von wacker1930.de
Der SV Wacker Burghausen wartet weiter auf den ersten Heimdreier des Jahres: Am Samstag unterlag die Mannschaft von Trainer Wolfgang Schellenberg Kellerkind TSV 1860 Rosenheim mit 1:2, verbleibt zwar auf Rang sechs der Tabelle in der Regionalliga Bayern, konnte aber in keiner Weise an die starke Vorstellung beim 3:0-Derbysieg in Buchbach anknüpfen.
Die Langzeitverletzten Nico Merz und Daniel Hofstetter standen ebenso wenig zur Verfügung wie Julien Richter nach seinem Bänderriss und Arian Emerllahu, der sich während der Woche wegen Kniebeschwerden abgemeldet hat.
Erste Halbzeit zu schlafmützig
Das war insgesamt zu wenig und dementsprechend sauer war auch Schellenberg, der vor allem im ersten Abschnitt fehlende Konzentration und fehlende Laufbereitschaft monierte. Schon beim Aufwärmen habe Co-Trainer Ronald Schmidt bemerkt, dass der Zug gefehlte hätte, berichtete Schellenberg in der Pressekonferenz nach der Partie, in der er Rosenheim zu einem „verdienten Sieg“ gratulierte. Bereits der dritte in den letzten fünf Direktduellen, in denen Wacker nur zwei Unentschieden holte. Für Rosenheim war’s der erste Dreier des Jahres, der erste Sieg nach acht Spielen und zugleich für Trainer Thomas Kasparetti, der ja im Winter übernommen hat, endlich das ersehnte Erfolgserlebnis.
Lattenkracher von Stingl
Wie wäre die Partie verlaufen, hätte Matthias Stingl nach sechs Minuten mit einem beherzten Kracher aus gut 20 Metern nicht nur die Latte getroffen? Müßig zu diskutieren, aber Stingl, noch einer der Aktivposten, klebte in dieser Situation das Pech am Stiefel und hatte auch später bei zwei tollen Kopfbällen kein Glück, als er einmal nach Ecke von Muhamed Subasic aus sechs Metern einen Aufsetzer versuchte, der über die Latte sprang (43.), und das andere Mal den Ball perfekt in den Winkel setzte, aber die Rechnung ohne Rosenheims Marius Herzig gemacht hatte, der in der 81. Minute mit einer tollen Parade den Anschlusstreffer verhindern konnte.
Rückstand nach erstem Schuss durch Rosenheim
Nach den ersten Schreckmomenten hatte sich Rosenheim, das mit einer bombenstarken Fünferkette antrat, sortiert und ging mit dem ersten Schuss aufs Tor in Front, als es Luftetar Mushkolaj einfach mal aus 18 Metern probierte und mit seinem Aufsetzer SVW-Keeper Franco Flückiger überwand, der beim Schuss des Schweizers keine glückliche Figur machte (11.). In der 19. Minute musste Flückiger erneut hinter sich greifen, als Georg Lenz einköpfen konnte: Nach einer Ecke konnte Wacker dabei weder den ersten Ball klären, den Danijel Majdancevic zurück ins Zentrum köpfte, noch den Torschützen entscheidend hindern.
Rosenheim clever
Mit der Führung im Rücken tat sich Rosenheim relativ leicht, verteidigte konsequent, warf sich mit Überzeugung in die Zweikämpfe und operierte mit weiten Bällen, die Wacker zwar gut abwehren konnte, aber das Spiel oft in die Burghauser Hälfte verlagerten. Einfach, aber clever gemacht. Und auch nach Wiederbeginn geriet die Kasparetti-Elf trotz der sichtbaren Bemühungen der Hausherren lange nicht unter Druck. „In der Schlussphase hatten wir dann das nötige Glück“, so der Rosenheimer Trainer, der sich auf seinen Keeper Herzig verlassen konnte, der schon vor dem Stingl-Kopfball einen super „Suba“-Freistoß wegfausten konnte (57.).
In der 89. Minute verhinderte Flückiger nach einem Alleingang von Robert Köhler den dritten Treffer für Rosenheim, doch dann wurde es noch mal spannend, weil Felix Bachschmid in der Nachspielzeit nach einem Gestochere im Strafraum seinen dritten Saisontreffer erzielte. Allerdings verpufften die Burghauser Bemühungen um den Ausgleich ohne Erfolg und ohne echte Chance.
Analyse
Eine dürftige Burghauser Darbietung, die erneut klar macht: Nach einem Rückstand tut sich fast jede Mannschaft der Liga extrem schwer, das Blatt noch zu wenden. Der Rückenwind aus dem Buchbach-Spiel wurde leichtfertig abgeschenkt, in den kommenden Wochen muss die Mannschaft Charakter zeigen, um nicht im Mittelmaß zu versinken.
Spielbericht eingestellt am 04.04.2019 21:08 Uhr