2000 Zuschauer waren nach Schweinfurt an die Maibacher Höhe gekommen. So zumindest die offizielle Zuschauerzahl beim Pokal-Event, dass sich Kreispokalsieger FTS genau so verdient hatte. Am Ende der 90 Minuten, die Schiedsrichter Markus Pflaum auf die Sekunde abpfiff, schaute man nur in strahlende Gesichter. Die Löwen waren wie erwartet eine Runde weiter, die Freien Turner begeisterten sich an Spielminute 85.
Beim Kopfballduell steigt der Schweinfurter Tyrell Walton höher als der Münchner Kristian Böhnlein.
Michael Horling
Da tauchte Dominik Popp vor Münchens Keeper Marco Hiller auf, der Ball kam danach zum eingewechselten Julius Herrmann, der das Leder nur noch einschieben musste zum Ehrentreffer. Den verdiente sich die FTS allemal durch großen Kampf, weil sie niemals aufgab und stets fair den übermächtigen Gegner beackerte. So sehr, dass Aaron Berzel drei Minuten nach dem Tor nach einem Zweikampf mit dem ehrgeizigen Herrmann die Schweinfurter Nummer "7" hörbar als "Du kleine Missgeburt" bezeichnete. Ein unnötiger verbaler Aussetzer eines Profis, der wohl noch gefrustet war vom 0:4 des TSV 1860 am Montagabend bei Waldhof Mannheim. Ansonsten war´s rundum ein Fußballfest vor den knallevollen Rängen. Mit sogar noch einer weiteren Möglichkeit für die Turner nach dem 1:6.
FTS-Keeper Simon Mai schnappt sich den Ball vor dem Münchner Stefan Lex.
Michael Horling
Wer weiß, wie die Partie womöglich gelaufen wäre, hätte Tyrell Walton nicht nach knapp einer Viertelstunde per Kopfball das Tor hauchdünn verfehlt. Es wäre das 1:1 gewesen nach Leon Klassens frühem Führungstor für die Gäste. Wer weiß, ob nicht dann die Köpfe bei den Löwen etwas runter gegangen wären und die Freien Turner noch mehr Mut bekommen hätten. So freilich erhöhten die Münchner wenig später, trafen nach etwas mehr als einer halben Stunde per abgefälschtem Freistoß. Und als Fabian Greilinger nach etwas mehr als einer Stunde das 0:4 gelang, da ging es fortan für die Schweinfurter in erster Linie darum, das Ergebnis halbwegs in Grenzen zu halten. Das gelang auch, trotz 0:5 von Simon Seferings und 0:6 von Markus Ziereis. Auf dem Feld hatte Marius Willsch längst Herbert Paul abgelöst. Beide Ex-Schnüdel kamen in ihrer alten "Heimat" somit 45 Minuten lang zum Einsatz. Ein paar alte Bekannte konnte auch Oliver Beer begrüßen, Co-Trainer der Löwen und vor 18 Jahren Zweitliga-Spieler beim FC 05. Ebenfalls unter den Zuschauern: Florian Zehe und Thomas Karg, die früheren Turner, die nun beim FC Ingolstadt als sportlicher Leiter und Jugendtrainer beschäftigt sind. Sie alle hätte Ernst Gheling zu gerne begrüßt.
Der Münchner Aaron Berzel (links) und der Schweinfurter Dominik Popp kämpfen um den Ball.
Michael Horling
Das weitaus wichtigere Match steht für die Freien Turner Schweinfurt am Mittwochabend an. Im ersten von zwei Heimspielen in Folge binnen vier Tagen kommt die TG Höchberg an die Maibacher Höh´. Diese Partie war an sich für diesen Freitag angesetzt, musste aber aufgrund des Pokalspiels verlegt werden. Auch wenn dann wohl weniger als ein Zehntel der Zuschauer erscheinen werden, so wäre der zweite Saisonsieg für die FTS - und der erste vor heimischer Kulisse - schon sehr wegweisend. Auch für die Münchner Löwen ist das anstehende DFB-Pokal-Wochenende frei. Trainer Daniel Bierofka lässt seine Jungs nach einem Freitagstraining mal zwei Tage verschnaufen, ehe die Vorbereitung auf das ebenfalls wichtige Heimspiel der 3. Liga am Samstag, den 17.08., gegen den SV Meppen beginnt. An dem Tag trifft die Freie Turnerschaft auf den FC Geesdorf. Hoffentlich dann wieder mit Ernst Gehling im Publikum.
Spielbericht eingestellt am 09.08.2019 12:41 Uhr