"Wenn das Spiel zwei, drei Minuten länger geht, dann gewinnen wir. So lacht 1860...", wusste FC 05-Coach Gerd Klaus nicht so recht, ob denn nun die Leistung der Seinen (überwiegend bärenstark) oder das Resultat (zu wenig, falls man doch noch an die Meisterschaft glauben will) im Vordergrund standen am Abend des Sport1-Livespiels. Gegen 22 Uhr war klar: Die Löwen haben nun 13 Punkte mehr als die Schnüdel. Die können auf zehn verkürzen, wenn sie ihr Nachholspiel gewinnen. Doch für ganz oben wird´s wohl nicht reichen.
Der Münchner Angelo Mayer führt den Ball gegen die Schweinfurter Kevin Fery und Marius Willsch.
Michael Horling
Die Münchner Bayern, die zuvor sechs Mal in Serie siegten, bleiben bei sechs Punkten Rückstand auf den Stadtrivalen optimistisch. Immerhin müssen die Löwen ja noch nach Schweinfurt, wo am 7. April das Willy-Sachs-Stadion sicherlich annährend ausverkauft sein dürfte. Und der FCB 2 erwartet ja selbst noch den TSV 1860, zieht dafür Ende April am drittletzten Spieltag sogar in die Allianz-Arena um. So richtig begeistert sind die Anhänger der "Amateure" darüber zwar nicht. Doch die Blauen werden gewiss für einen neuen Zuschauerrekord sorgen, der momentan noch bei 21219 liegt - aufgestellt in Augsburg 2017, als der FCA 2 ebenfalls in die Arena auswich und München ein Heimspiel hatte. Für das Stadtderby sollen bereits 65.000 Fans Interesse an Karten signalisiert haben...
Der Schweinfurter Steffen Krautschneider versucht, dem Münchner Niklas Dorsch den Ball abzunehmen.
Michael Horling
Verrückte 4. Liga! Das, was beide Mannschaften, in erster Linie aber die Schweinfurter mit zunehmender Spielzeit boten, war Dienstagabend schon vom Feinsten. Kwasi Okyere Wriedts Pfostenschuss hier, Steffen Krautschneiders Lattenknaller da - es ging ziemlich gut hin und her, wobei der Führungstreffer der Gäste dann doch halbwegs in Odnung ging. Nikola Jelisic versuchte Raphael Obermair zwar noch vor dem Strafraum zu foulen, der fiel aber erst innerhalb. Wriedts 0:1 rannten die Schnüdel dann lange hinterher. Mit Nic Görtler und Florian Pieper als zusätzliche Stürmer wurden sie immer gefährlicher. Chancen gab´s zuhauf. Doch erst als der ebenfalls eingewechselte Marco Fritscher beim Flanken Adam Jabiris Kopf fand, rappelte es hinter Christian Früchtl. Kurz vor Schluss. Wobei der FC 05 dem Bayern-Keeper auch in der Nachspielzeit mächtig einheizten. Durch dieses Powerplay hätten sich die Hausherren den Dreier verdient gehabt.
Artistisch schön: Der Münchner Franck Evina fliegt vor dem Schweinfurter Marius Willsch.
Michael Horling
Auch Nürnberg 2 und Ingolstadt 2 stehen weiter vor den Grün-Weißen, die nun nach Memmingen müssen, zum Halbfinal-Pokalgegner vom Heimspiel nur drei Tage nach dem Fest gegen die Löwen. Danach stehen gegen Burghausen und Bayreuth binnen vier Tagen zwei weitere Heimspiele an. Und bis dato sollte, müsste auch der neue Trainer für die kommende Saison feststehen. "Es ist fix. Wir suchen nur noch nach einem Termin für die Pressekonferenz", sagt Vorstand Markus Wolf, der nun erstmal für eine Woche beruflich in Asien weilt. Danach dürfte der augewählte Kandidat den Medien vorgestellt werden. Eine heiße Spur führte schon lange in die Schweiz und zum Holländer René van Eck. Der 52 Jahre alte Ex-Spieler und U19-Trainer des 1. FC Nürnberg coachte auch recht erfolgreich Carl-Zeiß Jena, weilte vor nicht langer Zeit mit Wacker Nordhausen zu einem Testspiel beim FC 05, ist nun aber seit Ende Februar Assistenztrainer von Ludovic Magnin beim FC Zürich. Vom neuen Mann und dessen Vorstellungen wird abhängen, ob Stefan Braungardt Co-Trainer bleibt. Der Coburger kann aus beruflichen Gründen auch künftig die zwei Trainingseinheiten morgens unter der Woche nicht begleiten.
Spielbericht eingestellt am 07.03.2018 11:58 Uhr