Selbstverständlich ging der Landesligist SV Mitterteich als Favorit in die Partie mit dem Tabellenletzten der Kreisliga. Dennoch kennen auch die Mitterteicher und Coach Schuster die Gesetze, die im Pokal herrschen. Im Vorfeld sagte er, dass man sich auf sehr dünnem Eis befinde. Die Gäste reisten für das Duell mit ihrer besten Formation an, lediglich Martin Bächer saß vorerst auf der Bank. Thomas Wildenauer verabschiedete sich in den Urlaub und Sebastian Bilz fehlte verletzungsbedingt zum letzten Spiel. Die Hausherren hingegen klagen seit längerem über Personalmangel und der hatte sich natürlich zum Pokalspiel auch nicht gebessert.
Nikolaj Haas (re.) versucht Manuel Dürbeck (li.) am Vorstoß zu hindern.
Thomas Schrems
Das Spiel begann wie erwartet mit klar optischen Vorteilen für die Gäste, die den ASV in die eigene Hälfte zurückdrängten. Viel kam dabei jedoch nicht rum, denn die ASV-Defensive warf sich konsequent in jeden Ball und ließ die Mitterteicher auf dem engen Platz nicht richtig zur Entfaltung kommen. Etwas zufällig hatte David Dobras dann die erste Chance, als er sich den Ball erkämpfte und mit der Spitze nur den Pfosten traf. Anschließend wurden auch die Hausherren etwas selbstbewusster und versuchten es selbst mit Angriffen. Ein erster Schuss von Haas wurde noch abgeblockt und als Bleiner freistehend abziehen konnte, hatte Torhüter Selvi keine Mühe den Ball aufzunehmen. Der Landesligist tat sich auch weiterhin schwer und versuchte es nun auch einmal vermehrt aus der Distanz. Torhüter Krämer konnte diese Abschlüsse jedoch problemlos entschärfen. Nach 30 Minuten tauchte die Bartl-Elf erneut vor dem Kasten auf und als die Defensive Theo Falck übersah, brachte der Angreifer der Oberfranken den Underdog mit 1:0 in Führung. Der Jubel war noch nicht richtig verhallt, da holte Michael Reilender Daniel Lauterbach von den Beinen und Manuel Dürbeck vollstreckte souverän vom Punkt. Nur drei Minuten später war die Partie schon gedreht. Kevin Grünauer traf wie bereits im Derby gegen Röslau sehenswert aus der Distanz. Bis zur Halbzeitpause hatten die Oberpfälzer durchaus noch Gelegenheiten auf 1:3 zu stellen, doch es fehlte die nötige Genauigkeit im Abschluss.
Julian Wally (li.) bekam es immer wieder mit dem technisch starken David Dobras (re.) zu tun.
Thomas Schrems
Den Gästen merkte man zu Beginn der zweiten Halbzeit an, dass sie schnell für klare Verhältnisse sorgen wollten. Dementsprechend engagiert ging die Schuster-Elf in den Minuten nach Wiederanpfiff zu Werke. Es dauerte keine fünf Minuten, ehe sich Grünauer am Flügel durchsetzte und seinen freistehenden Gegenüber Lauterbach fand. Der hatte dann viel zu viel Platz und konnte zum 1:3 vollstrecken. Nur Minuten später war es der eingewechselte Sascha Weiß, der perfekt servierte. Der Adressat war erneut Lauterbach. Der ehemalige Tirschenreuther sorgte dann für die Entscheidung mit dem 1:4. Den Bartl-Schützlingen war dieser Gegentreffer nicht anzumerken. Sie versuchten es weiterhin und gaben auch trotz aussichtsloser Lage nicht auf. Lauterbach und Drechsler hatten Chancen, den Vorsprung weiter auszubauen. Es fehlte aber erneut die Präzision im Abschluss. Nach einem weiten Ball war Theo Falck erneut nicht zu halten und konnte immerhin noch auf 2:4 verkürzen. Der Landesligist ließ in der Folge nichts mehr anbrennen und verwaltete das Ergebnis souverän – ohne dabei jedoch auf ein weiteres Tor zu spielen.
Die Hausherren warfen sich in jeden Schuss. Hier Jonas Bleiner (li.) gegen Daniel Lauterbach (re.).
Thomas Schrems
Die Mitterteicher lösen also ihre Pflichtaufgabe im Pokal letztlich auch souverän und müssen nun am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die perfekt gestarteten Münchberger einen Dreier landen. Daran ließ Coach Schuster nach der Partie keine Zweifel. Die Wunsiedler erkannten die Überlegenheit der Gäste neidlos an und waren sich nach dem Spiel unisono einig, dass man so nun in der Liga auftreten muss, um dort die ersten Punkte einzufahren.
Spielbericht eingestellt am 10.08.2021 21:15 Uhr