Das Duell der beiden Kellerkinder gab es schon einmal - wenn auch im Nürnberger Stadion. Zum Auftakt des ersten Eltersdorfer Regionalliga-Abenteuers waren die Quecken im Jahr 2012 im Max-Morlock-Stadion zu Gast und mussten dort eine knappe Niederlage einstecken. Es sollte satte neun Jahre dauern, bis sich die beiden Kontrahenten in der gleichen Konstellation einem Ligaspiel gegenüber standen, wenn auch am Valznerweiher. Mit einem Sieg hätte der SC Eltersdorf den kleinen Club überflügeln können, musste aber auf drei wichtige Spieler verzichten. Jens Wartenfelser fällt schon länger wegen einer Verletzung aus, gegen Nürnberg musste Trainer Bernd Eigner aber auch noch auf die Gelb-gesperrten Ardit Topalaj und Karim Said verzichten, die beim letzten Spiel die jeweils fünfte Gelbe Karte gesehen hatten. “Wir wollen im Oktober schon etwas ziehen”, sagte vor der Partie Torwart Tugay Akbakla und ging mit einer ordentlichen Partie Optimismus ins Spiel.
Calvin Sengül wird den Benas Satkus beschattet.
Sebastian Baumann
Das Spiel begann hektisch mit kleineren Vorteilen für die Gäste, die aber im entscheidenden Moment oft den Ball nicht beim Mitspieler anbrachten. Erst nach knapp zehn Minuten kam der Club besser ins Spiel und hatte vor allem in Linus Rosenlöcher einen Aktivposten, der auf seiner linken Seite viel Wirbel veranstaltete. Die erste Flanke der Nummer 14 der Hausherren fand aber keinen Mitspieler in der Mitte. Nach knapp 18 Minuten hatte der FCN dann die ersten gute Gelegenheit des Spiels. Erneut war es Rosenlöcher, der seinen Gegenspieler versetzte und zu David Ismail weiterleitete. Der Mittelstürmer setzte den Ball aber aus der Drehung knapp am langen Pfosten vorbei, auch weil Keeper Akbakla noch hauchzart mit dem Fuß dran war. Die Quecken waren nur durch Standards gefährlich, konnten aber aus einer Eckenserie kein Kapital schlagen. Mitte der ersten Halbzeit war es dann die Profireserve, die ihre beste Phase hatte. Erst traf Christopher Wähling alleine vor dem Kasten ins Netz, stand aber knapp im Abseits, dann war es David Ismail, dessen Schuss ein Quecke von der Linie kratzen konnte. Vorausgegangen war eine feine Einzelleistung von Tim Latteier, der den Ball mit der Hacke perfekt vorgelegt hatte. Nur eine Minute später fiel dann der verdiente Führungstreffer. Dieses Mal war es wieder Linus Rosenlöcher, der nach einem Eltersdorfer Ballverlust geschickt wurde und perfekt Pascal Moll bediente, der einschieben konnte. Mit der Führung sollte es aber nicht in die Pause für den Club gehen, denn fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff bekamen die Gäste einen Handelfmeter zugesprochen, den Tim Sulmer souverän rechts oben verwandelte.
Spektakulär fallen Manu Stark und sein Gegenspieler nach dem Zweikampf zu Boden.
Sebastian Baumann
Die Halbzeitansprache von Bernd Eigner schien sofort Wirkung zu zeigen, denn die Gäste spielten jetzt deutlich präziser nach vorne und stürzten den Club von einer Verlegenheit in die andere. Bereits nach zwei Minuten nach Wiederanpfiff setzte Tim Sulmer einen Freistoß um Millimeter am rechten Club-Pfosten vorbei, keine fünf Minuten später war es wieder Sulmer, der nach einem Sengül-Pass nur knapp links vorbei zirkelte. Als dann Sulmer seinem Gegenspieler einen feinen Leo schob und präzise in die Mitte flankte, hatten die Quecken-Fans schon den Torjubel auf den Lippen, aber Keeper Reichert konnte den Kopfballtorpedo von Robin Renner gerade noch klären. Zwei Minuten später stand der Schlussmann erneut im Fokus. Dieses Mal hatte Manu Stark von der Strafraumkante volley abgezogen, fand seinen Meister aber im Club-Schlussmann, der Schlimmeres verhinderte. Zwei Ecken später fiel dann aber doch die Führung der Gäste. Erst traf Maximilian Göbhardt nur das Außennetz, dann war es wieder Robin Renner, der köpfen durfte und den Ball sehenswert links oben in die Gabel setzte. Erst danach fing sich der Club, hatte aber lange Zeit Probleme zu Torchancen zu kommen. Erst als die Gäste gefühlt Müde wurden und viele leichte Fehler machten, wurde es vor der Kiste gefährlich - wenn auch immer nur nach Fehlern im Spielaufbau der Gäste. Zehn Minuten vor dem Ende landete ein Versuch des Clubs nach einem Konter am linken Pfosten, kurz danach vergab David Ismail eine gute Möglichkeit. Die Drangphase des Clubs war aber eine Minute vor dem Ende beendet, als Calvin Sengül von Tim Sulmer bedient wurde und gekonnt ins lange Eck vollendete zum 1:3. Das war auch der Endstand, weil der Club danach mit einem Schuss von Sausen nur den Pfosten traf.
Die beiden Torschützen im Duell: Tim Sulmer (re.) und Pascal Moll.
Sebastian Baumann
Wer hätte das gedacht, dass der SC Eltersdorf als Aufsteiger nach dem 15. Spieltag in der Tabelle vor dem ruhmreichen Club stehen würde. Doch mit der kämpferisch starken Leistung beim Club war der Sieg hochverdient. Wenn der SCE nicht so verschwenderisch mit seinen Chancen umgehen würde, dann wäre der Dreier am Valznerweiher noch einfacher möglich gewesen.
Spielbericht eingestellt am 02.10.2021 16:07 Uhr