Auftaktspiele sind Endspiele – nur nicht mit einem Negativerlebnis in die Serie starten! Nicht nur in dieser Hinsicht für die Akteure eine besondere Partie, die Herren Heyer, Eigner und Krämer feierten ein Wiedersehen mit ihren Ex-Vereinen. Am Ende konnten die beiden Trainer sicher weitgehend mit ihrer Elf zufrieden sein, wenngleich der Gast mit dem Punkt wohl eher leben kann.
Thomas Dotterweich (re.) kommt einen Schritt zu spät gegen Christopher Schaab (li.).
Gerd Gätzschmann
Sofort Druck auf den ballführenden Spieler herstellen, das schien die Devise des Bamberger Trainers Christoph Starke zu sein. Teilweise bereits weit in der Hälfte des Gegners versuchte der FC Eintracht Bamberg 2010 Druck auf die Erlangener auszuüben und diese zu Abspielfehlern zu zwingen. Vor allem, wenn der Gast über die Außen aufbauen wollte, stellte die Heimelf zu und kam so das ein oder andere Mal zu Ballgewinnen. Keine zwei Minuten nach Spielbeginn zog Christian Hassa nach einer Ecke ab, der abgewehrte Ball kam zu Tobias Dalke, dessen Schuss streifte noch den Außenpfosten – frühes Glück für die Gäste aus Erlangen. Eine Minute später setzte Joe Bechmann, der nach der Verletzung im Club-Spiel mit Kopfverband auflief, Victor Gradl mit einem langen Pass ein. Dessen Hereingabe fand aber keinen Abnehmer. Noch gelang es den Gästen nicht, obwohl massiert in der eigenen Hälfte agierend, den Anfangsschwung der Gastgeber lahmzulegen. Knapp zehn Minuten waren gespielt, als die Heimelf erneut einen schönen Angriff vortragen konnte. Aufmerksam erarbeitete sich Herl den Ball und setzte Dalke ein, in dessen vor das Tor gezogenen Flachpass flog Deptalla, der aber das Gehäuse von Torhüter Gumbrecht verfehlte. Nach einer Viertelstunde gelang es den Bruckern etwas besser zu ihrer Ordnung zu finden und das Spiel des Gegners langsamer zu machen. Zudem kam es verstärkt nun zum Versuch, eigene Offensivaktionen vorzutragen. Allerdings fehlte den Zuspielen in dieser Phase die Genauigkeit. In der Folge dieser Entwicklung verbuchten beide Mannschaften kaum Abschlüsse, gerade lange Bälle waren immer wieder Beute der jeweiligen Innenverteidigung. Immer mehr wurde auch Aubrey Dolan zu einem wichtigen Faktor im Spiel der Gäste, als Staubsauger vor der Kette bremste er immer wieder die mit Anlauf kommenden Offensivakteure der Bamberger, dabei deckte er oft die gesamte Breite des Spielfeldes ab. Eine unglaublich wertvoller Arbeiter für sein Team. In der 33. Minute erkannte nach einem Foul im Mittelfeld Christoph Kaiser die Situation, führte den Freistoß schnell aus und chippte den Ball in den Lauf von Alex Deptalla. Frei vor dem Tor auftauchend, konnte er im letzten Moment von einem Abwehrbein vom Ball getrennt werden, ehe er diesen endgültig unter Kontrolle bringen konnte. Beinahe im Gegenzug dann die Führung für Erlangen aus einer ähnlichen Situation. Freistoß knapp hinter der Mittellinie in der Bamberger Hälfte, der Gastgeber nicht richtig sortiert, so dass Adrian Mahr den weiten Pass von Bastian Lunz fast perfekt annehmen konnte. Mahr hätte auch selbst vollenden können, aber der ebenfalls mitgelaufene und stets präsente Stoßstürmer Tobias Ulbricht stand sogar noch einen Tick besser und vollendete flach und unhaltbar zum 0:1. Hier war der Defensivverbund nicht richtig sortiert. Die Führung spielte den Gästen natürlich in die Karten. Jedoch währte die Freude nicht lange. Bereits in der 40. Minute konnte der FC Eintracht Bamberg 2010 in Person von Christoph Herl ausgleichen. Deptalla setzte sich über links durch, brachte den Ball nach innen, Heyer bedrängte Torwart und Abwehrspieler im Kopfballduell und Christoph Herl setzte von hinten nach und verwandelte aus gut elf Metern sicher. Kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal eine Möglichkeit durch Bechmann, der nach einem Freistoß zum Kopfball kam, der Ball aber von seinem Hinterkopf über die Latte ging.
Energisch schiebt sich der Erlanger Michael Krämer (li.) zwischen Ball und Christoph Herl (re.).
Gerd Gätzschmann
Gleich zwei Minuten nach Wiederbeginn setzte Bastian Lunz mit links aus 22 Metern ein Ausrufezeichen, der Ball ging aber knapp am Pfosten vorbei. Einen von ihm selbst eingeleiteten Angriff, weitergetragen über Gradl, schloss Alexander Deptalla mit einem Lupfer ab, der aber sein Ziel nicht fand. Kurz darauf steckte Herl für Heyer durch, der Sturmführer kam aber nicht zum „Kreuzen“, die Erlangener konnten zur Ecke klären. Nach etwas mehr als einer Stunde wurden die Visiere offener. Zunächst klärte Torhüter Muckelbauer überragend bei einem Kopfball des FSV-Torschützen Ulbricht und riskierte beim Abpraller gegen Schaab noch einmal Kopf und Kragen. 20 Minuten vor dem Ende wurde Alex Deptalle über links in die Gasse geschickt, Gästekapitän Roland Graf verschätzte sich leicht, aber Torhüter Gumbrecht machte die kurze Ecke zu und klärte aus kurzer Distanz. Auch im Anschluss konnte sich Matthias Gumbrecht im Gästetor auszeichnen. Einen ansatzlosen Schuss von Deptalla, der sich immer wieder in Szene setzen konnte, parierte er mit einer Glanzparade und bewahrte seine Elf vor einem Rückstand. Eine Viertelstunde vor dem Ende der Partie zog der eingewechselte Rico Röder, mit dem zusätzlicher Schwung ins Spiel der Gäste kam, einen scharfen Ball nach innen. Sturmtank Tobias Ulbricht kam eine Fußspitze schneller an den Ball als sein Gegenspieler, aber Torhüter Muckelbauer war auf dem Posten. Ebenso wie beim Nachschuss von Christopher Schaab. In den letzten Minuten hatte der FC Eintracht etwas mehr von der Partie, kam aber nicht entscheidend durch den Abwehrverbund der Erlangener. Dem Gast war die letzte Chance des Spiels vergönnt. In der Nachspielzeit schickte Röder seinen Mannschaftskameraden Bastian Lunz auf die Reise, dieser kam aus gut 14 Metern halblinker Position zum Abschluss, es fehlten nach dieser intensiv geführten Partie allerdings wohl Kraft und Kondition, so dass der Ball am rechten Pfosten vorbei ins Aus ging.
Der FC Eintracht Bamberg 2010 kam besser in die Partie und setzte die Gäste mächtig unter Druck, was fehlte war ein früher Treffer, der durchaus möglich gewesen wäre. Nach der etwas überraschenden Führung war für die Bamberger wichtig, noch vor der Pause den Ausgleich herzustellen. Im zweiten Abschnitt hatten beide Teams die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Ein Unentschieden, dass aufgrund der Torchancen und Spielanteile als gerecht betrachtet werden kann. Der FSV Erlangen-Bruck stellte sich - vor allem nach etwa einer halben Stunde - als gut organisierter, starker Gegner vor, der sich den Punkt am Ende verdiente, obwohl der FC Eintracht Bamberg 2010 vielleicht einen Tick mehr Chancen zu verzeichnen hatte.
Spielbericht eingestellt am 24.07.2011 21:51 Uhr