Als Bonusspiel hatte Christian Schmitt das Duell gegen die ambitionierten Schweinfurter bezeichnet und schickte seine beste Elf ins Rennen, um den rund 700 Zuschauern ein tolles Spiel zu bieten. Im Vergleich zum deutlichen 6:2-Sieg in Sailauf nahm er dennoch drei Änderungen vor. Er selbst blieb auf der Bank ebenso wie Mark Takacs. Erhan Dogan stand nicht zur Verfügung. Für das Trio begannen Ferat Demir, Felix Kirchgeßner und Ardit Bytyqi.
Auf Seiten der Gäste beorderte Timo Wenzel mit Lamar Yarbrough und Florian Pieper lediglich zwei Akteure in die Anfangself, die auch in Rosenheim beim Anpfiff auf dem Feld standen. Das habe sich erst kurzfristig so ergeben, da einige Spieler angeschlagen gewesen wären, erklärte der Übungsleiter hinterher. So durften unter anderem mit Julius Landeck und Nicolas Reinhart (im zweiten Durchgang) aus der U19 ran, sowie der erst 18-Jährige Jan Reichert zwischen den Pfosten. Ziel sei es gewesen, eine Runde weiterzukommen.
Fein lässt Fabian Lurz die beiden Schweinfurter Nicolas Pfarr und Benedict Laverty ins Leere laufen.
Alexander Rausch
Und das gelang auch. Denn die Schweinfurter bestimmten von Beginn an den Rhythmus, ließen Ball und Gegner laufen. Dabei igelten sich die Hausherren keineswegs hinten ein, sondern verteidigten mutig aktiv gegen den Ball. Alleine es funktionierte aufgrund der hohen FC-Passquote nur selten. So hatte Benedict Laverty nach Nicolas Pfarrs Vorlage früh die Führung auf dem Fuß, vergab aber knapp (4.). Diese besorgte dann nach etwas weniger als einer Viertelstunde Aaron Frimpong Manu, der den von Florian Herbert abgeprallten Ball über die Linie drückte. Zuvor hatte der Keeper zweimal stark gegen Florian Pieper und Stefan Mauderer pariert.
Schweinfurt hatte die Partie im Griff, weitere Chancen ergaben sich aber zunächst nicht. Bis Norman Moreno Florian Pieper im Strafraum zu Fall brachte und Stefan Maderer sicher verwandelte. Die Schnüdel führten mit 2:0 und strebten dem sicheren Weiterkommen entgegen. Nach Kevin Ferys Freistoß hätte Florian Pieper kurz darauf sogar das dritte FC-Tor erzielt, hätte Felix Kirchgeßner nicht spektakulär auf der Linie geklärt (28.). Lohr kämpfte leidenschaftlich und zeigte sich unbeeindruckt vom Rückstand. Selbst offensiv tauchten die Blau-Weißen ab und an in Tornähe auf. Gefährlich wurde es allerdings nicht. Ardit Bytyqis schlitzohriger Schuss von der Mittellinie wurde neben das Tor abgefälscht (33.). Auf der anderen Seite hatte Stefan Maderer nach einer Ecke das 3:0 auf dem Fuß, schoss aus 14 Metern aber drüber.
Nicolas Pfarr lässt den Ball prallen. Ardit Bytyqi kann nicht eingreifen.
Alexander Rausch
Die Schweinfurter zeigten eine abgeklärte, souveräne Leistung und behielten diesen Weg auch nach dem Seitenwechsel bei. Allerdings versäumte es Florian Pieper, seinen couragierten Auftritt mit einem Tor zu belohnen. Erst scheiterte er am starken Florian Herbert (54.), dann landete sein Abschluss im Fangzaun (58.). Erneut Stefan Maderer, von Kevin Fery perfekt bedient, sorgte dann für das 3:0 für den Favoriten, der die Zügel weiter fest in der Hand hielt. Allerdings zeigten die Hausherren keinerlei Ermüdungserscheinungen, steckten zu keinem Zeitpunkt auf und setzten immer wieder kleine Nadelstiche.
Moritz Muth fasste sich aus 25 Metern ein Herz. Sein Schuss wurde abgefälscht vorbei (69.). Kurz darauf belohnten sich die Gastgeber für ihren immensen, vor allem läuferischen, Aufwand. Nach einer Ecke Ugur Sens köpfte Christian Schmitt am kurzen Pfosten wuchtig ein. Die Lohrer hatten den ersehnten Ehrentreffer und hätten beinahe ein weiteres Mal getroffen. Als Ugur Sen plötzlich aus drei Metern zum Abschluss kam, aber links vorbeizielte (75.). Das 2:3 hätte vielleicht nochmals ein bisschen Spannung bedeutet.
Kevin Fery verfolgt den Lohrer Felix Kirchgeßner.
Alexander Rausch
Aber die Schweinfurter spielten die Partie dann doch souverän zu Ende. Bei Nicolas Pfarrs Abschluss war Florian Herbert noch zur Stelle, bei Mohamed Awatas sattem Schuss aber machtlos. Die endgültige Entscheidung in einer über weite Strecken einseitigen Partie. Die Schnüdel hatten die Partie, selbst wenn Timo Wenzel hinterher ein paar Tore fehlten und der Gegentreffer ärgerte, seriös heruntergespielt und sind eine Runde weitergekommen. Die Lohrer hingegen verkauften sich sehr gut, hatten gegen die qualitativ besseren Gäste aber nur selten etwas auszurichten.
Das wird am Sonntag gegen Mitaufsteiger SSV Kitzingen wieder anders sein. Schließlich peilen die Schmitt-Schützlinge mit diesem Positiv-Erlebnis im Rücken den dritten Ligasieg an. Die Schnüdel empfangen bereits am Samstag den SV Heimstetten im Willy-Sachs-Stadion und wollen den vierten Saisonerfolg nachlegen.
Spielbericht eingestellt am 07.08.2019 23:59 Uhr