Der Altstädter Spielertrainer Ingo Walther überraschte dabei mit einer defensiven Anfangsformation. Seine beiden Toptorjäger Christopher Klaszka (6 Treffer) und Christoph Herl (5 Tore) ließ er , wie schon gegen Aindling, als sie nach ihrer Einwechslung das Spiel entschieden, auf der Bank sitzen. "Ich habe gehofft, dass ich sie gegen müdegelaufene Erlanger nachschieben kann" so Walther. Der Hintergrund: Beim 5:4-Erfolg am Mittwoch in Würzburg ließ der nominell nicht mehr so stark wie im Vorjahr aufgestellte Erlanger Kader einige Kräfte. "Wir waren müde" gestand auch FSV-Coach Gerd Klaus unumwunden. Daraus konnten die Bayreuther kein Kapital schlagen. Und Klaus war am Ende ehrlich: "Wenn die Altstädter von Beginn an Druck gemacht hätten, wäre es wohl schwierig geworden." So entwickelte sich eine ereignisarme Partie.
Beim Kopfball Chris Wolf.
Andi Bär
Die Altstädter waren in ihren Offensivbemühungen eine Halbzeit lang ein Muster ohne Wert: Bis auf Eckerts Flankenball auf Kossmann, der vom bärenstarken Kapitän Graf abgeblockt wurde (6.) , und einem Kopfball Kossmanns (35.) nach einem Gradl-Eckball verzeichneten die Bayreuther keinerlei Chancen. Was zum einen daran lag, dass Völker und Günther das defensive Mittelfeld stark bearbeiteten, die SpVgg-Flügelzange um Biste und Eckert wirkungslos blieb und Kossmann einen rabenschwarzen Tag erwischte. Auf der anderen Seite sah es allerdings nicht viel besser aus. Einzig der wuselige Youngster Rico Röder versuchte immer wieder , Nadelstiche zu setzen, Toptorjäger Peter Heyer war bei Kapitän Florian Jakl in guten Händen. Nur einmal war er hellwach und mit einem Geniestreich auch postwendend erfolgreich. Eckerts Flankenball auf Kossmann lauschte Kilger ab, setzte zu einem herrlichen Sololauf an und Heyer bugsierte seinen Flankenball mit der Pike an seinem letztjährigen Teamkollegen Stephan Essig vorbei zur Führung in die Maschen.
Kopfball von Michael Eckert gegen Manuel Kilger.
Andi Bär
Nach dem Pausentee entwickelten die Gäste mehr Druck. Der eingewechselte Klaszka verpasste eine Eckert-Flanke nur knapp (46.). Doch schon kurz danach kam die kalte Dusche. SpVgg-Spielertrainer Ingo Walther vertändelte das Leder in der Zentrale gegen Peter Heyer. Der Routinier schickte Youngster Rico Röder steil, der den chancenlosen Essig herrlich ausschaute und vollendete - die Partie war scheinbar gelaufen. "Es war ein Weckruf für uns" so Walther hernach. Schon zwei Zeigerumdrehungen später spitzelte Gradl einen Freistoß herrlich aufs kurze Eck, Keeper Gumbrecht klärte in höchster Not. Mit der Einwechslung von Herl und der Umsetzung von Manndecker Florian Jakl auf die Spielmacherposition wuchs der Bayreuther Druck weiter - was Erlangen aber auch immer wieder zu gefälligen Kontern nutzte. So verfehlte Röders abgefälschter 30-Meter-Schuss das Gehäuse nur um Haaresbreite (70.) und Hakim Graine wurde von Hofmann gerade so abgeblockt (77.). Das Geschehen aber verlagerte sich weiter in Richtung Keeper Gumbrecht. Nach einem herrlichen Angriff über Wolf, Jakl und Pfann fand dieser den am langen Pfosten blank stehenden Klaszka, dessen Kopfball Mihal Lerotic gerade noch so zum Eckball ablenken konnte (79.). Die dickste Chance verzeichnete der von Jakl in Aktion gespielte Pfann, dessen Versuch an die Latte klatschte. "Da hätte es noch einmal eng werden können" gestand Gerd Klaus unumwunden ein. Doch die Schlussphase gehörte wieder den Hausherren und Peter Heyer (87.) und Hakim Graine (89.) verpassten die endgültige Entscheidung.
Während die Brucker nach dem Sieg im Frankenderby am Freitag gegen Bamberg die Chance haben, den Sprung auf den ersten Platz zu schaffen , können die Altstädter ihnen tags darauf behilflich sein, diesen vielleicht sogar zu verteidigen. Die SpVgg empfängt den derzeitigen Primus SV Seligenporten.
Spielbericht eingestellt am 27.09.2010 02:00 Uhr