Samstag aber am Rande der Partie gegen Wacker Burghausen sickerte noch nichts Endgültiges durch, wer denn neuer Coach wird. Doch die Medien tippen seit über einer Woche schon auf den 52 Jahre alten Ex-Spieler und U19-Übungsleiter des 1. FC Nürnberg, der seit einiger Zeit Co-Trainer von Ludovic Magnin beim FC Zürich in der ersten Liga der Schweiz ist. Ab 12 Uhr wird man es dann wissen, wer kommende Saison die Mission "Aufstieg in die 3. Liga" in die Hand nimmt. Oder geht gar heuer doch noch was für die Schweinfurter? "Im Fußball kann alles passieren", sagt der noch aktuelle Coach Gerd Klaus und meint damit aber eher Rang Zwei der Liga, der ja wieder ziemlich offen ist, nachdem Bayern München 2 gegen Nürnberg 2 verlor.
Der Schweinfurter Adam Jabiri (links) köpft gegen den Burghausener Christoph Buchner.
Michael Horling
Die 13 Punkte enteilten Löwen wird der FC 05 nicht mehr fassen können, auch wenn der TSV 1860 München bei Ingolstadt 2, bei Bayern 2 oder eben auch in Schweinfurt noch schwere Aufgaben vor sich hat. Die Unterfranken schauen von Spiel zu Spiel, zunächst auf das trotz gewaltigem Schneefall auf Sonntag angesetzte Frankenderby am Dienstagabend gegen Bayreuth. "Da werden fünf, sechs andere Jungs spielen. Wir haben jetzt die Qual der Wahl und ich bin foh, dass ich gute Leute von der Bank bringen kann", freut Klaus der komplette Kader. Diesmal stand aufgrund des Überangebotes Herbert Paul (24., Abwehr) nicht im Kader. Seinen Platz in der Viererkette hinten links nahm überraschend der sonst offensiv rechts spielende Marco Fritscher (23) ein. Und der machte seine Sache richtig gut.
Der Schweinfurter Nicolas Görtler (links) wagt gegen den Burghausener Marius Duhnke ein Laufduell.
Michael Horling
Gegen Burghausen sah das am Samstag auf schwer bespielbaren, weißen Untergrund gut aus, als die Schweinfurter verdient und zum dritten Mal in diesem Jahr einen Rückstand drehten. Adam Jabiri und Nicolas Görtler trafen zudem noch Aluminium. "Es macht immer mehr Spaß", strahlte Gerd Klaus. Der künftige Sportchef ist am Montag dabei, wenn sein Nachfolger vorgestellt wird. Aber da war sie trotzdem wieder, die Sinnfrage: Wieso endet die Saison Mitte Mai, wird im Juni gar kein Fußball gespielt? Dafür nun, nach einem neuerlichen Wintereinbruch, mit Schnee auf dem Rasen, bei Minustemperaturen. Das alles braucht kein Mensch, das kostet Zuschauer. Was hat der Verband davon, dass im Sommer dafür der Ball zu oft ruht? Zur Neuauflage des Pokalfinals der letzten Saison kamen gerade mal 768 Fans ins weite Rund des Willy-Sachs-Stadions.
Torschützen unter sich: Burghausens Sascha Marinkovic kommt gegen den Schweinfurter Christopher Kracun zu spät.
Michael Horling
Und es wären weit weniger gewesen, wenn nicht einige Anhänger der Oberbayern mitgereist wären, die für kräftig Stimmung sorgten, die aber auch eine Partie völlig unnötig zu einem Sicherheitsspiel machten. Als Sascha Marinkovic in der 35. Minute zum 0:1 abstaubte, da glaubten die Gäste an einen weiteren Sieg im Willy-Sachs-Stadion, wie er den Burghausenern schon ziemlich genau vor einem Jahr geglückt war. Doch nach Jabiris Lattenschuss auf Flanke von Marius Willsch (27. Minute) und dem Linksschuss von Görtler an den Pfosten (43.) verdienten sich die Schnüdel den Ausgleich kurz vor der Pause, als Christopher Kracun einfach mal abzog. Nach dem Seitenwechsel hätte in der ein oder anderen Szene eher das 2:1 fallen müssen als durch Philip Messingschlagers Nachschuss. Aber egal. Stefan Wächter hatte in der Nachspielzeit noch das 2:2 auf dem Fuß.
Spielbericht eingestellt am 18.03.2018 14:35 Uhr