Am Donnerstagabend standen sich in der 2. Runde der Relegation zur A-Klasse der TSV Wachendorf und der SC Feucht II gegenüber. Die Philipp-Elf nahm in der ersten Runde die erste Hürde gegen den TSV Mühlhof mühelos und setzte sich mit 4:0 durch, während die Feuchter erst im Elfmeterschießen gegen den TB Johannis 88 II die Oberhand behielten (4:1). Feucht musste auf seinen Spielertrainer Selcuk Oguz verzichten, der im Urlaub weilte, und wurde durch Turgay Karali an der Seitenlinie vertreten, der aktuell die A-Jugend der Feuchter trainiert. Außerdem fehlte Torjäger Hokula weiter wegen einer Fußverletzung.
Mathias Merkel (in schwarz) und sein TSV Wachendorf lieferten sich mit dem SC Feucht II um Foday Bojang ein packendes Relegationsduell.
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Vor einer stimmungsvollen Kulisse von 220 Zuschauern auf dem Geländer der DJK Eintracht Süd sahen die Zuschauer eine von Beginn an umkämpfte und emotionsgeladene Partie. Das Geschehen spielte sich dabei weitestgehend im Mittelfeld ab, da beide Mannschaften im letzten Drittel die Genauigkeit vermissen ließen oder die Bälle zu schnell wieder verloren. So waren Torraumszenen auf beiden Seiten zunächst Mangelware. So dauerte es fast 25 Minuten, ehe es den ersten Torschuss zu verzeichnen gab und dieser gehörte den Wachendorfern. Schone setzte sich über die linke Seite durch und fand mit seiner Flanke am zweiten Pfosten Scherle, der volles Risiko ging und direkt abschloss, den Ball aber über den Kasten setzte (24.). Auch in der Folge ging es ordentlich zur Sache und beide Mannschaften kämpften um jeden Ball. In der 34. Minute fasste sich Saleh aus 16 Metern ein Herz, der Schuss wurde aber zur sicheren Beute von Keeper Mai. In einer ereignisarmen Partie sahen die Zuschauer in der 42. Minute den ersten Treffer. Bezeichnend war, dass dieser aus einer Standardsituation fiel. Nach einem langen Ball in den Strafraum stieg Ali Ali zum Kopfball hoch, verlängerte diesen an die Querlatte, wovon er genau Kais vor der die Füße prallte und dieser direkt abzog. Der Schuss wurde dann von einem Abwehrspieler der Wachendorfer mit der Hand geblockt, so dass Schiedsrichter Gawlik sofort auf den Punkt zeigte. Der früh eingewechselte Muric übernahm die Verantwortung und verwandelte den Elfmeter sicher im linken unteren Eck. So ging es mit einer knappen Führung der Feuchter in die Halbzeitpause.
Sicher zugepackt! SC-Keeper Paul Ammon (in lila) machte seinem Ruf als Elfmeter-Killer alle Ehre und sicherte seinen Farben mit dem gehaltenen Strafstoß in der Nachspielzeit, die Verlängerung.
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Auch der zweite Durchgang begann mit ordentlich Intensität und vielen umkämpften Duellen. Schiedsrichter Gawlik fuhr eine großzügige Linie und ließ vieles laufen. In der 53. Minute zeigte sich dann Wachendorf wieder in der Offensive. Jakubetz eroberte im Mittelfeld den Ball und bediente den startenden Schulz, der im letzten Moment zur Ecke geblockt werden konnte. Nur wenige Zeigerumdrehungen später wurde Jakubetz mit einem Chipball in den Strafraum geschickt, der aufmerksame SC-Verteidiger Bojang klärte mit einer tollen Grätsche aber im letzten Moment. Wachendorf war nun etwas am Drücker. Feucht verlor die Bälle zu schnell, dem TSVW fehlte im letzten Drittel aber die Konsequenz und Genauigkeit, um für Torgefahr zu sorgen. Nach knapp einer Stunde hatten dann die Feuchter in Person von Ali die große Chance auf die Vorentscheidung. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf war Ali über links durch und steuerte auf Keeper Mai zu, der im Eins-gegen-Eins Sieger blieb und parierte (62.). Die lautstarken Anhänger der Wachendorfer peitschten ihr Team nun nach vorne, Torchancen gab es zunächst aber keine. In der 67. Minute war es wieder Jakubetz, der den nächsten Angriff der Wachendorfer einleitete. Er behauptete stark das Leder und bediente dann den mitgelaufenen Maciejek, der allerdings viel zu früh und überhastet abschloss und den Ball deutlich über das Tor schoss.
Wachendorf blieb in der Folge dran und wurde in der 73. Spielminute mit dem Ausgleich belohnt. Nach einem langen Ball waren sich SC-Keeper Ammon und Abwehrspieler Weiß nicht einig, so dass Weiß den Ball über seinen verdutzten Keeper hinweg ins Netz köpfte. Der etwas glückliche, aber durchaus verdiente Ausgleich. Wachendorf wollte jetzt die Partie komplett drehen und baute immer mehr Druck auf. Feucht hingegen tat sich schwer, in der Offensive noch Akzente zu setzen. In der 81. Minute wurde Jakubetz bedient, traf den Ball allerdings nicht richtig, so dass das Leder neben dem Gehäuse landete. Die Schlussminuten waren dann an Dramatik nicht zu überbieten. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Wachendorf einen Freistoß 20 Meter vor dem Tor zugesprochen bekam. Dieser landete in der Mauer und Referee Gawlik entschied direkt auf Handelfmeter. Die Feuchter waren außer sich und Kais äußerte seinen Unmut gegenüber der Entscheidung wohl zu heftig, so dass Gawlik ihn mit Gelb-Rot wegen Meckerns vom Platz stellte. Merkel schnappte sich den Ball, scheiterte mit seinem Strafstoß aber an Keeper Ammon, der die Ecke roch und parierte (90.). Was für ein Finish!
Der Schuss ins Glück! Niklas Jakubetz (in schwarz) lässt Petar Brainovic ins Leere grätschen und netzt zum 2:1-Siegtreffer für den TSV Wachendorf ein.
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So ging es in die Verlängerung. In der 96. Minute hatten dann Feuchter die große Chance zur Führung. Joschko vertändelte an der Mittellinie gegen Ali den Ball, so dass dieser alleine auf Keeper Mai zulief, jedoch erneut im Eins-gegen-Eins mit dem stark reagierenden Schlussmann den Kürzeren zog. Kurz vor dem Seitenwechsel schlug dann Wachendorf zu und traf zur 2:1-Führung. Nach einer Flanke von der linken Seite landete der Ball bei Jakubetz, der seinen Gegenspieler noch ins Leere laufen ließ und dann flach zur umjubelten Führung abschloss (104.). In der zweiten Halbzeit der Verlängerung warf Feucht nun alles nach vorne und hatte in der 109. Minute noch eine Chance, doch Maeni und Altaho behinderten sich beim Kopfball gegenseitig, so dass der Ball über das Tor segelte. Wachendorf verteidigte nun leidenschaftlich und geschickt und versuchte einen Konter zur Entscheidung zu nutzen. Fünf Minuten vor dem Ende wurde wieder Jakubetz auf links stark freigespielt, setzte den Ball aber neben den rechten Pfosten. Die große Chance zur Entscheidung war vertan. Auch Maciejek scheiterte mit seinem Abschluss an Ammon (117.). Feucht lief die Zeit davon und griff nur noch zu langen Bällen, die Wachendorf aber allesamt verteidigte. Maeni probierte es nochmal mit einem Freistoß aus 20 Metern, setzte diesen aber über das Tor. So stand am Ende ein knapper, aber alles in allem verdienter Sieg der Wachendorfer zu Buche, die damit in der dritten Runde auf die SpVgg Wolframs-Eschenbach II treffen, wo sie dann endgültig den Aufstieg in die A-Klasse perfekt machen können. Feucht bleibt weiter B-Klassist.
Spielbericht eingestellt am 09.06.2022 23:26 Uhr