Bei nur noch vier ausbleibenden Spielen und sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz, hilft allmählich im Altstädter Lager nur noch beten oder auf ein Wunder hoffen. Die Verfassung, in der sich die Wespen-Elf auch in Seligenporten präsentierte, lässt die Befürchtung zu, dass man auch in den verbleibenden Spielen keine Punkte einfährt.
Christian Knorr setzt sich energisch durch.
Andi Bär
Dabei begannen die Gelb-Schwarzen sogar recht schwungvoll. Angetreten mit der aus der Vorwoche erprobten Viererkette und drei Abräumern vor der Abwehr (Hofmann, Bock, Fiedler), wollten die Bayreuther die Räume für die bekanntermaßen pfeilschnellen SV-Angreifer eng machen. Eine Maßnahme, die nur zehn Minuten ihre gewünschte Wirkung zeigte. Bis dahin ließ nicht darauf schließen, was noch folgen sollte. Schließlich verzeichneten die Bayreuther auch die erste dicke Chance im Spiel. Nach Wursters Freistoß kam Bock zum Kopfball. Mit vereinten Kräften konnte die SVS-Abwehr den Ball von der Linie kratzen (2.). Das war es dann aber auch mit der offensiven Herrlichkeit der Gäste. Die Hausherren übernahmen das Kommando und übertölpelten die zeitweise völlig überforderte Altstädter Hintermannschaft ein ums andere Mal. Lange Bälle auf Grau, Pollinger, Köck und Rosinger waren ein stets probates Mittel, die SpVgg-Defensivabteilung in die Bredoullie zu bringen. Nach sechs Minuten war es soweit. Rosinger narrte Routinier Marcel Mayr, der nicht nur in dieser Situation einen rabenschwarzen Tag erwischte, und ließ dem für den erkrankten Stephan Essig zwischen den Pfosten stehenden Christoph Wächter keine Abwehrmöglichkeit. Die Seligenportener Angriffswelle rollte weiter munter in Richtung Wächterschem Kasten. Gegen Pollingers Schussversuch blieb der Altstädter Torwächter Sieger (10.), Brandl wurde gerade noch so abgeblockt (16.) und Räders Freistoß aus 18 Metern klatschte vehement an die Querlatte (19.). Auch ohne den aufgrund einer Zerrung früh ausgewechselten Rosinger behielten die Rot-Weißen zu jeder Zeit die Übersicht gegen eine saft- und kraftlos wirkende Altstädter Mannschaft, die dem Gegner auch in Sachen Ideenreichtum um Meilen hinterherhinkte. Fast schon wie Schulbuben ließ Pollinger die SpVgg-Hintermannschaft beim zweiten Treffer aussehen. Er setzte sich gegen gleich vier Bayreuther durch und versenkte das Leder humorlos (25.). Die Altstädter Offensivbemühungen waren zu diesem Zeitpunkt quasi nicht mehr existent, SV-Keeper Gommert verlebte einen richtig ruhigen Tag und musste über 90 Minuten keinen einzigen Ball parieren (!). Glück hatte er mit dem Halbzeitpfiff, als Sebastian Hofmann nur das Außennetz anvisierte.
Flo Wurster im Luftkampf gegen Marco Wiedmann.
Andi Bär
Nach dem Pausentee versuchten die taktisch nur bedingt verändert auflaufenden Altstädter den böigen Wind für sich zu nutzen. Doch Gefahr konnten sie auch gegen nachlassende Kloster-Kicker nicht heraufbeschwören. Im Gegenteil: Pollinger (47.) und Wolf (49.) verfehlten nur knapp, Wiedmann (64.) scheiterte am gut reagierenden Wächter. Nicht gut sah der Altstädter Keeper beim dritten Tor aus. Brandl flankte von der Außenlinie auf den blank am langen Pfosten stehenden Stefan Köck, der problemlos und unbedrängt einnicken konnnte. Nur neun Minuten später die endgültige Entscheidung. Knorrs Freistoß aus 18 Metern fand den Weg ins lange Eck - ein Debakel deutete sich an. Doch Seligenporten hatte ein Einsehen und steckte zurück, weshalb die Altstädter den Heimweg mit "nur" vier Gegentoren antreten durften.
Für die Altstädter stehen nur schwere Zeiten bevor. Schließlich muss man darauf hoffen, dass die Konkurrenz ebenfalls patzt, will man den Abstieg in die Landesliga vermeiden. Neutrainer Michael Voigt stand jedenfalls reichlich irritiert mit Sportdirektor Wolfgang Mahr abseits des Spielfeldes und sah die desaströse Vorstellung seiner nächstjährigen Mannschaft.
Spielbericht eingestellt am 30.04.2011 16:22 Uhr