der Gegenseite vergab Tobias Wiesner mit einer herrlichen Direktabnahme das mögliche 2:0. Klasse wie Christian Richter einen Konter über Sautner in letzter Sekunde noch klärte (57.). In der 68. Minute konnte sich die Jahn-Elf bei ihrem Keeper bedanken, der einen Freistoß von Siebert gerade noch zur Ecke klärte (68.) die Jan Fischer mit einem fulminanten Kopfball um die berühmten Zentimeter über das Tor köpfte. Eine weiter Hundertprozentige Möglichkeit lies Christian Sautner in er 84. Minute ungenutzt. Der Druck der Gäste war in der Schlussphase immens, nachdem auch noch DJK-Kapitän Bastian Leikam mit der Ampelkarte vom Platz musste wurde es richtig eng für die Ammerthaler. Überragend wie TW Schmidt gegen Dominik Waas in der 87. Minute den Ausgleich vereitelte. Machtlos war Schmidt nachdem er zuvor noch hervorragend klärte beim 1:1 Ausgleich durch Tayfun Arkadas, der überschwänglich von den Regensburgern inclusive Torwart Hanke an der Eckfahne bejubelt wurde. Der Unparteiische pfiff die Partie nochmal an, Hanke war scheinbar noch in Jubelstimmung und musste mit ansehen wie Dominik Siebert das Anspiel vom Anstoß von Thomas Götzl direkt über den verdutzten Keeper um 2:1 Siegtreffer über ihn hinweg in die Maschen bugsierte – Ammerthal stand Kopf nach einem irrem Spiel dass ihres Gleichen sucht.
"Es war ein außergewöhnliches Spiel, wir hatten heute auch das Glück des Tüchtigen. Der SSV Jahn war in dieser Saison die beste Mannschaft, sie haben den Meister geschlagen und zuletzt Amberg vom Platz gefegt. Aber wir haben heute gezeigt das wir ein Team sind, wir wollten als Mannschaft auftreten, dass ist uns auch gelungen. Die Schlussphase war einfach nur der blanke Wahnsinn, ein geile Sieg" sagte ein völlig perplexer Ammerthaler Tariner Andi Speer.
Spielbericht eingestellt am 11.05.2014 21:09 Uhr