Ein wenig spärlich mutete die Kulisse in Roßtal zu Beginn an, viele Zuschauer fanden sich dann aber ein wenig verspätet zum Relegationsspiel zwischen dem FC Sachsen II und dem SC Germania II ein, das viel zu versprechen schien, denn rein nominell setzten beide Teams verständlicherweise auch auf den einen oder anderen Akteur, der auch schon mal in der Kreisliga anzutreffen ist. So viel vorneweg: Das Kommen hatte sich für die Zuschauer auf jeden Fall gelohnt.
Dieses oder ähnliche Bilder sahen die Zuschauer in Roßtal des Öfteren. Germania kombinierte sich mehrmals durch und siegte vollkommen verdient mit 5:1.
Jasmin Stark
Die Zweitvertretung des SC Germania startete gleich einmal mit der ersten dicken Gelegenheit in die Partie. Nach gerade einmal zwanzig Sekunden fasste Ilja Zarkov den Ball 25 Meter vor dem Tor direkt aus der Luft ab, FC-Keeper Reul konnte den Ball aber gerade so entschärfen. Und auch die folgenden Minuten gehörten ambitionierten Germanen, die das Heft des Handelns von Beginn an in die Hand nahmen. Folgerichtig ging die Herold-Elf nach zehn Minuten auch in Führung, nachdem Holeczko den Sachsen den Ball im Spielaufbau abluchsen konnte und auf den anrauschenden Tekin ablegte, welcher aus 16 Metern trocken ins rechte Eck einschoss. Fast hätte der FC die Führung aber praktisch im direkten Gegenzug egalisieren können, denn Nawrotzki unterlief einen eher harmlosen Ball und so hatte Schwarz die große Chance, scheiterte jedoch frei vor Bratek an selbigem. Das war es dann aber auch schon wieder mit der Gefährlichkeit der Sachsen. Germania hingegen zeigte sich weiterhin stark in der Offensive, vergab durch Arici, der am stark reagierenden Reul scheiterte, und Nawrotzki, der einen Kopfball über den Querbalken setzte gute Chancen. Glück hatte der FCS außerdem, als eine Abwehraktion, die eher an Handball erinnerte, nicht zum Elfmeter führte und dass Tekins zweiter Versuch aus der Ferne nur an den Außenpfosten klatschte. Nach 25 Minuten war es dann aber doch soweit. Tekin bediente Arici mustergültig, welcher vor Reul ganz cool blieb und zum 2:0 einschob. Mit der sicheren Führung im Rücken nahmen sich in der Folge auch die Germanen etwas zurück und es ergaben sich Räume für die Sachsen, die diese jedoch nicht zu nutzen wussten. Mehr als Halbchancen sprangen nicht heraus. Auf der anderen Seite hätte Holeczko kurz vor der Pause auf 3:0 stellen können, schob den Ball aber am Tor vorbei und so blieb es zur Halbzeit bei der vollkommen verdienten 2:0-Germanen-Führung.
Für den perfekten Start der Germania sorgte Tanju Tekin mit diesem Distanzschuss zum 1:0.
Jasmin Stark
So überlegen die Germanen in Hälfte eins auch waren, so stark ließen sie die Zügel zu Beginn des zweiten Durchgangs auch schleifen und das hatte Folgen. Der FCS bekam Oberwasser, erspielte sich die eine oder andere Chance und kam durch einen schönen Schlenzer von Fischer in Minute 54 zum Anschlusstreffer. Die Antwort der Germanen ließ aber nicht lange auf sich warten. Drei Minuten später fand Tekin per Eckstoß den völlig vereinsamten Zarkov, der aus sechs Metern in aller Seelenruhe zur erneuten Zwei-Tore-Führung einköpfte. Damit schien dem FCS nun der Zahn gezogen zu sein. Zwar konnte man den Sachsen den Willen keineswegs absprechen, die fußballerischen Mittel fehlten an diesem Tag jedoch zu oft und zu lange. Als Arici in der 83. Minute dann über rechts durch war, auf Holeczko quer legte und dieser den Ball zum 4:1 über die Linie drückte, war freilich endgültig alles entschieden. Ganz vorbei war es aber noch nicht, denn Carpenter durfte sich auch noch in die Torschützenliste eintragen. Nachdem Tekin ihn per herrlichem Chip über die Defensivreihe in Szene gesetzt hatte, narrte Carpenter Keeper Reul und schob lässig zum 5:1-Endstand ein.
Zu selten schafften es Michael Heubeck und sein FC Sachsen, die Germanen aus dem Tritt zu bringen.
Jasmin Stark
Spielbericht eingestellt am 18.06.2018 20:53 Uhr