von Reinhold Badura
Die große Überraschung war nach 90-minütigem harten Kampf perfekt. Dank einer taktisch konzentrierten und überaus geschlossenen Mannschaftsleistung gewann die DJK Ammerthal gegen den frisch gebackene Bayernliga–Meister aus Bayreuth, wenn man das ganze Spiel betrachtet, durchaus verdient mit 2:0 und sackte somit wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.
Speer stellte nach dem unbefriedigenden Spiel von Haibach auf einigen Positionen um, was sich letztendlich auch bezahlt machte. Die Oberfranken kamen keineswegs nach Ammerthal, um hier, nachdem ihnen nach der Forchheimer Niederlage die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen war, ein lockeres Match abzuliefern. Die Mannschaft von Trainer Heiko Gröger stand lediglich in der Anfangsphase etwas neben sich. „Wir wollten hier keineswegs was verschenken. Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen, wir haben nur in den ersten zehn Minuten etwas gepennt. Nach dem frühen Rückstand war es natürlich schwierig zurückzukommen. Wir hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, aber der letzte Ball in die Tiefe hat einfach heute gefehlt."
Der kam letztendlich auch nicht zustande, weil die DJK gegen den Meister eine großartige Defensivarbeit abgeliefert hatte. „Wir haben die Ordnung kaum verloren, ließen im Prinzip durch Ulbricht nur einen richtig zwingende Torgelegenheit zu", sagte Speer und fügte weiter an „Fußball ist oftmals nur schwer erklärbar, wir hatten heute nichts zu verlieren, ich kann eigentlich meiner Mannschaft nur ein großes Kompliment aussprechen. Genauso verhält man sich im Abstiegskampf, die Zweikämpfe wurden angenommen und zumeist auch gewonnen".
Speer brachte Tom Lincke nach nur einer Trainingseinheit von Beginn an und dieser spielte als wäre er nie weg gewesen, wurde nach 75. Minute unter tosenden Applaus ausgewechselt. Natürlich war die frühe Führung enorm wichtig, um Selbstbewusstsein zu tanken. Ausgangspunkt war Petrit Djonbalic, der Tobias Wiesner mit einem herrlichen Pass auf Reise schickte, dessen Hereingabe vollstreckte der mitgelaufene Bastian Leikam eiskalt unter die Latte.
Fast hätte es nochmals im Bayreuther Tor geklingelt, doch Dominik Haller kam gegen Torwart Andreas Sponsel einen Schritt zu spät. In der 8. Minute hatten die Oberfranken durch Tobias Ulbricht die Topchance zum Ausgleich, aber DJK-Schlussmann Kevin Schmidt war auf dem Posten. Herrlich dann die Entstehung zum 2:0 nachdem Dominik Haller Carmine de Biasi auf der linken Seite herrlich in Szene setzte, der ließ Sponsel keinerlei Abwehrmöglichkeit. Nach dieser furiosen Anfangsphase der DJK kam Bayreuth nach gut 15 Minuten immer besser ins Spiel, übernahm mehr und mehr das Kommando drängte auf den Anschlusstreffer. Die Spielvereinigung versuchte Ammerthal durch viel Ballbesitz aus der Defensive zu locken, was kaum gelang. Zu kompakt stand die DJK, ließ kaum etwas Nennenswertes der Gäste zu.
Keine zwei Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Tobias Wiesner alleine auf Torwart Sponsel zusteuerte, diesen aber nicht überwinden konnte. Der Ex-Profi klärte gerade noch zur Ecke, die Leikam nur haarscharf am langen Pfosten vorbei köpfte. Bayreuth wollte sich nicht geschlagen geben, das Spiel wurde hektischer, der Druck auf das Ammerthaler Tor nahm zu. Allerdings fand die Gröger-Elf kein probates Mittel um die sattelfeste DJK-Hintermannschaft entscheidend auszuhebeln. Lediglich bei einem Kopfball von Florian Ascherl (66.) hatte die Platzherren Glück - es fehlte nicht viel. Auf der Gegenseite war es der unermüdliche Djonbalic, der bei einem Gewaltschuss in Sponsel seinen Meister fand (73.). In der 81. Minute vollbrachte DJK-Keeper Schmidt seine größte Tat, als er einen Freistoß von Manuel Hiemer aus dem Winkel holte. Riesenjubel herrschte dann beim Abpfiff auf Ammerthaler Seite, aber auch der Regionalligaaufsteiger ließ sich von seinen vielen mitgereisten Fans entsprechend nach dem Aufstieg feiern.
Spielbericht eingestellt am 04.05.2014 21:38 Uhr