Paolo Rizzo schirmt den Ball vor dem heraneilenden Matthias Völker ab.
Michael Horling
War das am Freitag endgültig der Beweis, dass an sich kaum eine Mannschaft der Fußball-Bayernliga viel stärker sein dürfte als die Unterfranken? "Schweinfurt wird unter den ersten drei, vier Mannschaften landen, das ist mit Sicherheit ein Top-Kandidat. Klar aber ist, dass jeder Trainer erstmal auf Understatement macht. Dann ist der Druck nicht so groß", weiß Klaus, der mit dem Nachnamen, und meint damit Scheer, den mit dem Vornamen Klaus, der noch am Dienstagabend nach dem Pokal-Aus der Schnüdel im Stadtduell bei Landesligist FTS grantelte, diesmal aber positiv gestimmt war. "Weil wir uns tolle Chancen herausgespielt haben. Nur fehlte ein bisschen das Glück, um das Spiel für uns zu entscheiden!"Was dabei herauskam, war "ein leistungsgerechtes Unentschieden", wie Gerd Klaus fand, "weil wir vor der Pause die Partie für uns entscheiden müssen, Schweinfurt aber in der zweiten Halbzeit gut Druck gemacht hat. Wenn wir den Elfmeter reinmachen, dann gewinnen wir das Spiel." Die 38. Minute hätte am ehesten für das Tor des Tages sorgen können, doch Andi Bäuerlein parierte den Strafstoß von Erlangens Kapitän Roland Graf. Vorher drehte sich Peter Heyer geschickt in Schweinfurts Spielführer Benjamin Demel hinein, der zwar keine Hände einsetzte, Schiri Andreas Hummel aber dennoch zum Pfeifen animierte. Das war die eine Topchance der Hausherren, für die andere sorgte der diese Saison erstmals aktivierte Ex-Profi und -Nationalspieler Tomas Galasek mit purer Freistoßgewalt nach schon sieben Minuten, als der machtlose Bäuerlein das Gebälk hinter sich erbeben hörte. Seitens Erlangens war´s das aber auch schon für diesen Abend, der mit stockfinsteren letzten 15 Minuten endete und letztlich mit einem Regenguss in der Schlussphase.
Gemeinsam klären Keeper Rainer Hausner und Stephan Müller, denn im Hintergrund lauert Gästestürmer Mihai Damaschin auf seine Chance.
Michael Horling
45 Minuten dominierte da der FC 05, ließ immer mal wieder einen Trefer in der Luft liegen, ohne dass die Partie (Gerd Klaus: "Die hat dank zwei guter Mannschaften Spaß gemacht!") so richtig Brisanz bot. Nach einer Einzelleistung über rechts suchte Florian Galuschka den im Strafraum stehenden Mihai Damaschin, Keeper Rainer Hausner und Stephan Müller klärten jedoch gemeinsam vor dem einschussbereiten Rumänen (52. Minute), der im Sturmzentrum Pascal Kamolz ersetzte. Dessen Bluterguss in der Hüfte dürfte Schweinfurts Top-Angreifer auch kommenden Samstag gegen Bamberg noch mattsetzen, was die in Erlangen anwesenden Eintracht-Trainer Christoph Starke und Bernd Eigner sicherlich nicht unglücklich machen wird. Auch bei Eray Cadiroglu hält Klaus Scheer dann ein Mitwirken fast für unmöglich. Der Flügelflitzer zog sich nun doch einen Muskelfaserriss zu. Der ebenfalls nicht eingesetzte Papi Henriques dürfte aber dabei sein.Cadiroglu wurde ersetzt von Neuzugang Paolo Rizzo, der auf der Aufstellung den Vornamen "Pado" bekam und auf dem Trikot mit der Nummer "4" als "Henriques" auflief. Unweit seiner Heimat Forchheim fiel der Deutsch-Italiener bis zur Auswechslung einigermaßen positiv auf. "Er ist wertvoll für uns, man hat gesehen, dass er uns weiterbringen kann", lobte Scheer. In seiner besten Szene bediente Rizzo nach einer halben Stunde Sebastian Kneißl, der alleine vor Hausner stand, jedoch am Schlussmann scheiterte. Drei Minuten später zog Damaschin dynamisch an und schoss nur wenige Zentimeter über die Latte. Bis zur Pause hätte es durchaus 2:2 stehen können.
Spielbericht eingestellt am 28.08.2010 17:36 Uhr