Nach 26 Treffern aus den letzten vier Regionalligaspielen, gingen die Kickers gegen den Ligakonkurrenten DJK Vilzing, der in den letzten zwei Regionalliga-Auswärtsspielen jeweils eine 0:3-Niederlage einstecken musste, als ganz klarer Favorit in die Partie. FWK-Coach Marco Wildersinn rotierte im Vergleich zur letzten Ligapartie, dem 6:3-Heimsieg gegen den FC Augsburg am vergangenen Samstag, nur drei Mal. Für Marc Richter stand – wie immer im Pokalwettbewerb – die etatmäßige Nummer zwei Vincent Friedsam zwischen den Pfosten. Für Rechtsverteidiger Thomas Haas durfte Tim Littmann von Beginn an ran, im Mittelfeldzentrum Dardan Karimani für Dominik Meisel.
Vilzings Schlussmann Maximilian Putz pariert kurz vor Schluss die Top-Chance von Kickers-Joker Franz Helmer.
Steffen Krapf
Ein Offensivspektakel, wie es die letzten Spiele immer der Fall war, wenn die Kickers auf dem Feld standen, bekamen die 851 Zuschauer an diesem verregneten Dienstagabend in der Würzburger Flyeralarm Arena nicht geboten. Die Kickers taten sich gegen tief- und kompaktstehende Vilzinger von Beginn an schwer. Vor fünf Wochen schlugen die Rothosen den letztjährigen Bayernliga Nord-Meister am „Dalle“ mit 2:1.
Die erste Chance des Spiels hatten die Gäste nach 17 Minuten. Sebastian Niedermayer verfehlte den Kasten von Vincent Friedsam mit seinem Schuss aus 18 Metern aber dann doch recht deutlich. Auf der Gegenseite verpasste Kickers-Torjäger Saliou Sané zwei Minuten später eine scharfe Hereingabe von Mittelfeldregisseur Ivan Franjic nur um Haaresbreite. Die beste Chance zur Führung in Durchgang eins ließ FWK-Flügelspieler Benyas Junge-Abiol ungenutzt (29.). Nach einem perfekt getimten Steilpass von Franjic stand Junge-Abiol völlig frei vor Vilzings Schlussmann Maximilian Putz, der im Eins-gegen-Eins-Duell allerdings die Oberhand behielt.
Kickers-Mittelfeldregisseur Ivan Franjic war auch im Pokalspiel gegen Vilzing Dreh- und Angelpunkt des FWK.
Steffen Krapf
Nach dem Seitenwechsel bot sich ein nahezu identisches Bild. Vilzing verteidigte weiter konzentriert und lauerte Offensiv auf Konter. Die Kickers mühten sich weiter, schafften es aber nicht das gewohnte schnelle und druckvolle Angriffsspiel aufzubauen. Kurz nach der Pause hätten die Gäste einen Konter in Überzahl besser ausnutzen können. Spielmacher Jim-Patrick Müller zog aber – vielleicht etwas zu eigennützig – aus gut 18 Meter ab. Der Schuss landete über dem Tor. Nicht gefährlich genug war auch der Schuss von Kickers-Offensivmann Benjika Caciel aus 18 Metern. Putz parierte sicher (62.). An Genauigkeit fehlte es auch Kickers-Kapitän Peter Kurzweg, der am vorigen Spieltag noch zweimal per Kopf traf. Sein Kopfball in der 66. Minute landete knapp neben dem Tor.
In der Schlussphase rannten die Kickers noch einmal energisch an. Nach einer Flanke von Peter Kurzweg hatte der eingewechselte Stürmer Franz Helmer die Riesenchance zum 1:0. Der gebürtige Geiselwinder scheiterte allerdings aus kürzester Entfernung an DJK-Keeper Putz. Das nachfolgende Elfmeterschießen entwickelte sich zu einem echten Krimi. Zwanzig Schützen mussten insgesamt antreten. Kickers-Keeper Vincent Friedsam parierte drei Elfer des Gegners. Den letzten und entscheidenden Schuss vom Punkt verwandelte Kickers-Innenverteidiger Lukas Müller. Weiter geht es für die Kickers im Halbfinale im März 2023.
Der Regionalliga-Spitzenreiter musste im Pokalviertelfinale mehr zittern als es ihnen lieb sein konnte.
Steffen Krapf
Spielbericht eingestellt am 28.09.2022 00:00 Uhr