Ein Plan, der zu null Prozent aufging. Obwohl, doch: Die Gäste hatten noch Busbeine, als Dominik Weiß frühzeitig zum 1:0 abstaubte nach einem Freistoß von Christopher Kracun nach Foul an Weiß. Und ja: Hätte Adam Jabiri in der 24. Minute per Kopfball getroffen und nicht Keeper Markus Schöller glänzend pariert, vielleicht wäre alles ganz anders gekommen. „Unser Start war eher unglücklich“, gab Schaldings Coach Stefan Köck zu. „Wir waren gut im Spiel. Das 1:0 spricht für uns. Das muss uns Mut und Selbstvertrauen geben“, weiß FC 05-Trainer Timo Wenzel. Eigentlich. Denn die Seinen brachen danach mehr oder weniger in sich zusammen.
Der Schweinfurter Dominik Weiß setzt sich gegen den Schaldinger Alexander Kurz durch.
Michael Horling
„Positiv bleiben“ – so munterte Wenzel auf nach Muhammet Alagöz´ Kopfball zum 1:1 nach einer Ecke nach 30 Minuten. Um später zu erkennen: „Man hatte das Gefühl, das Kartenhaus fällt komplett zusammen. Die Köpfe gingen runter. Dabei ist nach einem 1:1 zuhause doch noch gar nichts passiert!“ Was nach der Pause kam, zeichnete sich bald ab: Nach einem langen Ball ließ es Alexander Kurz kurz nach Seitenwechsel einschlagen. Und 20 Minuten vor dem Ende konterte Stefan Lohberger zum 1:3. Leidenschaft und Mentalität? Vorhanden, klar. Aber nur auf Seiten der Niederbayern. „Training und Spiel sind bei uns zwei Paar Schuhe. Das heute war definitiv ein Rückschritt. Wir sind alle maßlos enttäuscht“, so Wenzel ehrlich.
Der Schaldinger Nico Dantscher kommt gegen den Schweinfurter Adam Jabiri ausnahmsweise zu spät.
Michael Horling
Der Coach der Unterfranken sieht sich als „Auffangbecken“, als „Fels in der Brandung“, will weiter positiv denken. Doch er hat auch deutliche Worte an sein Team parat: „Wenn wir gewinnen, sind wir einen Punkt an den Bayern dran. Und die haben nächstes Wochenende wieder spielfrei. Da vermisse ich die Geilheit, dass sie auf die Tabelle schauen und sagen, wir können Erster werden. Aber wir wissen, dass die zweite Halbzeit sehr schlecht war. „Ihr schießt in zwee Stund noch kei Tor“, rief ein Zuschauer nach teils konfusesten Angriffsbemühungen. „Geht wieder auf die Ärbert, des is gscheiter!“, riet ein anderer den Profis des FC 05. Timo Wenzel weiß: “Der Druck für die Spieler ist nun enorm groß. Aber wir spielen noch oben mit. Die Titanic ist noch nicht untergegangen!“ Aber auch das: „Man muss in jedem Spiel 100 Prozent geben. Auch in der Bezirksliga. Das haben wir heute in der zweiten Halbzeit komplett vermissen lassen!“
Der Schweinfurter Florian Pieper wird vom Schaldinger Fabian Burmberger attackiert.
Michael Horling
Philip Messingschlager fehlte wegen einer Gelbsperre. Mit Florian Trinks und Kapitän Stefan Kleineheismann saßen zwei erfahrene Akteure 90 auf der Bank. Ex-Bundesligaspieler Rony Philp (29) stand wie Nikola Jelisic (23) gar nicht im Kader. Gianluca Lo Scrudato erwischte einen schwarzen Abend. Das aber galt auch für beispielsweise Adam Jabiri. Dennoch muss sich der FC 05 hinterfragen lassen, was seine Personalpolitik betrifft. Nun müssen die Schnüdel kommenden Samstag zum Frankenderby nach Bayreuth. Gelingt dort kein Sieg, dann droht im letzten, anschließenden Heimspiel des Jahres gegen Garching endgültig eine Geisterkulisse. Und spätestens zur Winterpause womöglich gravierende Veränderungen im Kader…
Spielbericht eingestellt am 10.11.2018 12:06 Uhr