Bei strahlenden Sonnenschein kam es wie schon erwartet zum großen Verabschiedungsmarathon vor dem Spiel. Der FSV Erlangen Bruck verabschiedete sich von Trainer Gerd Klaus, Bastian Lunz, Michael Krämer (alle Schweinfurt 05), Torwarttrainer Andreas Lehneis, Rico Röder, Felix Günther (alle SC Eltersdorf), Rainer Hausner (VFL Frohnlach), Serdal Gündogan (SC 04 Schwabach ), Roland Graf (DJK Ammerthal), Tomas Galasek, Matthias Gumbrecht, Arpad Backens (alle Ziel unbekannt). Daraufhin wurde das Spiel sieben Minuten später angepfiffen. Für beide Mannschaften ging es eigentlich um nichts mehr, doch beide Trainer signalisierten schon vor dem Spiel, dass sie das letzte Spiel der Saison unbedingt gewinnen wollten.
Arpad Backens gegen Vignon Amegan, beide werden ihre Vereine verlassen, bei Backens ist die Zukunft noch ungewiss, Amegan zieht es zum Nachbarn nach Eltersdorf.
Maximilian Bauer
Alle Zuschauer, die dachten, dass beide Mannschaften zum Saisonabschluss nochmal locker aufspielen würden, wurde eines Besseren belehrt. Hart umkämpfte Aktionen, sowie gute Spielsituationen prägten die erste Halbzeit. So fiel das 1:0 von Arpad Backens noch eher glücklich, als Hofs Torwart Andreas Schall einen hohen Ball nicht festhalten konnte, Adrian Mahr legte dann den freien Ball auf Arpad Backens quer und dieser schob dann nur noch ein. Doch nur sieben Minuten später folgte mit dem 1:1 ein richtig gut herausgespieltes Tor, Hofs Perparim Gashi tankte sich gut in der Strafraum und legte dann auf Cem Ekinci quer, der kraftvoll rechts unten einschoss. Auch danach gings mit Offensivaktionen munter weiter, der durch sein Tor aufgedrehte Arpad Backens schüttelte erst seinen Verteidiger ab, umspielte Torwart Schall, doch scheiterte am leeren Tor und schoss den Ball nur an den Pfosten. Dann nach einer kurzen Verschnaufpause kam nun die mit stärkste Phase der Gäste, Hofs Ekinci und Gashi wirbelten die Brucker-Defensive ganz schön durcheinander. So war es Ekinci, der mit Kopf nach einer Flanke von links nur die Latte traf und auch kurz danach prüfte Gashi mit einem Schuss aus 16 Metern Torwart Gumbrecht, doch der Vertreter von Rainer Hausner fischte den Ball aus der Ecke. Genau in dieser Druckphase setzte Bruck einen gefährlichen Konter, Backens spielte mustergültig in den Lauf von Völker, der vor Schall die Nerven bewahrte und unten links einnetzte! Hof war geschockt und konnte sich kaum schütteln, da stand es schon 3:1. Nur zwei Minuten danach war es Adrian Mahr, der durch einen langen Ball plötzlich frei vor Schall stand, diesen umspielte und dann den Ball nur noch ins leere Gehäuse einschob. Anschließend gings dann gleich in die Halbzeit.
Der Torschützenkönig der Bayernliga, Cem Ekinci, kann aber auch anders, wenn nur ein Paar Aktionen nicht so laufen wie er sich das vorstellt, lässt er sich auch mal zu dummen Fouls hinreisen, wie hier gegen Bastian Leikam, wo der Ball schon lange weg war.
Maximilian Bauer
Nun stand Bruck tiefer und hoffte auf Konter, nach nur sechs Minuten ging diese Taktik gleich voll auf. Galasek bekam in der Zentrale den Ball und fand mit einem Traumpass Adrian Mahr auf der rechten Seite. Mahr rannte dann bis in den Strafraum hinein und legte am fünfmeter Raum quer für Backens, der schon wie zuvor erneut eiskalt vollstreckte. Doch Hof war nur kurz geschockt und gab nicht auf, nur acht Minuten später zeigte Cem Ekinci, warum er zu Recht der beste Torschütze der Liga ist. Er schnappte sich fast an der Mittellinie den Ball und überrannte die komplette Brucker Abwehr, aus 16 Metern zog er dann fulminat ab, Torwart Gumbrecht hatte kein Chance. Anschließend bewies dann Gästetrainer Norbert Schlegel noch ein gutes Händchen bei der Einwechslung von Daniel Schäffler, als dieser das schönste Tor des Tages erzielte. Erst überspielte er mit einem Lupfer Abwehrspieler Bastian Leikam und hob dann anschließend den Ball noch über Torwart Gumbrecht zum 4:3 hinweg ins Tor. Nun wurde es nochmal hektisch und Bruck stemmte sich gegen den drohenden Ausgleich. Doch Hof machte sich das Leben selber schwer, als sich die eigenen Spieler Florian Ascherl und Cem Ekinci wortstark in die Haare bekamen und sich so nicht mehr richtig aufs Spiel konzentrierten. Bruck brachte dann das Ergebnis über die Zeit.
Starker Abschluss der Brucker Mannschaft nach einer eher verkorksten Spielzeit. Bitter für die Erlanger wird sein, was wäre gewesen, wenn alles normal gelaufen wäre, vielleicht würde man dann nächstes Jahr auch Regionalliga Bayern spielen. So muss nun Bruck einen ernormen Aderlass hinnehmen und man wird gespannt sein, wie sich der FSV in der neuen Saison präsentieren wird. Fest steht, dass auf jeden Fall keine Relegationsspiele bestritten werden, für die die Mannschaft aufgrund der Platzierung berechtigt gewesen wären.
Spielbericht eingestellt am 19.05.2012 23:04 Uhr