von FCC
Einen kapitalen Schiffbruch hat der FC Coburg erlitten. Denn im als Sechs-Punkte-Match identifizierten Heimspiel gegen die SpVgg Weiden sind die Vestekicker mit 0:6 untergegangen. Durch das zweite Debakel binnen sechs Tagen – am Sonntag zuvor hatte es eine 1:7-Auswärtsniederlage in Ingolstadt gesetzt – steckt der Bayernliganeuling kurz vor Ende der Hinrunde tief im Tabellenkeller fest und hat plötzlich den Trend gegen sich. Während sich die Schützlinge von Coach Carl-Philipp Schiebel im bisherigen Saisonverlauf als widerstandsfähige Einheit und auch mit arrivierten Bayernligisten auf Augenhöhe präsentiert hatten, war davon zum zweiten Mal in Folge wenig zu sehen. Im Gegenteil: Mit dem 0:1-Rückstand erlahmte die Gegenwehr und Weiden wurde zu Toren regelrecht eingeladen. Das sah auch Schiebel: „Nach dem 0:1 habe ich kein Aufbäumen gesehen. Und die Gegentore waren viel zu einfach.“
Der FCC begann engagiert und hatte erkennbar Wiedergutmachung für die Schlappe in Ingolstadt im Sinn, auch wenn sich die erste gute Chance Patryk Bytomski bot, der am langen Pfosten vorbeischoss. In Minute 25 hätte das hohe Coburger Pressing fast zum Erfolg geführt, doch Fabian Carl brachte das Leder nicht zum völlig freistehenden Cancut Civelek. Coburg setzte in dieser Szene nach und wurde eiskalt bestraft. Die Weidener spielten sich nämlich gekonnt aus der Umklammerung, nutzten die gewaltigen Räume über rechts und fanden per Querpass Niklas Lang, der zur Gästeführung einschoss. Und nachdem Aykut Civelek aus bester Freistoßposition zu hoch gezielt hatte, nutzten die Weidener einen Freistoß aus dem Halbfeld. Via Kopfballablage landete das Spielgerät beim ungedeckten Bytomski, der auf 0:2 erhöhte. Weil der über rechts durchgebrochene Rene Knie zu lange zögerte, ging es mit diesem Spielstand in die Pause.
Aus der kam Coburg sehr schwungvoll – und wurde schon in Minute 50 jäh gebremst. Nach einem Fehlpass von Kapitän Maximilian Tranziska schalteten die Gäste schnell und sorgten durch Doppelpacker Niklas Lang schon für die Vorentscheidung. Doch für die Vestekicker kam es noch deutlich dicker: Erneut konnte Weiden einen Angriff ohne echten Widerstand über die rechte Offensivseite vortragen und flanken, und FCC-Verteidiger Leonhard Späth hielt den einschussbereiten Christoph Fenninger fest. Die Folgen: Rote Karte, Elfmeter und das 0:4 durch Standardspezialist Moritz Zeitler. Der legte vier Minuten mit einer direkt verwandelten Ecke nach, wobei Coburgs Keeper Luis Krempel eine unglückliche Figur abgab. Und Weiden blieb gnadenlos effizient, indem Lukas Schaller einen – allerdings stark abseitsverdächtigen – Spielzug über den linken Flügel abschloss und das halbe Dutzend voll machte.
Schiebel war konsterniert: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Die 13 Gegentore innerhalb einer Woche sprechen für sich.“ Die Sorgenfalten werden mit Sicherheit nicht weniger. Denn neben den vielen Verletzten wird nun auch Späth erst einmal rotgesperrt fehlen. Doch mit Blick auf das Klassement ist klar, dass die Vestekicker in den vier Partien bis zur Winterpause noch kräftig punkten sollten, um den Kontakt zum hinteren Mittelfeld nicht komplett zu verlieren. Dafür wäre allerdings dringend angezeigt, zur defensiven Kompaktheit zurückzufinden.
Spielbericht eingestellt am 26.10.2025 09:17 Uhr