von fc-memmingen.de
Während FCK-Trainer Jörg seine Kicker trotz der Niederlage lobt, geht FCM-Coach Baierl mit seinem Team hart ins Gericht
Es war die 88. Spielminute, als Fatjon Celani freistehend im Kemptener Strafraum auftauchte, eine Flanke von Jannik Rochelt per Kopf zum 2: 1 verwertete und dem FC Memmingen somit spät, aber gerade noch rechtzeitig den Weg in die zweite Runde um den bayerischen Verbandspokal ebnete. Über den 3: 1-Sieg beim FC Kempten, den Rochelt mit seinem Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit endgültig besiegelte, wollten sich die Memminger Regionalliga-Fußballer dennoch nicht so richtig freuen. „Wir hatten heute mindestens fünf Spieler auf dem Platz, die nicht einmal annähernd an ihre Leistungsgrenze gegangen sind“, schimpfte FCM-Cheftrainer Stephan Baierl nach Spielschluss und ergänzte: „Wenn wir mit dieser Einstellung in ein Ligaspiel gehen, kriegen wir da die Fresse voll.“
Vor 550 Zuschauern im Kemptener Illerstadion waren es tatsächlich die Hausherren, die in der Anfangsphase den deutlich frischeren und vor allem mutigeren Eindruck machten. Bereits nach vier Minuten brachte Kapitän Christian Klose den FCK mit 1: 0 in Führung. Auch im Anschluss waren die Kemptener hellwach und ließen nur wenig zu. Die Gäste hatten Probleme, mit der aufopferungsvollen Spielweise des zwei Ligen unter ihnen spielenden FC Kempten zurechtzukommen. Kemptens Spieletrainer Matthias Jörg, der bis zur 72. Minute selbst auf dem Platz stand, lobte seine Mannschaft: „Wir haben von Anfang an gekämpft. Die Memminger hatten in der ersten Halbzeit keine wirkliche Torchance.“
Im zweiten Durchgang machte sich dann aber die spielerische und vor allem körperliche Überlegenheit des Baierl-Teams bemerkbar. Einige Spieler der Gastgeber hatten zunehmend mit ihrer Kondition und häufig auch mit Krämpfen in den Beinen zu kämpfen. Der Ausgleich durch Marco Schad (70.), der sich aus rund 20 Metern ein Herz fasste und den Ball ins Kemptener Tor zirkelte, fiel alles andere als überraschend. „Es war ein typisches Pokalspiel. Anfangs waren wir etwas nervös, dann kam auch noch Hektik dazu“, resümierte Baierl und fügte an: „In der zweiten Halbzeit wurde es dann aber besser. Das Wichtigste ist, dass wir eine Runde weiter sind.“
Und das hat der 41-jährige Ulmer vor allem seinen zwei Jokern Fatjon Celani und Jannik Rochelt zu verdanken, die beide eingewechselt wurden und für die späte Entscheidung sorgten. „Ich habe immer daran geglaubt, dass wir noch ein Tor schießen“, sagte Baierl.
Beim FC Kempten hingegen war die Enttäuschung über den späten Knock-out schnell verflogen. Durch die starke Leistung sah sich Chefcoach Jörg bestätigt, mit seinem Team auf dem richtigen Weg zu sein. „Das ist ein geiles Gefühl“, sagte der 35-Jährige nach Spielende noch auf dem Rasen. „Wir haben Memmingen bis zum Schluss Paroli geboten. Ich bin mega stolz auf meine Jungs. Der Auftritt heute gibt uns eine Menge Selbstvertrauen für die kommenden Spiele.“
Spielbericht eingestellt am 23.08.2018 11:00 Uhr